Eine ausgewogene Ernährung ist für Läufer:innen viel mehr als nur eine Energiequelle – sie bildet die Grundlage für optimale Leistungsfähigkeit, schnellere Regeneration und langfristige Gesundheit. Ob Anfänger:innen oder ambitionierter Marathonläufer:innen, die richtige Auswahl von Lebensmitteln kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Lauf und Erschöpfung ausmachen.
Dabei geht es nicht nur um die Zufuhr von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, sondern auch um die Bedeutung von Mikronährstoffen, Flüssigkeitsversorgung und das Timing der Mahlzeiten. Hier haben wir für dich zusammengefasst, wie du deine Ernährung optimal auf dein Lauftraining abstimmen kannst, um deine Ziele zu erreichen und dich dabei rundum wohlfühlst.
Die Ernährung ist das Fundament, auf dem Läufer:innen ihre Leistung und Ausdauer aufbauen. Dabei spielen die drei Hauptnährstoffe – Kohlenhydrate, Proteine und Fette – sowie Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit eine entscheidende Rolle. Ein Verständnis der Grundprinzipien hilft dir, deinen Körper optimal zu versorgen und das Beste aus deinem Training herauszuholen.
Kohlenhydrate sind der wichtigste Treibstoff für Läufer:innen. Sie werden in Form von Glykogen in Muskeln und Leber gespeichert und bei intensiver Belastung schnell abgebaut, um Energie bereitzustellen. Eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr vor dem Training oder Wettkampf hilft, die Energiespeicher zu füllen und die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Haferflocken, Obst und Süßkartoffeln sind ideal.
Proteine unterstützen die Regeneration und den Aufbau von Muskulatur nach dem Training. Gerade nach langen Läufen oder intensiven Einheiten helfen eiweißreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Eier oder Milchprodukte, die Muskeln zu reparieren und die Erholung zu fördern. Ziel ist es, über den Tag verteilt eine ausreichende Menge Protein zu konsumieren.
Gesunde Fette liefern nicht nur langfristige Energie, sondern unterstützen auch wichtige Körperfunktionen wie die Hormonproduktion und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Für Läufer:innen sind ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Nüssen, Samen, Avocados und Olivenöl vorkommen, besonders wertvoll.
Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalzium sind für Läufer essenziell. Eisen unterstützt den Sauerstofftransport im Blut, Magnesium hilft bei der Muskelentspannung, und Kalzium ist wichtig für die Knochengesundheit. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten deckt den Bedarf meist ab.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für Läufer:innen unverzichtbar, da der Körper beim Schwitzen nicht nur Wasser, sondern auch Elektrolyte verliert. Trinke regelmäßig Wasser und ergänze bei längeren Läufen oder intensiven Trainingseinheiten isotonische Getränke, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten.
Die Mahlzeit vor dem Laufen spielt eine entscheidende Rolle für deine Leistung und dein Wohlbefinden. Sie liefert die notwendige Energie, ohne den Magen zu belasten, und sorgt dafür, dass du dich leicht und kraftvoll fühlst. Doch was genau solltest du essen, und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?
Das Timing der Mahlzeit ist entscheidend, um Magenbeschwerden während des Laufens zu vermeiden. Generell gilt:
Achte darauf, wie dein Körper reagiert, und finde heraus, was dir am besten bekommt.
Da Kohlenhydrate die wichtigste Energiequelle beim Joggen sind, sollte deine Mahlzeit vor dem Lauf überwiegend aus leicht verdaulichen Kohlenhydraten bestehen. Beispiele:
Diese Optionen liefern schnelle Energie und belasten den Magen nicht.
Fett und Eiweiß verlangsamen die Verdauung und können, wenn sie in großen Mengen vor dem Laufen verzehrt werden, zu einem schweren Gefühl im Magen führen. Daher solltest du fettreiche oder Speisen mit hohem proteingehalt vor dem Laufen reduzieren. Kleine Mengen, z. B. ein Klecks Joghurt oder ein bisschen Nussbutter, sind jedoch unproblematisch.
Bestimmte Lebensmittel können Magenprobleme oder ein unangenehmes Völlegefühl während des Laufens verursachen. Dazu gehören:
Trinke etwa 200-400 ml Wasser 30 Minuten vor dem Lauf, um hydriert zu starten. Vermeide jedoch große Mengen direkt vor dem Start, um ein unangenehmes Gluckern im Magen zu verhindern.
Was du vor dem Joggen isst, sollte leicht verdaulich sein und deinen Körper mit schneller Energie versorgen. Kohlenhydrate stehen im Vordergrund, während Fett, Eiweiß und Ballaststoffe nur in Maßen genossen werden sollten. Hör auf deinen Körper, um die ideale Kombination und das richtige Timing für dich zu finden – so kannst du dein Lauftraining mit Leichtigkeit und Energie genießen!
Nach dem Laufen ist die richtige Ernährung wichtig, um die Regeneration zu fördern, die Energiespeicher aufzufüllen und die Muskeln zu reparieren. Die sogenannte "Recovery-Mahlzeit" stellt sicher, dass dein Körper sich schnell erholt und du gestärkt in die nächste Trainingseinheit starten kannst.
