Schlaflähmung, Schlafstarre oder Hexendrücken – es gibt verschiedene Worte für ein sehr beängstigendes, aber harmloses Phänomen: die Schlafparalyse. Betroffene wachen nachts auf und können sich nicht bewegen oder haben kurz vor dem Einschlafen das Gefühl, gelähmt zu sein. So unheimlich das auch klingt: Die Schlafstörung ist nicht gefährlich. Trotzdem kann sie ein wahrer Albtraum sein.
Eine Schlafparalyse ist eine vorübergehende Lähmung, die den normalen Prozess beim Einschlafen oder Aufwachen unterbricht. Das Phänomen wird deshalb wissenschaftlich als Schlafstörung eingeordnet. Unser Schlaf läuft in verschiedenen Phasen ab, die ineinander übergehen und einen Zyklus bilden, der sich pro Nacht vier- bis fünfmal wiederholt: Vom Wachzustand gleiten wir in den Schlaf, die Muskeln entspannen sich, wir sinken in den Tiefschlaf und schließlich in den REM-Schlaf, in dem das Gehirn die Erlebnisse des Tages verarbeitet. In dieser Phase tritt die Schlaflähmung auf.
REM ist die Abkürzung für Rapid Eye Movement, das bedeutet, dass sich im Tiefschlaf nur die Augenmuskeln schnell bewegen. Der Rest des Körpers mit Ausnahme der Atmung ist in dieser Schlafphase gelähmt, andernfalls würdest du die Bewegungen deiner Träume aktiv ausführen und vielleicht aus dem Bett fallen. Stell dir vor, du hast recht lebhafte Träume, in denen du auf Berge kletterst, fliegen kannst, dich auf dem Boden wälzt oder gegen einen Feind ankämpfen musst. Würdest du all diese Träume aktiv mit deinem Körper erleben, würdest du nie zur Ruhe kommen.
Im REM-Schlaf ist also der Muskeltonus gehemmt, um dich vor dem schmerzhaften Fall aus dem Bett zu bewahren. Bewegungen sind somit unmöglich. Die Lähmung ist deshalb eine reine Schutzfunktion und völlig normal. Beunruhigend wird sie erst, wenn du zu früh aus deinem Traum aufwachst und noch vor deinem Körper zurück in den Wachzustand gleitest. Dann überholt dein Gehirn sozusagen deinen Körper und du bekommt die Schlaflähmung bei vollem Bewusstsein mit.
Die Ursachen der Schlafparalyse sind bisher nicht eindeutig bekannt. Grundsätzlich kann die Schlaflähmung jeden Menschen treffen, allerdings tritt sie häufiger bei Menschen auf, die unter psychischen Erkrankungen, einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) oder Narkolepsie, einer neurologischen Schlafstörung, leiden. Auch eine genetische Veranlagung wird hinter dem Phänomen vermutet. Einige Faktoren scheinen das Auftreten der Schlafstarre außerdem zu begünstigen:
Oft treten die Schlafparalysen bei Menschen auf, die im Schichtdienst arbeiten und unregelmäßige Schlafzeiten haben. Auch jüngere Menschen, die einen ungleichen Schlaf-Wach-Rhythmus pflegen, können solche Schlaflähmungen erleben, besonders wenn sie unter Stress stehen oder Alkohol oder Drogen konsumieren.
Verschiedene Studien kamen zu dem Ergebnis, dass jüngere Menschen und Menschen mit einer psychischen Erkrankung besonders gefährdet sind, eine Schlafparalyse zu entwickeln. Bei Menschen mit Narkolepsie kommt sie häufig als Symptom der neurologischen Erkrankung vor. Außer den Augen können die Betroffenen dann für einige Sekunden bis Minuten nichts bewegen. Typische Schlafparalyse-Symptome sind:
Auch wenn die Schlafparalyse keine direkten Auswirkungen auf die Gesundheit hat, sind die Lähmungserscheinungen für die Betroffenen eine große Belastung. Tritt die Schlafstarre häufig auf, wird dadurch der erholsame Schlaf gestört, was langfristig Leistungsfähigkeit, Stressresistenz und die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Rund 8% der Menschen hatten schon einmal in ihrem Leben eine Schlafparalyse. Frauen sind davon etwas häufiger betroffen als Männer. Bei manchen bleibt die Schlaflähmung ein einmaliges Erlebnis, andere werden hingegen mehrmals pro Woche oder sogar pro Nacht aus dem Schlaf gerissen. Dementsprechend wird die Schlafparalyse in zwei Arten unterschieden: in isolierte und wiederkehrende Episoden.
