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Infrarotstrahlung in der Medizin

Infrarot: Wie der Körper von Wärmetherapie profitiert

veröffentlicht von Dr. Lutz Graumann in Schlaf am - aktualisiert am
Lutz Graumann
Dr. Lutz Graumann

Infrarot gegen Entzündungen: So profitiert dein Körper von der Wärmetherapie
Rotlicht oder Infrarotlicht kennen die meisten von uns vermutlich noch aus Kindertagen. Schließlich durfte eine Rotlichtlampe in keiner Hausapotheke fehlen und kam vor allem bei Verspannungen, Schmerzen und festsitzendem Schnupfen zum Einsatz. Wir klären in unserem Artikel über die Wirkung von Infrarotstrahlung (sogenannte IR-Strahlung) im Körper auf und geben dir eine Übersicht darüber, wie rotes Licht als alternative Therapiemöglichkeit bei Entzündungen helfen kann.

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Was ist Infrarotstrahlung?

Als Infrarotlicht wird eine elektromagnetische Strahlung bezeichnet, die zwar fürs Auge nicht sichtbar, dafür aber auf dem Körper spürbar ist. Das liegt daran, dass Infrarotlicht eine längere Wellenlänge hat als sichtbares Licht. Im Gegensatz zu Lichtstrahlen transportieren Infrarotstrahlen also Wärme statt Helligkeit. Auch Gammastrahlen, Röntgenstrahlen und ultraviolettes Licht zählen zu den elektromagnetischen Strahlen. Je nach Wellenlängenbereich wird Infrarotstrahlung unterteilt in:

  • kurzwellige IR-A-Strahlung mit einem Wellenlängenbereich von 780 bis 1400 Nanometer,
  • IR-B-Strahlung mit (1400 bis 3000 Nanometer)
  • den langwelligen Teilbereich, IR-C-Strahlung genannt (3000 Nanometer bis 1 Millimeter).

Für die Behandlungen mit Infrarotlicht werden aber hauptsächlich IR-A-Strahlen eingesetzt, da sie am angenehmsten auf der Haut empfunden werden. In Rotlichtlampen wird deshalb ein Großteil der IR-B- und IR-C-Strahlen herausgefiltert, sodass die Geräte nur IR-A-Strahlen abgeben.

Die Entdeckung der Infrarotstrahlung geht auf den Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel zurück. Im Jahr 1800 zerlegte er das Sonnenlicht mit einem Prisma in seine spektralen Teile. Und fand dabei durch Zufall jenseits des roten Lichts die nicht sichtbare, aber wärmende Strahlung.

Mit Infrarotstrahlung kommen wir tagtäglich in Kontakt – ohne es zu merken. IR wird zum Beispiel zur drahtlosen Datenübertragung in Fernbedienungen oder anderen elektronischen Geräten wie Klimaanlagen oder Lautsprecherboxen verwendet. Aber auch bestimmte Thermometer nutzen Infrarotstrahlung, um die Körpertemperatur ohne Berührung zu messen. Und Infrarotsensoren werden oft in Alarmanlagen, Bewegungsmeldern und Automatisierungssystemen eingesetzt, um Bewegungen oder Temperaturveränderungen zu erkennen.

Eine besondere Eigenschaft von Infrarotstrahlen: Sie erwärmen nicht die Luft, sondern alle Körper, die sich in einem Raum befinden. Also zum Beispiel Möbel und Wände, aber auch den menschlichen Körper oder Tiere. Die stärkste natürliche Infrarotquelle ist allerdings die Sonne. Infrarotes Licht macht etwas mehr als die Hälfte des Sonnenlichts aus, das auf der Erde ankommt. Deshalb wurde bereits in der Antike ihre Wärme zur Linderung von gesundheitlichen Beschwerden aller Art eingesetzt. Das soll Überlieferungen zufolge schon den griechischen Arzt und Urvater der Medizin, Hippokrates, zu folgender Aussage verleitet haben:

„Die beste Medizin ist die natürliche Wärme der Sonne”.

