Wer schlecht schläft, muss nicht gleich zur Pille greifen. Wir stellen dir 5 Hausmittel aus Omas Zeiten vor, die vielleicht auch dir beim Schlummern helfen.
Leidest du unter Schlafstörungen, willst deine Probleme aber erstmal auf natürliche Weise in den Griff kriegen? Dann lohnt sich ein Blick auf Omas Hausmittel. Denn sie wirken oftmals ähnlich gut wie Schlafmittel, kommen aber ohne Nebenwirkungen aus und machen nicht abhängig. Wir verraten in unserem Artikel die besten Naturmittel gegen Schlafstörungen und klären über Ursachen von Schlafstörungen auf. Auf Oma war schließlich immer Verlass, oder?!
Unter Schlafstörungen leidet jeder von uns zwischendurch mal. Und das ist auch völlig normal – solange es sich um einzelne Nächte handelt, in denen wir schlecht schlafen und diese nicht zum Dauerzustand werden. Denn sofern keine organische Ursache oder psychiatrische Erkrankung zugrunde liegt, lassen Schlafprobleme meistens schnell wieder nach, wenn die Umstände, die dazu geführt haben, abklingen.
Einige häufige Ursachen für Schlaflosigkeit sind äußere (exogene) Faktoren. Zum Beispiel Störquellen wie Licht oder Lärm, Gerüche, Jetlag und Schichtarbeit.
Auch eine schlechte Schlafhygiene kann dazu führen, dass du dich nachts in den Laken wälzt, statt friedlich zu schlummern. So sorgen eine unpassende Matratze oder das falsche Kissen für eine schlechte Schlafposition und halten dich wach oder reißen dich immer wieder aus dem Schlaf. Aber auch das blaue Licht elektronischer Geräte wie Tablet und Smartphone, die wir gerne mal mit ins Bett nehmen gehört zu den Störfaktoren des Einschlafens – und die Schlafenszeit wird dadurch immer weiter hinausgezögert.
Akute psychische Belastungen können ebenfalls deinen Schlaf stören. Zum Beispiel durch berufliche und private Ängste und Sorgen, um die die Gedanken permanent kreisen und dich stressen.
Die Folgen von Schlaflosigkeit merkst du dann am nächsten Tag ganz deutlich: Geringere Belastbarkeit, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit oder Kopfschmerzen sind nur ein paar der Symptome, die sich durch zu wenig Schlaf bemerkbar machen. Bevor du aber direkt einen Arzt aufsuchst oder zu chemisch hergestellten Schlafmitteln greifst, kannst du dein Schlafproblem zunächst auch mit einfachen Hausmitteln in den Griff bekommen.
Liegt hingegen eine diagnostizierte psychiatrische Erkrankung vor, sollte erst deren Ursache medizinisch behandelt werden. Unsere Tipps gegen Schlafstörungen (Insomnie) können dann zwar unterstützend wirken, helfen dann aber vermutlich nicht ausreichend, um die Probleme zu bekämpfen. Sprich in diesem Fall mit deinem Arzt oder Therapeuten darüber, wie du deine Schlafstörungen in den Griff kriegen kannst und ergänze diese Therapie mit Hausmitteln aus Omas Zeiten. Wir stellen dir jetzt 5 Hausmittel bei Schlaflosigkeit vor, die auch unseren Omas schon zu süßen Träumen verholfen haben.
Gegen die meisten Schlafprobleme ist tatsächlich ein Kraut gewachsen. Und das wussten nicht nur unsere Omas, sondern auch schon viele Generationen vor ihnen. Schließlich sollen Menschen bereits in der Steinzeit von der Pflanzenheilkunde Gebrauch gemacht haben, die es über die Antike, das Mittelalter und eben unsere Omas auch in die heutige Zeit geschafft hat.
