Das Arbeitsleben ist vorbei, der Ruhestand lockt mit Nichtstun und Bequemlichkeit – was viele dann gerne vergessen, ist, wie wichtig Bewegung im Alter ist. Denn gerade, wenn der Alltag keine großen körperlichen Herausforderungen mehr bietet, ist die Versuchung zu groß, es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Das kann jedoch ein fataler Fehler sein, der zu körperlichem Abbau und Krankheiten führen kann. Warum Aktivität im Alter wichtig ist und wie du mehr Bewegung in den Alltag einbaust, erfährst du hier.
Genauso wie in jungen Jahren ist auch im Alter tägliche Bewegung notwendig, um fit und gesund zu bleiben. Allerdings nimmt die Leistungsfähigkeit ab, Höchstleistungen sind also nicht mehr ratsam. Trotzdem sollte der Alltag aktiv gestaltet werden, mit regelmäßigem Training für Ausdauer und Kraft. Die körperliche Fitness gibt das individuelle Belastungslevel vor. Wer sich zu Sport oder Gymnastik in der Gruppe so gar nicht aufraffen kann, sollte dennoch nicht faul zu Hause sitzen. Spazierengehen, Laufen, Schwimmen und Fahrradfahren sind Sportarten, die auch Senioren und Seniorinnen mit angepasster Intensität ausüben können. Deshalb hier einige Richtwerte, wie viel Bewegung du im Alter ab 65 Jahren brauchst:
Optimal ist ein Mix aus verschiedenen Sportarten, um den Körper vielseitig zu fordern. Natürlich richten sich die Empfehlungen an alle ohne größere gesundheitliche Einschränkungen. Bist du dir nicht sicher, wie viel Sport gut für dich ist, lässt du dich vorab ärztlich beraten. Jeder hat seine individuelle Belastungsgrenze, die ab einem gewissen Alter nicht überschritten werden sollte.
Viele ältere Menschen setzen Bewegung mit Sport gleich und meinen, mit fortgeschrittenem Lebensalter müsse man nicht mehr so viel herumhüpfen. Dass anspruchsvolle Sportarten irgendwann aufgrund der abnehmenden körperlichen Fitness nicht mehr möglich sind, mag sein. Dennoch braucht der Körper jede Form von Bewegung, um aktiv und funktionsfähig zu bleiben. Was viele vernachlässigen: Sämtliche Stoffwechselprozesse sind von regelmäßiger Bewegung abhängig. Wer seinen Alltag im Sitzen oder Liegen verbringt und jede körperliche Anstrengung scheut, baut schneller ab. Was unter anderem von Bewegung abhängt:
Durch einen gesunden Lebensstil lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzieren. Regelmäßige Bewegung trägt einen entscheiden Anteil daran. Dadurch lässt sich ein erhöhter Blutdruck senken, und auch ein zu niedriger Blutdruck normalisiert sich durch moderaten Sport.
Bewegung ist außerdem wichtig für die Psyche, für die Stimmung und das Wohlbefinden. Sie erhöht die Lebensqualität und erleichtert ein selbständiges Leben. Obendrein beugt sie verschiedenen Krankheiten vor, beispielsweise:
Für alle, die sich bisher vor Bewegung gescheut haben und denken, jetzt ist es eh schon egal: Es ist nie zu spät, um anzufangen. Denn auch in fortgeschrittenem Alter funktioniert der Muskelaufbau. Laut Studien können ältere Menschen, die mit dem Krafttraining beginnen, ihre Muskelkraft sogar noch um 200 Prozent steigern. Das sollte genug Motivation sein, um gleich mit dem Training anzufangen.
Gesundheit ist unser wertvollstes Gut, und das will bis ins hohe Alter gehegt und gepflegt werden. Ein gesunder Lebensstil ist zwar für alle Altersstufen angeraten, für Senioren und Seniorinnen wird er jedoch zur unerlässlichen täglichen Aufgabe. Neben regelmäßiger Bewegung spielen noch weitere Faktoren eine Rolle:
Nicht nur der Körper soll möglichst lange gesund und leistungsfähig bleiben, auch der Geist. Gerade im Alter ist es wichtig, soziale Kontakte zu pflegen. Reden, lachen und gemeinsame Unternehmungen machen gute Laune und halten das Gehirn aktiv. Viele brechen mit zunehmendem Alter den Kontakt zu Bekannten und Freunden ab, dabei ist nette Gesellschaft förderlich für die Gesundheit.
Um die Denkleistung zu bewahren, bieten sich außerdem Kreuzworträtsel oder Quiz-Nachmittage als Zeitvertreib an. Je vielseitiger Körper und Geist gefordert werden, umso besser für den Gesundheitszustand.
