Wer öfter unter Schlafmangel leidet, der weiß, warum Schlafentzug früher als Foltermethode galt. Denn die Auswirkungen von zu wenig Schlaf haben teils gravierende Auswirkungen auf Körper und Psyche. Wer schlechten Schlaf in Kauf nimmt und sich am Tag danach lieber mit Energy Drinks oder Kaffee aufputscht, um zu funktionieren, tut seinem Körper keinen großen Gefallen.
Denn chronischer Schlafmangel rächt sich. Wird der natürliche Schlafbedarf ständig ignoriert, kommt es kurz- und langfristig zu Symptomen, die unseren Körper ordentlich aus der Bahn werfen können. Wir klären in unserem Artikel darüber auf, welche Symptome und Folgen Schlafmangel haben und wie man sein Schlafdefizit in den Griff bekommt.
Denn die Prognosen für Schlafprobleme sind gut, da sie sich oftmals schon durch den Dreh an wenigen Stellschrauben auflösen. Und dann lässt auch der Schlafmangel wieder nach und das Energielevel steigt.
Leidest du unter Schlafmangel, bekommt dein Körper nicht den Schlaf, den er benötigt. In der Schlafmedizin wird ein Schlafmangel anhand der Schlafdauer definiert – also der Gesamtzeit, die eine Person mit Schlafen verbringt. Dennoch ist es wichtig, bei der Beurteilung auch die Qualität des Schlafs zu bewerten.
Denn selbst wenn ein Mensch in Summe die empfohlenen 8 Stunden schläft, kann der Schlaf immer wieder unterbrochen und jemand am nächsten Morgen völlig übernächtigt sein. Auch wenn die Schlafdauer also an sich der gängigen Empfehlung entspricht, kann ein Schlafmangel vorliegen. Daher wird die Bezeichnung Schlafmangel auch verwendet, um Faktoren zu beschreiben, die die Quantität und/oder Qualität des Schlafs reduzieren und eine Person davon abhalten, erfrischt aufzuwachen.
Mit Schlafmangel bist du übrigens nicht allein, denn viele Deutsche wälzen sich regelmäßig schlaflos in ihren Betten. Rund 80 % der deutschen Arbeitnehmer sollen den Ergebnissen des DAK-Gesundheitsreport zufolge unter Schlafproblemen leiden. Gar nicht ohne, wenn man bedenkt, dass das umgerechnet auf den Bevölkerungsanteil rund 34 Millionen Menschen sind.
SchlafstörungenDoch welche Symptome lassen sich überhaupt auf einen Schlafmangel zurückführen?
Unterschieden werden muss hierbei zwischen kurzfristigen und langfristigen Symptomen. Erstere treten bereits nach nur einer einzigen Nacht mit Schlafproblemen auf und lassen sich mit einem Kater nach einer durchzechten Nacht vergleichen. Du wirst dich am Morgen völlig übernächtigt fühlen und nur schlecht aus den Federn kommen.
Menschen, die hingegen ständig schlecht schlafen, riskieren durch einen chronischen Schlafmangel langfristige Folgen, die sich sowohl auf die psychische und körperliche Gesundheit als auch auf die kognitiven Funktionen auswirken.
Zu den kurzfristigen Symptomen, die schon nach einer Nacht mit schlechtem Schlaf auftreten können, zählen:
Ab wann man von Schlafmangel spricht und was letztendlich als ‘zu wenig Schlaf’ gilt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Und oft fühlt es sich für dich auch nur so an, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen, vor allem, wenn du im Schlaf sehr unruhig warst. Experten empfehlen allerdings Erwachsenen eine durchschnittliche Schlafdauer von mindestens 6 Stunden, wodurch die Funktion des Körpers noch optimal gewährleistet ist.
Als mögliche Gründe für den Schlafentzug kommen mehrere Ursachen infrage, zum Beispiel:
Welche Folgen Schlafmangel haben kann, hängt davon ab, ob wir mehrere Nächte oder sogar Wochen nachts schlecht schlafen oder nur vereinzelte Nächte.
Während die oben genannten Symptome kurzfristige Erscheinungen nach einer Nacht mit schlechtem Schlaf sind, können die Folgen von zu wenig Schlaf langfristig mit diversen Erkrankungen einhergehen. Denn chronischer Schlafmangel erhöht das Risiko für körperliche und geistige Gesundheitsprobleme um ein Vielfaches.
Zu diesen langfristigen Folgen kann es durch Schlafmangel kommen:
Schläfst du regelmäßig schlecht oder hast tagelang sogar die ganze Nacht nicht geschlafen, kannst du dir also vorstellen, was das für den Körper bedeutet. Sämtliche genannten Prozesse laufen nicht mehr richtig ab und die natürliche Regulation im Körper ist dadurch gestört. Die Folgen des Schlafmangels sind die oben genannten Symptome. Häufigere Störungen können sich also immens auf den gesamten Körper auswirken.