Die erste Stunde nach dem Laufen wird oft als "Open Window" bezeichnet. In diesem Zeitraum ist dein Körper besonders aufnahmefähig für Nährstoffe. Eine Kombination aus Kohlenhydraten und Proteinen in diesem Zeitfenster fördert die Regeneration am besten. Plane direkt nach dem Lauf einen kleinen Snack und innerhalb von 2 Stunden eine vollständige Mahlzeit.
Beim Laufen werden deine Glykogenspeicher in den Muskeln und der Leber geleert. Nach dem Training ist es wichtig, diese mit hochwertigen Kohlenhydraten wieder aufzufüllen. Ideal sind:
Diese Lebensmittel liefern schnelle und langfristige Energie für die Erholung.
Nach dem Laufen benötigen deine Muskeln Eiweiß, um Mikrorisse zu reparieren und Muskelmasse zu erhalten. Kombiniere Kohlenhydrate mit einer proteinreichen Quelle wie:
Eine Portion von etwa 20-30 g Protein nach dem Lauf ist ideal.
Beim Schwitzen verlierst du nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium. Trinke nach dem Lauf ausreichend Wasser oder isotonische Getränke, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ein Smoothie mit einer Prise Salz oder ein Glas Mineralwasser können ebenfalls helfen.
Die Ernährung nach dem Laufen sollte Kohlenhydrate, Proteine und Flüssigkeit kombinieren, um die Regeneration optimal zu unterstützen. Mit den richtigen Lebensmitteln hilfst du deinem Körper, sich schnell zu erholen, Muskeln aufzubauen und bereit für die nächste Herausforderung zu sein.
Für Läufer:innen, die längere Strecken oder intensive Trainingseinheiten absolvieren, stellt sich oft die Frage, wie sie ihre Energie währenddessen am besten aufrechterhalten können. Neben klassischen Snacks wie Bananen oder Trockenfrüchten sind Energy Gels eine beliebte Wahl. Doch wann sind sie sinnvoll, und was sollte man beachten?
Energy Gels sind konzentrierte Kohlenhydratquellen in flüssiger oder gelartiger Form. Sie liefern schnell verfügbare Energie und sind speziell für Ausdauersportler entwickelt. Typischerweise enthalten sie eine Mischung aus:
Energy Gels sind leicht zu transportieren und schnell konsumierbar, was sie für Läufer:innen praktisch macht.
Energy Gels sind besonders nützlich bei längeren Läufen oder Wettkämpfen, die länger als 60 Minuten dauern. Ab diesem Punkt beginnen die Glykogenspeicher zu schwinden, und dein Körper benötigt zusätzliche Energie. Sie sind ideal:
Für kürzere Läufe oder lockeres Training sind Energy Gels in der Regel nicht notwendig.
Wenn du auf industrielle Produkte verzichten möchtest, gibt es natürliche Alternativen, die ähnlich schnell Energie liefern:
Energy Gels sind ein praktischer und effektiver Snack für längere Läufe oder Wettkämpfe, um Energie schnell nachzuladen. Sie sind sinnvoll, wenn es auf leichte Handhabung und schnelle Verfügbarkeit ankommt. Wer jedoch empfindlich auf künstliche Inhaltsstoffe reagiert oder den süßen Geschmack nicht mag, kann auf natürliche Alternativen zurückgreifen. Entscheidend ist, dass du die für dich passende Strategie findest, um während des Laufens leistungsfähig zu bleiben.
Für Laufanfänger:innen ist die richtige Ernährung an Trainingstagen entscheidend, um den Körper mit Energie zu versorgen, die Leistung zu unterstützen und die Regeneration zu fördern. Eine durchdachte Mahlzeitenplanung hilft dir, das Beste aus deinem Training herauszuholen und dich rundum wohlzufühlen. Hier ist eine einfache und gesunde Strategie für Anfänger:innen.
Ein Trainingstag sollte in drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) und optional zwei kleinen Snacks unterteilt sein. Jede Mahlzeit hat eine spezifische Rolle:
Beispiele:
Beispiele:
Jede Hauptmahlzeit sollte eine ausgewogene Kombination aus Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten und Mikronährstoffen enthalten. Hier ein paar Beispiele:
Frühstück:
Mittagessen:
Abendessen:
Snacks verhindern Heißhunger und halten deinen Blutzucker stabil. Wähle nährstoffreiche Optionen:
Trinke über den Tag verteilt ausreichend Wasser, vor allem an Trainingstagen. Beginne schon vor dem Laufen damit, hydriert zu bleiben, und ergänze bei intensiveren Einheiten eventuell isotonische Getränke.
Die Mahlzeitenplanung an Trainingstagen für Anfänger:innen sollte einfach und praktisch sein. Konzentriere dich auf nährstoffreiche Lebensmittel, die dich mit Energie versorgen und die Regeneration fördern. Mit der richtigen Ernährung legst du die Basis für eine erfolgreiche Laufroutine und einen gesunden Lebensstil.