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Parasomnie

Parasomnie: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

veröffentlicht von Dr. med. Simon Senner in Schlaf am
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Dr. med. Simon Senner

Eine Parasomnie kann die Qualität des Schlafes erheblich beeinträchtigen und langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Viele Betroffene merken oftmals aber gar nicht, dass sie an dieser Art von Schlafstörung leiden. In unserem Artikel erfährst du alles über Ursachen und die verschiedenen Typen einer Parasomnie, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist eine Parasomnie?

Bei Parasomnien handelt es sich um Sonderformen von Schlafstörungen. Sie gehen mit komplexen Verhaltensweisen, Emotionen, Bewegungen und Wahrnehmungen einher und treten entweder während des Schlafes oder beim Übergang von der Wach- in die Schlafphase auf. Parasomnien kommen typischerweise während der Tiefschlafphasen vor und werden oftmals von den Betroffenen gar nicht wahrgenommen, können aber den Schlafzyklus entscheidend stören, was zu Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit am Tag führt.

Das Auftreten von Parasomnien ändert sich im Laufe des Lebens. Während sie bei rund 20 Prozent aller Kinder regelmäßig vorkommen, liegt die Anzahl der Betroffenen im Erwachsenenalter laut ‘DeutscheHirnstiftung’ nur noch bei etwa drei Prozent.

Die Dauer einer Parasomnie kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Parasomnie, der individuellen Situation und möglicher Auslöser. Einzelne Episoden von Parasomnien können nur wenige Minuten dauern, während andere länger anhalten, manchmal treten sie nur sporadisch auf, bei anderen regelmäßiger.

Verschiedene Typen von Parasomnien

Parasomnien werden anhand der Schlafstadien, in denen sie auftreten, unterteilt. Zu ihnen zählen die NREM-Parasomnien, REM-Parasomnien und andere Parasomnien, die keinem Schlafstadium eindeutig zugeordnet werden können:

NREM-Parasomnien

Diese treten während der Non-Rapid-Eye-Movement-Phase auf und ereignen sich typischerweise in der ersten Nachthälfte. Sie werden auch als Aufwachstörungen bezeichnet, weil das Gehirn in diesen Phasen nicht vollständig erwacht, Betroffene aber den Anschein erwecken, wach zu sein. Zu den NREM-Parasomnien zählen:

Schlafwandeln header
Schlafwandeln (Somnambulismus)

Personen, die schlafwandeln, können während des Schlafes aufstehen und umhergehen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie führen oftmals auch komplexe Handlungen aus, öffnen zum Beispiel Türen und Fenster oder essen, ohne später Erinnerungen daran zu haben. Solltest du Schlafwandler sein, sichere in erster Linie deine Wohnung so ab, dass du dich nicht im Schlaf selbst gefährdest.

Nachtschreck
Nachtschreck/Nachtangst (Pavor nocturnus)

Der Nachtschreck ist durch ein plötzliches Aufschrecken aus dem Schlaf mit Panikschreien und angstbesetztem Verhalten gekennzeichnet. Betroffene haben weit aufgerissene Augen und zeigen deutliche Angstsymptome. Diese Episode tritt meistens zu Beginn der Nacht und wesentlich häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen auf.

Schlaftrunkenheit
Schlaftrunkenheit

Betroffene erwachen, ähnlich wie beim Schlafwandeln, nur unvollständig. Die Person ist verwirrt und desorientiert, verlässt das Bett aber nicht. Oftmals schalten Menschen, die unter Schlaftrunkenheit leiden, auch ihren Wecker einfach aus oder überhören ihn und verschlafen dadurch.

