«Du trittst auf deinen Fuss und es fühlt sich an, als würdest du in einen Reissnagel treten.» So beschreiben Betroffene die Symptome eines Fersensporns. Meist hast du morgens Fersenschmerzen beim Aufstehen – tagsüber werden die Fersensporn-Schmerzen weniger.
Denn durch das Bewegen entspannt sich das Muskel-Faszien-Gewebe deiner Fusssohle und Waden. Wenn du nicht rechtzeitig aktiv wirst, können sich deine anfangs schwindenden Fersenschmerzen zu einem Fersensporn entwickeln. Stechende Schmerzen an der Ferse begleiten dich ununterbrochen und schränken deinen Alltag ein.
Ein Fersensporn ist ein Knochenauswuchs, der sich am Fersenbein bilden kann und wie ein kleiner Dorn unter der Ferse aussieht. Ursache dafür ist meist eine Reizung der Plantarfaszie – das ist die Sehnenplatte an der Fusssohle. Die Plantarfaszie beginnt am unteren Fersenbein und verbindet es mit dem Vorderfuss und den Zehen. Deshalb nennt man das Schmerzbild auch Plantarfasziitis.
Das Überbeanspruchen der Achillessehne begünstigt die Bildung eines solchen Knochenauswuchses, der in diesem Fall am oberen Fersenbein entsteht. Das dauerhafte Überbelasten zieht an der Knochenhaut, es entstehen knöcherne Verdickungen und Verkalkungen – der sogenannte Fersensporn. Meist ist der Fersensporn nicht mit blossem Auge zu erkennen. Eine eindeutige Diagnose bringen nur ein Röntgenbild oder eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Weichteilstrukturen im Fuss abgebildet und Veränderungen und Entzündungen erkannt werden können.Es gibt zwei Arten von einem Fersensporn:
Oft bleibt der Fersensporn unentdeckt, weil er keine Symptome verursacht. Früher wurde bei einem Fersensporn meist operiert, was die Schmerzen aber nur selten langfristig gebessert hat. Die gute Nachricht: Eine Operation ist in den seltensten Fällen notwendig. Vielmehr kannst du mit den unten beschriebenen Tipps deinen Fersensporn lindern.
Über- oder Fehlbelastungen im Stehen und in der Lauf- beziehungsweise Gehbewegung sind die häufigsten Ursachen des Fersensporns.
Ein Fersensporn kann dich gut und gerne mal mehrere Monate quälen und einschränken. Die Dauer des Fersensporns hängt von der Schwere der Erkrankung und der Art der Behandlung ab.
Aber: Es gibt Hilfe bei Fersensporn/Plantarfasziitis und Fersenschmerzen und ein Fersensporn kann sich sogar von selbst zurückbilden, sofern die Auslöser erfolgreich behandelt werden.
Wichtig bei der Behandlung eines Fersensporns ist, dass Patienten natürliche Zugverhältnisse des Bindegewebes wiederherstellen und ihre Fussmuskulatur stärken.
Mit diesen Massnahmen kannst du selbst aktiv werden:
Zunächst kommt es darauf an, dass du die betroffene Stelle schonst. Vermeide Bewegungen, die deine Füsse stark beanspruchen (langes Stehen, Joggen, Rennen, Springen). Im Idealfall legst du erstmal eine Sportpause ein.
Kühlung hilft dir dabei, Schmerzen durch Entzündungen zu lindern. Wärme hilft dir, überspannte Muskeln und Faszien zu lockern. Probiere einfach aus, was dir gut tut.
Für mehr Beweglichkeit und eine Verringerung der erhöhten Muskelspannung hilft eine Selbstmassage der Plantarfaszie und der Wadenmuskulatur nachweislich. Wichtig bei der Faszienmassage der Fusssohle: Rolle möglichst nahe an den Fersensporn. Auf der schmerzenden Stelle übst du einen geringen Druck aus. Anschliessend solltest du das Iliosakralgelenk (ISG) mobilisieren.
Aktivierungsübungen in gedehnter Position helfen dir, die Fuss- und Wadenmuskulatur aus der Verkürzung zu holen. Das gibt dir einen Impuls zur Bindegewebs-Neubildung. Dehnübungen sind deshalb ein ganz wesentlicher Bestandteil der konservativen Behandlung.
Neigst du zu einem Fersensporn, fragst du dich sicherlich, welches Schuhwerk für dich geeignet ist. Du solltest auf jeden Fall bequeme Schuhe oder vorübergehend Schaumstoff- oder Geleinlagen beziehungsweise Gelkissen oder Gel-Fersenkeile zum Entlasten des Fersenspornbereichs tragen.
Welche Einlagen du bei einem Fersensporn am besten verwendest, kann dir der Orthopäde abhängig von der Fehlstellung deines Fusses empfehlen. Die solltest du nicht als Dauerlösung verwenden, da sie eine Fehlstellung oft verfestigen.
Bei stärkeren Schmerzen, die trotz Übungen anhalten, empfehlen wir einen Besuch beim Arzt.
Er kann dir nicht nur Stosswellentherapie oder Strahlentherapie verschreiben, sondern auch Salben und Medikamente.
Zum Beispiel Schmerzmittel, die entzündungshemmend wirken (wie Ibuprofen) oder solche, die nur Schmerzen stillen, wie zum Beispiel Paracetamol.
Zu den nicht-invasiven Behandlungsmöglichkeiten zählt auch die Physiotherapie. Denn im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung können deine Beschwerden ebenfalls gelindert werden. Zum Beispiel durch gezielte Übungen, Muskelentspannung oder sogenannte Querfriktionsmassagen am Sehnenansatz.
Die Akupunktur ist ein Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dabei werden feine Nadeln in die Haut gesetzt, um den Qi-Fluss wiederherzustellen. Bei der Behandlung eines Fersensporns werden vor allem Punkte des Nierenmeridians genadelt.
Auch mit deiner Ernährung kannst du Einfluss auf den Heilungserfolg nehmen – während der Behandlung oder aber präventiv, um die erneute Entstehung des Fersensporns zu verhindern. Da es bei einem Fersensporn zu Entzündungsprozessen im Fuss kommt, können entzündungshemmende Lebensmittel, die Vitamin C, Antioxidantien, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren enthalten, die Schmerzen lindern. Achte zudem darauf, hochwertige pflanzliche Öle wie Leinöl oder Olivenöl zu dir zu nehmen.
Allgemeiner Tipp
Hast du bereits einen Fersensporn, solltest du bestimmte Übungen und Aktivitäten vermeiden. Dazu zählen längeres Gehen oder Stehen auf harten Oberflächen, weil dies zusätzlichen Druck auf die Ferse ausübt. Vermeide zudem Sportarten mit hohen Aufprallbelastungen und schnellen Richtungswechseln wie Tennis oder Basketball, aber auch Joggen, sowie Übungen, die das Fussgewölbe zu stark belasten. Dazu zählen Squats oder die Beinpresse.
Hier kommt für dich noch mal eine kleine Zusammenfassung mit den wichtigsten Infos, die du zum Thema Fersensporn benötigst: