Wer die Chance hat, Yasmin Giger an einem Trainingstag begleiten zu dürfen, bekommt schnell einen Eindruck, wie viel Disziplin es braucht, um es als junge Läuferin an die Weltspitze der Leichtathletik schaffen zu können. Denn nichts weniger als das, ist das Ziel der hochtalentierten und super sympathischen Schweizer Nachwuchshoffnung, die trotz aller Konzentration und Intensität nicht vergisst, wie wichtig es ist, Freude und Spaß an ihrem Sport zu haben und locker zu bleiben.
3:25,90! In dem Moment, als diese Zeit auf der riesigen Anzeigetafel im Stadion in Tokio aufleuchtet, hören die Zuschauer im Stadion und im Fernsehen laute Schreie der Freude. Sie kommen vom Team der Schweizer 4×400-m-Frauenstaffel. Neuer Schweizer Rekord! Den alten Rekord von 1993, mal eben um fast 3 Sekunden unterboten und damit pulverisiert.
Den Damen ist sofort klar, dass diese tolle Zeit wohl nicht reichen wird, um es in den Finallauf zu schaffen, aber das spielt in diesem Moment für sie keine Rolle. Sie sind die schnellsten Schweizerinnen, die es auf diese Strecke jemals gab und ohnehin ist dieser Lauf nur ein weiterer Schritt in Richtung ihres großen Ziels es bis in die Weltelite zu schaffen.
Diese Zeit auf der Anzeigetafel ist die Bestätigung, dass sie ohne Zweifel auf dem richtigen Weg sind. Schlussläuferin an diesem Abend in Japan ist eine 21-jährige Läuferin aus Romanshorn – Yasmin Giger.
Für Momente wie diese trainiert Yasmin jeden Tag mit ihrem Trainer Flavio Zberg, der sie dabei unterstützt, ihre Grenzen zu überwinden, in einem der wohl innovativsten Trainingszentren Europas, dem OYM in Cham. Auf dem integrierten Campus für Sporttalente absolviert Yasmin zudem eine Wirtschaftsausbildung. Für sie ein absolutes Privileg. Yasmin arbeitet diszipliniert und mit viel Ehrgeiz an sich und setzt sich immer neue Ziele.
„Ich bin generell ein positiver Mensch und finde es darum das allerwichtigste Freude zu haben, an dem was man tut. Ich versuche mir realistische Ziele zu setzten und meine Chance zu ergreifen: Wenn nicht jetzt, wann dann?“