Und auch heute noch wird Infrarotstrahlung in der Medizin erfolgreich zur Behandlung von Beschwerden und zu Wellnesszwecken genutzt.

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Infrarotstrahlung in der Medizin

In der Medizin spielt Rotlicht in Form der Wärmetherapie eine große Rolle. Die Liste der medizinischen Wirkung der IR-Strahlung ist deshalb inzwischen lang.

Sie wird angewandt bei:

  • akuten oder chronischen Muskelschmerzen
  • Muskel- und Gelenksteife
  • Durchblutungsstörungen
  • Beschwerden der Lendenwirbelsäule oder Verstauchungen 
  • Lokalen Entzündungen der Ohren oder Nasennebenhöhlen 
  • Chronischen Entzündungen (außerhalb eines akuten Schubs) wie rheumatische Erkrankungen, Sinusitis oder chronische Bronchitis
  • Allergien
  • neurologischen Krankheiten 
  • Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Akne

Für eine Behandlung mit der IR-Strahlung werden entweder einzelne Rotlichtlampen für eine punktuelle Bestrahlung verwendet oder man setzt sich in eine Infrarotkabine, in der mehrere Strahler verbaut sind. In Rotlichtlampen werden spezielle Glühfäden verbaut, die Wärmestrahlen im Infrarotbereich aussenden. Einer der wichtigsten Faktoren, die bei der Auswahl eines Geräts zur Infrarottherapie zu berücksichtigen ist, ist die Wellenlänge der abgegebenen Strahlung.

Infrarotgeräte, die eine kurzwellige Strahlung verwenden, sind zum Beispiel wirksamer bei der Behandlung von Schmerzen als Geräte mit langwelliger Strahlung. Es gibt aber auch solche, die kurz- und langwellige Strahlung kombinieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Welche Methode für dich und deine Beschwerden geeignet ist, hängt vom Behandlungsziel ab und sollte vorab von einem Arzt beurteilt werden.

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Wie wirkt IR-Strahlung auf den Körper?

Die Wirkweise ist bei der Wärmetherapie unabhängig vom Anwendungsgebiet gleich: Sobald Infrarotstrahlung auf Gewebe trifft, werden Moleküle in Schwingung versetzt. Dadurch entsteht Wärme, die zu einem Temperaturanstieg im Körper führt. Da Infrarotstrahlung tief in die Haut (5 bis 6 mm) eindringt, gelangt die Strahlung auch bis in die gut durchbluteten Bereiche vor. Die Durchblutung und der Stoffwechsel werden also angekurbelt und die Blutgefäße erweitern sich. Dadurch gelangen bei Infektionen Viren und Bakterien schneller aus dem Körper und Schleim in den Nebenhöhlen oder Sekret in den Ohren kann sich besser lösen und abfließen.

Weitere Benefits für den Körper: Infrarotlicht kann auch das Immunsystem ankurbeln. Am besten funktioniert das in einer Infrarotkabine. Die sanfte Hitze wirkt wie ein künstliches Fieber, was die Selbstheilungskräfte anregt – die Abwehrkräfte laufen also bei regelmäßiger Wärmetherapie auf Hochtouren.

Außerdem: Wärme verhindert und reduziert Schmerzen, da durch die gesteigerte Durchblutung das Blut in größeren Mengen durch Haut, Muskeln und Gelenke fließt. Angehäufte Stoffwechselprodukte (wie zum Beispiel Schmerzbotenstoffe), Milchsäure und Bakteriengifte werden schneller aus dem Körper geschleust und gleichzeitig Regenerations- und Heilungsprozesse gefördert. Das alles sorgt für eine angenehme Entspannung in Muskeln und Gelenken.

Vor allem für Sportler interessant: Im Rahmen einer Studie konnten Wissenschaftler belegen, dass sich durch die Bestrahlung einzelner Muskelgruppen mit Rotlicht nicht nur die Spitzenkraft verbessern kann, sondern auch eine verzögerte Skelettermüdung eintritt. Das wiederum hat eine gesteigerte Leistungsfähigkeit zur Folge.

