Ob du neu im Laufen bist oder schon seit Jahren deine Runden auf Trails oder Asphalt drehst, der Laufsport verbindet Leidenschaft, Fitness und Gesundheit auf einzigartige Weise. Die Run-Walk-Methode bietet dir eine effektive Möglichkeit, dein Lauftraining individuell zu gestalten und anzupassen. Besonders Einsteiger und Wiedereinsteiger fragen sich oft, wie sie gesund und effektiv mit dem Laufen beginnen können. Hier kommt die Run-Walk-Methode ins Spiel: eine Technik, die Gehen und Laufen kombiniert und es dir ermöglicht, sanft und schrittweise in die Welt des Laufsports einzutauchen. Diese Methode hilft dir, deine Laufleistung langsam zu steigern und die Freude am Laufen zu entdecken. Wie die Run-Walk-Methode genau funktioniert und wie sie deine Leistung auf jedem Fitnesslevel verbessern kann, erfährst du in diesem Artikel.
Die Run-Walk-Methode, bekannt durch den olympischen Marathonläufer und renommierten Laufcoach Jeff Galloway, basiert auf einem einfachen Prinzip. Statt kontinuierlich und in einem Stück eine Strecke zu laufen, wechselst du zwischen Laufen und Gehen. Das heißt also, du läufst für eine bestimmte Zeit oder Strecke und gehst dann für eine festgelegte Zeit oder Distanz. Diesen Prozess wiederholst du beliebig oft. Die reduzierte Belastung durch die geplanten Gehpausen ist vor allem für Laufanfänger sehr vorteilhaft, aber auch für Fortgeschrittene nach längeren Pausen, nach Verletzung oder als raffinierte Taktik bei langen Laufdistanzen.
Die Run-Walk-Methode zielt darauf ab, einen sanften und verletzungsfreien Einstieg in den Laufsport zu bieten, indem sie regelmäßige Gehpausen einfügt, um Erschöpfung zu reduzieren und die Motivation zu steigern. Das Risiko von Überlastung wird minimiert und die Motivation maximiert. Die Methode ist flexibel, einfach umzusetzen und kann an verschiedene Trainingsziele und Leistungslevel angepasst werden. Egal ob du deine Ausdauer verbessern, Verletzungen vermeiden oder einfach mehr Spaß am Laufen haben möchtest, die Run-Walk-Methode bietet dir einen effektiven und nachhaltigen Weg, deine Motivation zu finden und deine Ziele zu erreichen.
Es gibt keinen einzigen, idealen Plan für die Run-Walk-Methode, da jeder Läufer und Laufanfänger ein unterschiedliches Fitnesslevel mitbringt. Grundsätzlich ist die Idee der Run-Walk-Methode, fixe Intervalle von Laufen und Gehen einzuplanen, wenn du entweder noch nicht lange am Stück durchlaufen kannst, oder zum Beispiel nach einer längeren Laufpause wieder einsteigen möchtest. Ein typisches Beispiel könnte sein, 2 Minuten zu laufen und dann für die gleiche Dauer zu gehen. Die Intervalle können laufend an dein individuelles Fitnesslevel und deine Ziele angepasst werden.
Das Aufwärmen: Bevor du mit deinem Training mit der Run-Walk-Methode beginnst, solltest du mindestens 5-10 Minuten in ein Aufwärmprogramm investieren. Das kann zum Beispiel ein dynamisches Warm-Up beinhalten, wie Schwunggymnastik, das Mobilisieren deines gesamten Körpers und deiner Gelenke, sowie einen flotten Spaziergang.
Die Laufintervalle: Nach dem Aufwärmen beginnst du mit deinem ersten Laufblock oder auch Laufintervall. Überlege dir zuerst dein Ziel, wie zwei Minuten am Stück durchlaufen. Die Pace beziehungsweise das Lauftempo passt du so an, dass du noch gut nebenbei reden könntest. Deine Laufintervalle sollten also in einem für dich gemütlichen Tempo sein, sodass du schrittweise deine Grundlagenausdauer verbessern kannst und die Belastung gering bleibt.
Gehen: In den Gehpausen reduzierst du das Tempo auf einen flotten Spaziergang. Diese Gehintervalle regulieren deine Herzfrequenz und geben deinem Körper die Möglichkeit, sich wieder zu erholen. Die Muskulatur wird aufgelockert und deine Ermüdungszustände verringert. Nach einer definierten Gehpause beginnst du wieder mit dem nächsten Laufintervall.
Wechsel der Intervalle: Du wiederholst die Wechsel zwischen Laufen und Gehen während der gesamten Trainingseinheit. Überlege dir vor Beginn deiner Einheit, was dein Ziel ist (wie zum Beispiel, 2 Minuten Laufen, 2 Minuten Gehen, 6-8 Wiederholungen). Die Länge der Intervalle kannst du je nach deinem Fitnesslevel, Trainingsziel und Tagesverfassung anpassen.