REM-Parasomnien

Diese Arten der Parasomnien sind dadurch gekennzeichnet, dass sie fast ausschließlich in der zweiten Nachthälfte auftreten, was daran liegt, dass der REM-Schlaf zu dieser Zeit häufiger vorkommt. Die Träume in der REM-Phase sind geprägt von einer gewissen Dynamik und Intensität und der Schlaf ist durch intensive Augenbewegungen gekennzeichnet. REM-Parasomnien umfassen:

Rem schlaf verhaltensstoerung
REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD)

Personen mit RBD zeigen ungewöhnliche Bewegungen oder Verhaltensweisen während des REM-Schlafs, der normalerweise durch eine fast vollständige Lähmung der Muskulatur gekennzeichnet ist. Dies kann dazu führen, dass sie lebhafte Träume haben und aggressive oder gewalttätige Handlungen ausführen, die ihren Schlafpartner gefährden können. Eine RBD tritt sehr selten und meistens bei Männern ab dem 50. Lebensjahr auf. Die Wissenschaft geht davon aus, dass das Auftreten dieser Störung ein Vorbote einer neuro-degenerativen Erkrankung wie Parkinson ist.

Schlafparalyse
Schlafparalyse

Bei der Schlafparalyse/Schlaflähmung kommt es beim Erwachen aus der REM-Phase zu einer kompletten nächtlichen Lähmung des Körpers. Bis auf die Atemmuskeln und die Muskeln der Augen erstreckt sich diese Lähmung auf die gesamte Skelettmuskulatur. Solche Episoden dauern meist zwar nur wenige Minuten an und werden aus medizinischer Sicht als harmlos betrachtet, können Betroffene aber stark verängstigen und verunsichern.

Albtraeume definition
Alpträume

Auch die Alptraumstörung gehört zu den REM-Schlaf-Parasomnien. Während jeder Mensch ab und zu von einem Alptraum geplagt wird, sind diese bei Betroffenen einer Alptraumstörung so intensiv, dass sie dadurch aus dem Schlaf gerissen werden. Alpträume treten sogar mehrmals wöchentlich auf und haben starke Auswirkungen auf den Alltag und den Schlaf. Denn Betroffene plagt die Angst davor, einzuschlafen, und wieder einen solchen Alptraum zu erleben, und sie leiden häufig unter einer schlechten Schlafqualität, die auch die Lebensqualität im Alltag einschränkt.

Andere Parasomnien

Bestimmte Parasomnien können keiner Schlafphase eindeutig zugeordnet werden. Zu ihnen gehören Zustände wie:

Naechtliche enuresis
Nächtliche Enuresis (Bettnässen)

Bei Kindern tritt Bettnässen häufig auf und zeigt sich durch wiederholtes Einnässen im Schlaf, das nicht unter willentlicher Kontrolle steht.

Zähneknirschen
Zähneknirschen (Bruxismus)

Als Bruxismus wird das unwillkürliche Zähneknirschen oder -pressen während des Schlafes bezeichnet, das zu Zahnbeschwerden, Kopfschmerzen, Tinnitus und Verspannungen im Kieferbereich führen kann.

Einschlafzuckungen
Einschlafzuckungen

Vermutlich hat jeder von uns das Zusammenzucken der Muskulatur kurz vor dem Einschlafen bereits erlebt. Einschlafzuckungen werden in visuelle und auditive unterteilt. Visuelle Einschlafzuckungen werden begleitet von Bildern wie Stolpern oder Fallen, bei auditiven Einschlafzuckungen nehmen Betroffene Geräusche wahr, die in der Realität aber in dem Moment gar nicht vorkommen.

Im Schlaf sprechen
Im Schlaf sprechen

Auch das Sprechen im Schlaf (in der Wissenschaft als Somniloquie bezeichnet) zählt zu den Parasomnien. Meist nuscheln Menschen im Schlaf nur unverständlich vor sich hin, da sich die Sprechmuskulatur im Schlaf stark entspannt.

Die verschiedenen Typen von Parasomnien sind zwar an sich nicht gesundheitsgefährdend, können das Schlafverhalten und die Schlafqualität aber erheblich beeinträchtigen und das Risiko von Verletzungen oder anderen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit erhöhen.