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Wirkung von Infrarotlicht bei Entzündungen

Leidest du unter entzündlichen Erkrankungen, kann eine Therapie mit Rotlicht eine konservative Therapie möglicherweise erfolgreich unterstützen. Denn Infrarotlicht ist inzwischen für seine entzündungshemmenden Effekte bekannt und dessen positive Wirkung ist in mehreren Studien belegt worden.

Beachte aber: Maßgeblich entscheidend für eine Anwendung von Infrarotlicht ist die Art der Entzündung und ob sie akut oder chronisch auftritt. 

  • Akute Entzündungen
    Bei akuten Entzündungen wird im Allgemeinen von einer Infrarottherapie abgeraten. Denn die Wärme kann im Akutfall die Entzündungswerte verschlechtern und die Beschwerden dadurch eher verschlimmern.
  • Chronische Entzündungen
    Liegen hingegen chronische Entzündungen vor, wie es zum Beispiel bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen der Fall ist, kann Wärme durch Rotlicht hingegen durchaus zu einer Linderung der Beschwerden führen. Vor allem bei Schmerzen durch Osteoarthritis und chronischen neuropathischen Schmerzen ist rotes Licht besonders wirksam und steigert die Lebensqualität der Betroffenen oftmals deutlich.

    Im Rahmen einer Studie mit Probanden, die unter einer rheumatischen Arthritis litten, konnten die Beschwerden der entzündlichen Gelenkerkrankung durch den Einsatz von Rotlicht um bis zu 70 Prozent reduziert werden.
    In einer anderen Studie stellten Forscher fest, dass eine Infrarottherapie die Anzahl von Zytokinen im Blut reduziert. Dabei handelt es sich um Proteine, die an Entzündungen im Körper beteiligt sind.

    Grund dafür ist auch in diesem Fall die verbesserte Durchblutung durch das Eindringen der Wärme in die tiefen Hautschichten. Das kurbelt den Blut- und Lymphfluss an und die Gelenke werden besser versorgt, was wiederum Schmerzen reduziert.

    Leidest du unter behandlungsbedürftigen chronisch-entzündlichen Erkrankungen, solltest du Selbstexperimente allerdings dennoch vermeiden und vor der Nutzung von Infrarotlicht deinen Arzt um alle nötigen Informationen bitten.

  • Hautentzündungen
    Da Rotlicht tief in die Haut eindringt, kann es auch bei bestimmten Entzündungen der Haut den Juckreiz lindern und ihre Regeneration fördern. Dazu zählen dermatologische Erkrankungen wie Psoriasis und Ekzeme, aber auch Akne. Weil ein punktuell genutztes Rotlicht den Stoffwechsel anregt, verringern sich Entzündungsreaktionen, wie sie Akne typischerweise auslöst. Willst du deine Hautprobleme mit Rotlicht angehen, musst du allerdings Durchhaltevermögen beweisen. Bis zu viermal pro Woche für 15 Minuten solltest du dich vor die Lampe setzen, um nach wenigen Wochen bereits erste Ergebnisse erzielen zu können.

    Infrarotlicht  kann aufgrund seiner durchblutungsfördernden Eigenschaften Untersuchungen zufolge zudem die Wundheilung kleinerer Wunden fördern, da es die Produktion von Kollagen und Elastan stimuliert, die maßgeblich an Wundheilung und Regeneration der Haut beteiligt sind.
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Lässt sich mit Infrarotlicht der Schlaf positiv beeinflussen?

Leidest du öfter unter Ein-und Durchschlafstörungen? Und befördern dich weder Omas Hausmittel noch andere Methoden ins Land der Träume? Dann kannst du dir auch zum Schlafen die Wirkung von Infrarot zunutze machen. Denn Infrarotstrahlung kann deinen Schlaf positiv beeinflussen – mithilfe einer innovativen Technologie, die in ihrer Funktionsweise simpel, aber sehr effektiv ist.