Liegst du also öfter schlaflos wach, kannst du dir die entspannende Wirkung bestimmter Heilpflanzen zunutze machen. Sie gelten als perfektes Naturmittel gegen Schlafstörungen. Zu den Pflanzen, auf die auch schon unsere Omas schworen, gehören unter anderem:
Alle genannten Heilpflanzen kannst du als Tee zu dir nehmen, die getrocknete Pflanzenbestandteile enthalten. Am besten trinkst du deine Tasse Tee direkt vorm Schlafengehen und entfernst alle Störquellen aus dem Schlafzimmer. Idealerweise schaltest du vorm Schlafengehen mithilfe eines Buches oder durch eine Meditation ab und bereitest deinen Körper durch eine regelmäßige Abendroutine auf die Nacht vor.
Alle Heilpflanzen sind aber auch als Präparate aus der Apotheke oder Drogerie erhältlich, zum Beispiel Kapseln oder Dragées. Beachte aber, dass die Wirkung bei der Einnahme von Präparaten mit Heilpflanzen verzögert eintritt, sodass du meistens erst nach etwa zwei Wochen von den positiven Effekten profitierst. Ein wenig Durchhaltevermögen kann sich deshalb lohnen.
Die meisten der genannten Heilpflanzen werden auch zu Duftölen verarbeitet. Gibst du ein paar Tropfen auf eine Duftlampe, verteilt sich der beruhigende Geruch im ganzen Raum. Alternativ kannst du die getrockneten Pflanzen auch in ein Duftsäckchen geben und neben dein Kopfkissen legen, als Raumspray verwenden oder in Form von Körperölen ein paar Tropfen auf deine Haut geben und dort verreiben. Die Gerüche wirken sich beim Einatmen beruhigend auf das Nervensystem aus und sorgen dadurch für Entspannung.
Die Kombination aus (warmer) Milch und Honig zählt vermutlich zu einem der bekanntesten Schlafhelfer aus Omas Zeiten und hat schon Generationen von Kindern in den Schlaf begleitet – dich ja vielleicht auch.
Die warme Milch enthält die Aminosäure Tryptophan – eine Vorstufe des Schlafhormons Melatonin – die wiederum durch den Honig besonders gut vom Körper aufgenommen werden kann. Der einzige Haken daran: Ein Glas Milch reicht dem Körper noch lange nicht aus, um genug Tryptophan für eine schlaffördernde Wirkung herzustellen. Dafür wären viel größere Mengen nötig. Auch wissenschaftlich konnte die schlaffördernde Wirkung noch nicht nachgewiesen werden.
Wer allerdings bereits früher schon mit einem Becher warmer Milch mit Honig ins Bett geschickt wurde, kann trotzdem von dem beruhigenden (Placebo-) Effekt profitieren. Denn dann vermittelt uns der süße Trunk ein Gefühl von Geborgenheit, weil er Erinnerungen an die Kindheit weckt – was uns entspannt und ausgeglichen machen kann.
Wer sich vorm Schlafengehen ein wohlig-warmes Vollbad gönnt, kann seinen Körper optimal auf die anstehende Nacht vorbereiten. Das wusste nicht nur unsere Oma schon, sondern es wurde auch durch neuere Studien belegt.
Die Wärme des Wassers (idealerweise 36 bis 38 Grad) kurbelt die Durchblutung an, weitet die Gefäße und sorgt für einen guten Nährstofftransport im Blut. Dadurch lösen sich auch Verspannungen im ganzen Körper, was sich entspannend und ausgleichend auf Körper und Geist auswirkt und Stress abbaut.
Ergänzt du dein Bad auch noch mit Badezusätzen, die Melisse, Lavendel oder Hopfen enthalten, kannst du durch den Duft der ätherischen Öle die Entspannung maximieren.
Lege dir am besten alles bereit, sodass du direkt nach deinem Bad ins Bett schlüpfen kannst und versuche nicht, dich noch mal von Smartphone, TV oder Tablet ablenken zu lassen. Wenn du nicht sofort schlafen möchtest, lies besser noch ein paar Seiten in einem Buch, um so richtig schläfrig zu werden.