Ursachen und Risikofaktoren von Parasomnien

Die meisten Menschen, bei denen Parasomnien vorkommen, haben keine psychiatrischen oder neurologischen Erkrankungen. Die genauen Ursachen von Parasomnien sind noch nicht vollständig erforscht, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen, neurologischen und Umweltfaktoren bei deren Entstehung eine Rolle spielt. Stress, Schlafmangel, unregelmäßige Schlafgewohnheiten und bestimmte Medikamente können ebenfalls das Risiko von Parasomnien erhöhen. Menschen, die bereits unter anderen Schlafstörungen wie Schlafapnoe oder dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) leiden, haben auch ein höheres Risiko, Parasomnien zu entwickeln.

Diagnose

Für die Diagnostik einer Parasomnie wird dich dein Hausarzt nach einer ersten Anamnese voraussichtlich zu einem Schlafmediziner schicken. Die Durchführung einer Video-Polysomnographie kann nächtliche Verhaltensauffälligkeiten einem bestimmten Schlafstadium zuordnen. Dabei wird dein Schlafverhalten bis ins kleinste Detail aufgezeichnet. Eine Video-Polysomnographie kann zudem andere Ursachen nächtlicher Vorkommnisse, die gesundheitsgefährdend sein können, ausschließen. So zum Beispiel Schlafatmungsstörungen oder auch einige Formen von Epilepsie.

Medizinische Behandlung

Wann eine ärztliche Behandlung einer Parasomnie notwendig ist, hängt auch stark davon ab, wie belastet sich Betroffene dadurch fühlen und ob sie die Schlafstörung als Beeinträchtigung wahrnehmen. Im Normalfall sind Parasomnien an sich nicht gefährlich, deren Auswirkungen können aber Gefahren nach sich ziehen. So zum Beispiel bei Schlafwandlern, die sich im Schlaf verletzen oder Schlafstörungen wie der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei der Betroffene wild um sich schlagen und zum Beispiel Bettpartner dadurch gefährden.

Was ist eine parasomnie

Als Faustformel gilt (abhängig von der subjektiven Wahrnehmung der Belastung und der Schwere der Symptome): Treten Parasomnien einmal pro Woche oder häufiger auf, sollten Betroffene sich beim Arzt durchchecken lassen. Die Behandlung von Parasomnien zielt auf die Beseitigung der Auslöser für solche Episoden ab. So lassen sich Parasomnien auch vorbeugend verhindern. Während bei manchen Menschen schon eine Kombination aus einer besseren Schlafhygiene und psychotherapeutischen Behandlungsansätzen (zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie), ein besseres Stressmanagement so wie das Erlernen von Entspannungstechniken für Linderung sorgt, kann anderen Betroffenen mit der Einnahme sogenannter Benzodiazepine zur Schlafenszeit geholfen werden. So lautet der Überbegriff für Medikamente, die das zentrale Nervensystem dämpfen und in der Regel bei Insomnie und Angststörungen eingesetzt werden. Aber Vorsicht: Diese Medikamente können stark abhängig machen und sollten nur unter strenger ärztlicher Kontrolle verordnet werden. Auch die Einnahme des Schlafhormons Melatonin kann das Auftreten der Episoden in manchen Fällen verringern.

Um die für dich geeignete Behandlung zu finden, solltest du dich immer einem Mediziner vorstellen. Nur dieser kann dir nach einer umfassenden Anamnese zur perfekten Therapie für dich raten.

Naturheilkundliche/alternative Therapieansätze

Leidest du unter einer Parasomnie, möchtest aber nicht gleich zu Medikamenten greifen, kannst du auch naturheilkundliche und alternative Therapieansätze austesten. Ein paar davon stellen wir dir jetzt vor:

