Spaziergänge sind eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Sie fördern die körperliche Gesundheit, indem sie die Durchblutung anregen, das Herz-Kreislauf-System stärken und die Muskulatur sanft trainieren. Gleichzeitig haben sie eine beruhigende Wirkung auf den Geist: Frische Luft und die natürliche Umgebung reduzieren Stress, fördern die Kreativität und steigern das allgemeine Wohlbefinden.
Ob als kurze Auszeit im Alltag oder als bewusste Bewegungseinheit – regelmäßige Spaziergänge sind ein Schlüssel zu mehr Gesundheit und Lebensfreude.
Es gibt zahlreiche Studien, die die positiven Effekte von Bewegung & frischer Luft auf körperliche und geistige Gesundheit belegen.
Eine britische Studie aus dem Jahr 2011 verglich die Auswirkungen von Outdoor- und Indoor-Aktivitäten auf die psychische Gesundheit. Die Ergebnisse zeigten, dass körperliche Aktivität im Freien mit einer stärkeren Reduktion von Stress und Angstzuständen verbunden war, verglichen mit Bewegung in geschlossenen Räumen. Zudem führte Bewegung in der Natur zu einer verbesserten Stimmung und mehr Energie.
Der Einfluss der Natur auf kognitive Fähigkeiten des Menschen wurde in einer weiteren Studie untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass Spaziergänge in der Natur, im Vergleich zu städtischen Umgebungen, die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis deutlich verbesserten. Diese Studie zeigte, dass die Natur eine erholsame Wirkung auf das Gehirn hat, was zu besseren kognitiven Leistungen führt.
2010 untersuchten Forscher einer japanischen Studie Eine japanische Studie die Auswirkungen des sogenannten „Waldbadens“ (Shinrin-Yoku) auf das Immunsystem. Die Studie zeigte, dass Aufenthalte in Wäldern die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen (wichtige Immunzellen) steigern, was die Immunabwehr stärkt. Diese Effekte hielten mehrere Tage nach dem Aufenthalt in der Natur an.
Interessante Ergebnisse lieferte eine Studie aus dem Jahr 2015, die den Zusammenhang zwischen Aufenthalten in der Natur und der Schlafqualität darlegte. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die mehr Zeit im Freien verbringen und regelmäßig an der frischen Luft aktiv sind, tendenziell besser schlafen. Sonnenlicht und Bewegung halfen, den zirkadianen Rhythmus (innere Uhr) zu regulieren, was zu einem besseren Schlafverhalten führte.
In einer Studie aus dem Jahr 2008 wurde untersucht, wie sich Spaziergänge in der Natur auf das Stressniveau und den Blutdruck auswirken. Teilnehmer, die in einer natürlichen Umgebung spazieren gingen, zeigten im Vergleich zu einer städtischen Umgebung eine signifikante Reduktion des Blutdrucks sowie eine Verringerung der Herzfrequenz und des Cortisolspiegels.
Der Einfluss von Naturerlebnissen auf negative Gedankenspiralen, die häufig mit Depressionen verbunden sind, konnte in einer weiteren Studie nachgewiesen werden. Die Teilnehmer, die 90 Minuten in einer natürlichen Umgebung spazieren gingen, berichteten von weniger Grübeln und zeigten eine geringere Aktivität in den Hirnregionen, die mit Depressionen in Verbindung stehen.
Diese Studien verdeutlichen, dass Bewegung an der frischen Luft weitreichende positive Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit hat, von Stressreduktion über Stärkung des Immunsystems bis hin zur Verbesserung der Schlafqualität und kognitiven Funktionen.
Thompson Coon, J., et al. (2011). "Does participating in physical activity in outdoor natural environments have a greater effect on physical and mental wellbeing than physical activity indoors?" Environmental Science & Technology.
Berman, M. G., Jonides, J., & Kaplan, S. (2008). "The cognitive benefits of interacting with nature." Psychological Science.
Li, Q., et al. (2010). "Effect of forest bathing trips on human immune function." Environmental Health and Preventive Medicine.
Grigsby-Toussaint, D. S., et al. (2015). "Sleep insufficiency and the natural environment: Results from the US Behavioral Risk Factor Surveillance System survey." Preventive Medicine.
Hartig, T., et al. (2003). "Tracking restoration in natural and urban field settings." Journal of Environmental Psychology.
Bratman, G. N., et al. (2015). "Nature experience reduces rumination and subgenual prefrontal cortex activation." Proceedings of the National Academy of Sciences.