Auch die Temperatur der Füße kann einen erheblichen Einfluss auf unser Müdigkeitsgefühl und den anschließenden Schlaf haben. Denn sind sie warm eingepackt oder durch ein Fußbad erwärmt worden, wird die Durchblutung angekurbelt, wodurch sich die Gefäße in Füßen und Beinen weiten. Weil die Füße dann Wärme abgeben, sinkt die Körpertemperatur und durch den Temperaturabfall wirst du schließlich müde.
Dass warme Füße einen einschläfernden Prozess in die Wege leiten, geht übrigens nicht ausschließlich auf unsere Omas zurück, sondern niemand Geringeren als Pfarrer Sebastian Kneipp. Dessen Name ist dir vielleicht geläufig. Denn er ist nicht nur der Erfinder des Wassertretens (sogenannte Kneipp-Therapie), sondern er erkannte auch bereits im 19. Jahrhundert, dass Fußbäder mit warmem Wasser aufgrund ihrer wohltuenden Wirkung bei Menschen mit Schlafproblemen Wunder wirken können. Wie bei einem warmen Vollbad auch, können Fußbäder mit ätherischen Ölen die Wirkung noch verstärken. Einer der bekanntesten Badezusätze ist der Allgäuer Latschenkiefer.
Packe deine Füße direkt nach dem wärmenden Bad in dicke Wollsocken ein und kuschel dich ins Bett, um von den positiven Effekten zu profitieren.
Übrigens: Auch wenn Socken im Bett in manchen Situationen einen schlechten Ruf haben mögen – die Wissenschaft bestätigt einen schlaffördernden Effekt für alle, die sie auch nachts tragen.
Auch dass wir auf unsere Schlafumgebung achten und von Störquellen befreien sollten, haben schon unsere Omas gepredigt. Folgende Änderungen des Lebensstils können bei Schlaflosigkeit helfen:
Für ihren Einsatz als Durchschlafhilfe stehen auch homöopathische Mittel zur Verfügung. Für die Wirkweise homöopathischer Mittel gibt es zwar (wie bei manchen oben beschriebenen Hausmitteln auch) keine wissenschaftlichen Belege, sie wirken aber Forschern zufolge im Rahmen des Placebo-Effekts, der wiederum gut belegt werden konnte. Ob du zu Homöopathie greifst, um besser zu schlafen, ist deshalb auch Glaubenssache.
Homöopathische Mittel gibt es oftmals zur Verwendung als Globuli. Dabei handelt es sich um kleine Kügelchen aus Rohrzucker, die mit einem homöopathisch potenzierten Wirkstoff benetzt werden. Folgende sollen aus der Sicht der Alternativmedizin beim Ein- und Durchschlafen helfen können:
Welche homöopathischen Mittel in deiner Situation zum Einsatz kommen sollten, erfährst du beim Homöopathen oder Heilpraktiker, aber auch bei Ärzten, die Homöopathie anwenden. Sie klären dich auch über Dosierung und Wirkweise der alternativmedizinischen Behandlungsmethode auf. Bedenke aber, dass auch homöopathische Mittel keine Wundermittel sind und nicht bei jedem (gleich) wirken.
Sofern keine diagnostizierte Schlafstörung oder psychiatrische Erkrankung bei dir vorliegt, kannst du deine Schlafprobleme mit Omas Hausmitteln auch ohne Schlaftabletten gut in den Griff bekommen. Denn in den meisten Fällen können Ein- und Durchschlafstörungen mit Veränderungen der Schlafumgebung und begleitenden Einschlafritualen wieder nachlassen. Treten die Beschwerden allerdings länger als einen Monat und mindestens dreimal die Woche auf und fühlst du dich durch die Auswirkungen schlechten Schlafs im Alltag sehr stark eingeschränkt, liegt möglicherweise eine “echte” Schlafstörung vor. In diesem Fall solltest du dir schlafmedizinische, psychologische oder psychiatrische Unterstützung holen. Sobald der Grund für deine Probleme bekannt ist, wird es dir schnell wieder besser gehen und du bekommst auch im Alltag wieder mehr Energie.