Schlafwandeln entspannung
  1. Entspannungstechniken: Da viele Parasomnien durch zu viel Stress getriggert werden, können Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training oder Yoga dabei helfen, Stress abzubauen und dadurch die Schlafqualität zu verbessern.
  2. Aromatherapie: Die Verwendung bestimmter ätherischer Öle wie Lavendelöl kann beruhigend wirken und eine entspannende Wirkung auf den Körper haben, was zu einer besseren Schlafqualität führen kann. Die Öle können entweder in einer Duftlampe oder als Raumspray angewendet oder direkt auf verschiedene Körperstellen aufgetragen werden. Für ihre beruhigende Wirkung bekannt sind unter anderem Melisse, Neroli, Bergamotte oder Lavendel.
  3. (Homöopathie): Einige homöopathische Mittel können werden auch zur Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt werden, abhängig von den individuellen Symptomen und der Gesamtkonstitution des Patienten. Zum Beispiel kann Coffea bei überaktiven Gedanken vor dem Schlafengehen helfen, während Nux vomica bei Schlafstörungen aufgrund von Stress oder übermäßigem Koffeinkonsum hilfreich sein kann. Sprich über die richtige Essenz und ihre Dosierung mit einem Heilpraktiker.
  4. Kräutermedizin: Bestimmte Kräuter können eine beruhigende Wirkung haben und den Schlaf fördern. Dazu gehören zum Beispiel Baldrian, Passionsblume und Hopfen, die du in Form von Tee, Tinkturen oder Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen kannst.
  5. Ernährung und Lebensstil: Vermeide koffeinhaltige Getränke und schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen und achte darauf, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus einzuhalten. Du solltest idealerweise immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen – deiner Schlafqualität zuliebe auch am Wochenende.

Geeignetes Schlafmanagement kann Parasomnien vorbeugen

Um deine Parasomnie in den Griff zu bekommen, solltest du auch deine Schlafumgebung optimieren. Dunkle zum Beispiel dein Schlafzimmer mit Jalousien oder Vorhängen ab oder nutze eine Schlafmaske, damit du so wenig Licht wie möglich ausgesetzt bist. Damit förderst du die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Sorge zudem für eine ruhige Umgebung und versuche, so viele Umgebungsgeräusche wie möglich auszuschalten. Da das aufgrund der Wohnsituation nicht immer möglich ist, kannst du beim Schlafen Ohrstöpsel verwenden, um die Lärmquellen auszuschalten. Stelle sicher, dass die Raumtemperatur in deinem Schlafzimmer kühl und angenehm ist, idealerweise liegt sie zwischen 16 und 18°C. Eine zu hohe oder zu niedrige Raumtemperatur kann den Schlaf stören. Elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und PCs haben im Schlafzimmer nichts verloren. Denn das blaue Licht, das diese Geräte ausstrahlen, kann die Produktion von Melatonin beeinträchtigen und den Schlaf erheblich stören. Investiere zudem in eine geeignete Matratze und ein passendes Kissen, um deinen Körper bei einem erholsamen Schlaf zu unterstützen. Dabei helfen kann dir zum Beispiel die RECOVERY BASE von BLACKROLL, eine Matratze, die sich durch ihren Topper mit Memory-Effekt deiner individuellen Körperkontur anpasst, für eine optimale Druckentlastung sorgt und deine Regeneration im Schlaf maßgeblich fördert.

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Zusammenfassung

Eine Parasomnie ist eine Schlafstörung, die Betroffene zwar beunruhigen und zu negativen Auswirkungen im Alltag führen kann, an sich aber in den meisten Fällen gesundheitlich unbedenklich ist. Leidest du unter einer Parasomnie, die dich oder deine Bettpartner im Schlaf gefährden könnte, solltest du dafür sorgen, dass deine Schlafumgebung sicher ist und Menschen, die neben dir im Bett liegen, über deine Schlafstörung informiert sind. Abhängig davon, wie oft eine Parasomnie bei dir auftritt oder wie stark sie dich belastet, solltest du einen Schlafmediziner aufsuchen, der dich umfassend untersucht, andere Schlafstörungen ausschließt und dir eine geeignete Behandlung empfehlen kann. Bereits Änderungen deines Lebensstils können sich positiv auf Parasomnien auswirken. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, eine gute Schlafhygiene, der richtige Umgang mit Stress oder die Unterstützung durch deine kognitive Verhaltenstherapie. Weitergehende Unterstützung bietet die Einnahme von ärztlich verordneten Medikamenten. Mit den genannten Methoden solltest du deine Symptome gut in den Griff bekommen und wieder mehr Lebensqualität erzielen.