Wer dem Sport inzwischen abgeschworen hat, baut seine Fitness-Einheiten in den Alltag ein. Die folgenden Übungen sollten schon in jüngeren Jahren präventiv durchgeführt werden, um den Körper aktiv zu halten:
Werde selbst kreativ und gehe deinen Alltag durch. Wie oft bewegst du dich? Wo lässt sich noch ein bisschen mehr einbauen? Wann sitzt du viel am Stück? Was könntest du ändern, ohne dir körperlich zu viel zuzumuten?
In jedem Ort gibt es inzwischen Kurse für Seniorengymnastik, in denen gemeinsam in der Gruppe einfache Workouts durchgeführt werden. Das hat den Vorteil, dass beim Gruppentraining gleich der soziale Kontakt zu Gleichgesinnten gefördert wird. Trotzdem klingt Sport vielen Älteren zu anspruchsvoll. Dann empfiehlt es sich, das Bewegungspensum durch einfach Übungen zu Hause abzudecken. Hier ein paar Workouts, die auch ältere Menschen gut im alltäglichen Leben unterbringen:
Du siehst, Bewegung geht immer und bedarf wenig Aufwand. Schon die simpelsten Übungen haben große Effekte auf die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Mit Beweglichkeitstraining können viele Verletzungen durch Stürze oder Unsicherheiten beim Gehen verhindert werden. Gerade ältere Menschen stolpern schnell über eine Bordsteinkante, eine Stufe oder zu Hause über einen Teppich, weil die Koordination der Beinbewegung nicht mehr reibungslos klappt. Das Beweglichkeitstraining schult Kraft, Reaktion, Gleichgewichtssinn und Koordination und senkt bei regelmäßigem Üben das Sturzrisiko. Zusätzlich verbessert es die Grob- und Feinmotorik, kräftigt den kompletten Stützapparat und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Denn gerade durch zu wenig Bewegung geht der Kreislauf gerne mal in den Keller, was zu Schwindel und Unsicherheiten beim Gehen führen kann.
Wie sieht so ein Beweglichkeitstraining aus? In erster Linie werden durch gezielte Übungen die Gelenke gelockert, die Muskeln gedehnt und gekräftigt sowie die Koordination von Armen und Beinen geschult. Das Zuwerfen von Bällen trainiert zusätzlich die Reaktionsfähigkeit, die bei einem Sturz von großer Bedeutung ist. Weitere Informationen bekommst du bei speziellen Kursen, die das Bewegungstraining als Sturzprävention für Senioren und Seniorinnen anbieten.
Du bleibst beweglich. Deine Krankenkasse zahlt.
Mit unserem zertifizierten Online-Präventionskurs Faszientraining für mehr Beweglichkeit trainierst du deinen gesamten Körper. Du erfährst alles über Faszien und lernst Übungen & Tipps für den Alltag kennen, um langfristig Schmerzen vorzubeugen. Für ein beweglicheres, körperbewusstes Leben.
Mit fortschreitendem Alter lässt bei vielen die Mobilität nach. Während die einen noch rüstig und fit genug für Sport und Gymnastik sind, tun sich andere schon mit den kleinsten Bewegungen schwer. Kommen dann auch noch Knieschmerzen, Hüftschmerzen oder eine allgemeine Unsicherheit im Stehen hinzu, scheuen sich viele davor Übungen zu machen und bleiben lieber zu Hause auf dem sicheren Sofa. Damit eine gewisse Grundmobilität bestehen bleibt, können Senioren und Seniorinnen im Sitzen kleine Sporteinheiten absolvieren und die Muskelkraft trainieren. Die Sitzgymnastik lockert die Schultern und den Nacken, richtet die Wirbelsäule auf, kräftigt die Muskulatur und mobilisiert die Gelenke.
Hier sind einige Übungen, die du im Sitzen problemlos durchführen kannst. Setze dich hierfür aufrecht auf einen Hocker oder Stuhl ohne Armlehne und los geht‘s:
Um den Trainingseffekt zu intensivieren, können bei der Sitzgymnastik Hanteln, Bälle, Tücher oder Therabänder verwendet werden. Auch kleine 0,5-Liter-Wasserflaschen dienen als Gewichte, um die Kraft der Oberarme zu trainieren.
„Wer rastet, der rostet“ heißt es so schön - und da ist etwas Wahres dran. Denn wer sein Bewegungspensum vernachlässigt, spürt schneller die unangenehmen Seiten des Alterns, mit steifen und schmerzenden Gelenken, Rückenproblemen und schwindender Kraft, da die Muskulatur rapide abbaut. Auch das gesamte Wohlbefinden leidet unter dem Bewegungsmangel. Wer sich zu wenig bewegt, erhöht das Risiko für:
Letzten Endes verkürzt ein chronischer Bewegungsmangel sogar die Lebenserwartung. All dem lässt sich durch mehr Aktivität im Leben recht einfach vorbeugen.