Anpassung der Intervalle: Wähle am Anfang gleich lange Laufintervalle wie Gehintervalle, und versuche dann schrittweise die Dauer der beiden Intervalle zu variieren. Am Anfang kannst du gut kürzere Laufintervalle und längere Gehpausen integrieren, und dann nach und nach die Laufintervalle verlängern und die Gehpausen verkürzen.
Wie integrierst du nun am besten die Run-Walk-Methode in deinen Lauftrainingsplan? Nach längerer Pause oder beim (Wieder-) Einstieg ist es sinnvoll, wenn du dich langsam an die Belastung herantastest. Achte dabei immer auf die Signale deines Körpers und passe gegebenenfalls die Intervalllänge an, wenn du merkst, dass du mehr Pausen benötigst. Grundsätzlich gilt: Steigere erst die Intervalldauer, dann die Häufigkeit und dann die Intensität. Beginne mit zirka 2-3 Einheiten pro Woche und steigere dann über einen Zeitraum von 6-8 Wochen langsam die Dauer der Laufintervalle, oder verkürze deine Pause. Spürst du signifikante Verbesserungen, kannst du versuchen, eine dritte oder vierte Einheit pro Woche hinzuzufügen.
So könnte dein Laufplan in den ersten 6-8 Wochen als Läufeinsteiger mit der Run-Walk-Methode aussehen:
Montag: 1 Minute laufen, 1 Minute gehen (8 Wiederholungen)
Donnerstag: 30 Sekunden laufen, 30 Sekunden gehen, 60 Sekunden laufen, 60 Sekunden gehen, 90 Sekunden laufen, 90 Sekunden gehen (5 Wiederholungen)
Samstag: Laufe so lange an einem Stück, wie du kannst, und gehe dann mindestens für die gleiche Dauer. Wiederhole diesen Prozess mehrere Male.
Passe die Intervalldauer an dein momentanes Fitnesslevel an. Falls es dir schwerfällt, 60 Sekunden am Stück durchzulaufen, dann reduziere die Dauer so, dass sie für dich leicht bewältigbar ist.
Idealerweise machst du neben deinem Run-Walk-Training auch zweimal die Woche muskelkräftigende Übungen. Diese sollen dir dabei helfen, deinen gesamten Bewegungsapparat zu stärken, dein Gleichgewicht und Stabilität zu fördern und deine Laufökonomie zu verbessern. Konzentriere dich dabei auf fürs Laufen wichtige Muskelgruppen wie die Beine (Quadrizeps, Hamstrings, Waden), Gesäßmuskulatur, Rumpfmuskulatur (Bauch- und Rückenmuskeln), Hüftbeuger und -strecker sowie der obere Rücken und die Schultern.
Die Run-Walk-Methode bietet zahlreiche Vorteile und kann eine perfekte Ergänzung oder Einstieg für deinen Laufplan bieten. Die Run-Walk-Methode erlaubt dir eine hohe Flexibilität in deinem Trainingsplan und ermöglicht es, die Trainingsbelastung gezielt zu steuern und zu optimieren.
Die Run-Walk-Methode ist eine effektive und flexible Technik, die deinen Einstieg in den Laufsport zugänglicher macht und motiviert. Sie erfordert ein hohes Maß an Gespür für den eigenen Körper und fördert gleichzeitig die individuellen Ansprüche eines jeden Läufers. Für viele Laufanfänger kann die Run-Walk-Methode ein geeigneter Weg sein, um Ausdauer aufzubauen und langfristige Erfolge zu erzielen. Durch die Kombination von Lauf- und Gehphasen ermöglicht sie es Läufern aller Fitnesslevel, ihre Ziele schonender und effektiv zu erreichen. Mit den vielen Vorteilen wie der Reduzierung des Verletzungsrisikos bis hin zur verbesserten Erholung, ist die Run-Walk-Methode eine hervorragende Wahl für alle, die ihre Laufleistung steigern und ihre Fitness verbessern möchten. Wie bei jeder anderen Laufmethode ist es auch bei der Run-Walk-Methode wichtig, dranzubleiben. Regelmäßigkeit und Kontinuität sind hier der Schlüssel zum Erfolg, um gesunde Laufgewohnheiten zu etablieren. Egal, ob du gerade erst anfängst oder schon ein erfahrener Läufer bist, die Run-Walk-Methode bietet dir eine effektive und angenehme Möglichkeit, deine Laufziele zu erreichen und deine Begeisterung für das Laufen zu entdecken!