Schlafmangel kann nicht nur durch schlechte Gewohnheiten und Schlafstörungen zustande kommen, sondern auch durch einen geplanten Schlafentzug. Insbesondere zur Behandlung von Depressionen wird die Methode als Ergänzung zu einer konservativen Behandlung angewandt. Bei dieser sogenannten Wachtherapie werden Patienten entweder einem vollen Schlafentzug oder einem teilweisen Schlafentzug ausgesetzt. Sie bleiben also entweder die ganze Nacht wach oder nur in der zweiten Nachthälfte.
Nach Aussage der ‘Nationalen Versorgungsleitlinie Unipolare Depression’ kann diese Therapiemaßnahme durchaus sinnvoll sein, um depressive Episoden zu durchbrechen und andere Stimmungszustände für die Patienten erlebbar zu machen. Bei rund 60 % der Betroffenen kommt es durch den Schlafentzug zumindest am nächsten Tag zu einer Verbesserung der Symptome und einer besseren Stimmung. Die Wachtherapie gilt demnach als das einzige nichtmedikamentöse Verfahren mit Sofortwirkung und ist jederzeit und kostenfrei verfügbar. Zudem kann der Erfolg des Wachbleibens die Selbstwirksamkeitserwartung der Patienten stärken.
Wer unter Schlafmangel leidet, sollte die Auslöser dafür genauer unter die Lupe nehmen. Denn oftmals sind wir es selbst, die für die schlechte Schlafqualität verantwortlich sind – weil wir unserem Körper und Geist nicht die nötige Ruhe gönnen, um abzuschalten und sich auf die Nacht vorzubereiten.
Allerdings können wir die Weichen für guten Schlaf deshalb häufig auch selbst stellen. Wachst du also morgens öfter mal völlig übernächtigt auf, lohnt es sich, immer auch einen Blick auf deine Schlafhygiene zu legen. Dabei handelt es sich um alle Verhaltensweisen, die dazu beitragen, gesunden Schlaf zu fördern. Folgendes kannst du tun, um sie zu verbessern:
Probiere zunächst, dir als Abendritual vorm Zubettgehen einen Tee mit einer der oben genannten Heilpflanzen zuzubereiten. Alternativ werden Extrakte der Heilpflanze aber auch in Dragées oder Kapseln verarbeitet, die in Apotheken oder Drogerien erhältlich sind.
10. Ernährung umstellen
Auf schwere Mahlzeiten kurz vorm Zubettgehen solltest du verzichten. Ansonsten wird deine Verdauung sehr aktiv, was das Einschlafen verzögern kann. Und dennoch solltest du vor der kommenden Nacht ausreichend essen. Schließlich ist nichts nerviger, als nachts mit knurrendem Magen aufzuwachen und dadurch nicht wieder einschlafen zu können. Bei Hunger wird das Hormon Ghrelin freigesetzt, das wiederum im Gehirn für eine Art Alarmstimmung sorgt. Bereits ein kleiner Snack vorm Schlafengehen kann das Hormon bändigen und dich beim Ein- und Durchschlafen unterstützen.
Abends solltest du im besten Fall Lebensmittel verzehren, die Tryptophan enthalten. Denn diese Aminosäure ist eine Vorstufe des Schlafhormons Melatonin. Sie wird vom Körper in Melatonin umgewandelt, das uns wiederum schläfrig macht. Tryptophan steckt insbesondere in Fisch und Meeresfrüchten, Soja, Milch, Kakao, Bananen oder Nüssen.
In den meisten Fällen können wir Körper und Geist erfolgreich dabei unterstützen, Schlafprobleme und daraus resultierenden Schlafmangel (auch "kurzfristigen Schlafmangel wie bspw. verursacht durch Jetlag) zu bekämpfen. Stellst du ein paar deiner Gewohnheiten um, kann sich deine Schlafqualität bereits deutlich verbessern.
Sollten deine Schlafprobleme aber länger als einen Monat anhalten und schläfst du in dieser Zeit regelmäßig dreimal die Woche oder öfter schlecht, lasse dich bei einem Schlafmediziner auf mögliche Krankheiten checken.
Eventuell steckt eine Erkrankung hinter deiner Schlaflosigkeit, zum Beispiel eine Schlafapnoe, ein neurologisches Problem oder psychische Störungen.
Aber auch, wenn dich dein Schlafmangel im Alltag stark belastet, ist der Gang zu deinem Hausarzt angebracht. Er wird dich über alle Behandlungsmöglichkeiten optimal informieren können.