Die Rede ist von CELLIANT®, einer Mischung aus ungefährlichen, natürlich vorkommenden thermoreaktiven Mineralien, die in Garne, Textilfasern oder Stoffe eingearbeitet werden – zum Beispiel auch in Bettdecken oder Matratzen. Es handelt sich dabei um eine patentierte Formel eines amerikanischen Herstellers, die in den USA hergestellt wird.

Und so funktioniert’s: Die CELLIANT®-Faser absorbiert die vom Körper abgegebene Wärme, wandelt sie in sogenannte Ferninfrarotstrahlung um und reflektiert sie. Die körpereigene Strahlung wird dadurch an Gewebe und Muskeln zurückgegeben, was die lokale Durchblutung und den Blutfluss steigert und die Zellen mit mehr Sauerstoff versorgt. Durch die erhöhte Durchblutung hilft die Faser dem Körper, die Temperatur besser zu regulieren. Und das wiederum führt zu erholsamerem Schlaf.

Und weil uns die Vorteile überzeugt haben, bieten auch wir von BLACKROLL® eine CELLIANT®-Kollektion an, in deren Produkten die Faser verarbeitet wurde. Dazu zählen unsere RECOVERY BLANKETS und der Matratzenbezug der RECOVERY BASE.

Das Ergebnis: Unsere Bettdecken und Matratzenbezug fördern einen gesunden, erholsamen Schlaf, die lokale Durchblutung und unterstützen so deine Regeneration für mehr Energie im Alltag. 

Besser schlafen
- mit CELLIANT®

Sommerdecke
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Infrarotlicht: Anwendung und mögliche Nebenwirkungen

Wie lange du dich einer Rotlichtbehandlung aussetzen solltest, hängt stark von der Art deiner Beschwerden ab und wie du auf die Infrarotstrahlung reagierst. Grundsätzlich gilt aber: Eine Rotlichtsitzung sollte eine Dauer von 15 Minuten bis zu dreimal pro Tag (mit ausreichend langen Pausen dazwischen) nicht überschreiten. Halte außerdem einen Abstand von 30 bis 50 cm zur Lampe ein, damit es nicht zu Verbrennungen kommt. Sobald du dich unwohl fühlst oder deine Haut schmerzt, brich die Behandlung sofort ab.

Stelle dich darauf ein, dass es bei manchen Krankheitsbildern mehrere Wochen oder Monate dauern kann, bis du eine Verbesserung durch die Wärmetherapie verspürst. Positive Effekte können aber auch sehr zeitnah eintreten. Zum Beispiel bei muskulären Beschwerden nach dem Sport.

Im Allgemeinen treten bei einer Wärmetherapie mit Rotlicht keine Gefahren für die Gesundheit auf. Achte aber darauf, bei einer Behandlung im Gesicht die Augen geschlossen zu halten oder trage eine Schutzbrille. Bei den meisten modernen Geräten werden diese sowieso mitgeliefert. Ansonsten besteht die Gefahr, dass deine Netzhaut irreparable Schäden davonträgt.

Nimmst du bestimmte Medikamente ein, durch die sich die Lichtempfindlichkeit steigert, oder leidest unter Ausschlägen oder bösartigen Tumoren der Haut, informiere dich vorab bei deinem Arzt, ob eine Therapie mit Infrarotlicht für dich infrage kommt.

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Zusammenfassung

Möchtest du deine Beschwerden alternativ behandeln oder die klassische Therapie ergänzen, kann eine Infrarotlichtbehandlung dich dabei gut unterstützen. Die angenehme Wärme auf der Haut sorgt ähnlich wie Sonnenlicht für ein wohliges Gefühl und kann zu einem besseren Lebensgefühl beitragen. Erwarte aber keine Wunderheilung durch die Infrarotstrahlen und gib dir ausreichend Zeit. Bei manchen Beschwerdebildern tritt erst nach ein paar Wochen eine Verbesserung ein. Solltest du dir unsicher sein, ob eine Wärmebehandlung mit Infrarotstrahlen bei deinen Beschwerden sinnvoll ist, frage immer erst deinen Arzt um Rat. Vor allem, wenn es sich um akute Entzündungen handelt.