Oft wird die Schlafparalyse von Halluzinationen begleitet. Als wäre die vorübergehende Lähmung nicht schon erschreckend genug, sehen Betroffene unheimliche Wesen oder erleben Schreckensszenarien. Das liegt daran, dass das Gehirn zu früh aus der REM-Phase erwacht und noch einen Teil der Träume in den Raum um das Bett herum projiziert. Die Dissoziation zwischen bewusstem Erleben und nicht handeln können wird für die Betroffenen zum blanken Horror, denn die Halluzinationen können Angst und Panik auslösen.
Die Betroffenen sehen Gestalten im Raum, werden von Monstern oder Dämonen bedroht oder fühlen sich einer Folter hilflos ausgeliefert. Sie hören Stimmen oder Geräusche, vielleicht sogar Schreie. Sie fühlen die Präsenz von anderen Menschen im Raum, können sie jedoch nicht sehen. Der Brustkorb fühlt sich wie eingeschnürt an, hinzu kommt das Gefühl zu ersticken. Manche Betroffene glauben sogar, den eigenen Körper zu verlassen und machen eine sogenannte außerkörperliche Erfahrung (AKE). Klingt alles ziemlich gruselig, was es in dem Moment auch ist. Löst sich die Schlafparalyse nach wenigen Minuten auf, kommt jedoch schnell die Erleichterung.
Manche Menschen erleben die Schlafparalyse beim Einschlafen, andere beim Aufwachen. In beiden Fällen ist der normale Übergang aus der REM-Phase in den Wachzustand gestört:
Die Dauer einer Schlafparalyse beträgt meist nur wenige Sekunden, kommt den Betroffenen jedoch vor wie eine Ewigkeit. Manchmal dauert sie sogar einige Minuten an. In seltenen extremen Fällen kann sich die Schlafstarre erst nach einer Stunde lösen. Befindest du dich also in der unangenehmen Situation, noch vor deinem Körper aus dem Schlaf zu erwachen, behalte die Ruhe und warte ab, bis das Gefühl zurück in deine Gliedmaßen kommt. Denn die Schlafparalyse löst sich immer von allein wieder auf und hat auch keine weiteren Folgen oder Komplikationen für die Betroffenen. Eine Behandlung ist deswegen nicht nötig.
Belasten dich die nächtlichen Lähmungserscheinungen sehr, kannst du jedoch den Ursachen auf den Grund gehen und mögliche Auslöser wie Stress, Alkohol und Medikamente meiden. Wann du dennoch einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen solltest:
Bei der Untersuchung kann der Arzt oder die Ärztin eine Diagnose stellen und abwägen, ob eine Behandlung mit Medikamenten oder vielleicht eine Psychotherapie sinnvoll ist. In extremen Fällen können Antidepressiva verschrieben werden. Vielleicht folgt eine Untersuchung im Schlaflabor, um dein Schlafverhalten zu beobachten und deine Werte wie Herzfrequenz, Blutdruck, Gehirnaktivität und Atmung während der Schlafphase zu messen. So wird außerdem untersucht, ob noch weitere Schlafstörungen, eine Schlafapnoe oder eine Narkolepsie hinter den Beschwerden stecken, die behandelt werden müssen.
Viele Betroffene fragen sich besorgt: Ist es überhaupt möglich, die Schlafparalyse zu vermeiden? Und was kann ich tun, um diese Schrecksekunden nicht mehr erleben zu müssen? Es gibt tatsächlich einige Tipps, die helfen können:
Helfen alle Versuche nichts und du wachst trotzdem wieder in dem beängstigenden Zustand auf, atme tief und ruhig ein und aus. Dein Herzschlag und deine Atmung funktionieren ganz normal weiter, du brauchst also keine Angst zu haben. Der Druck auf der Brust und das erschwerte Atmen lassen sich darauf zurückführen, dass die Atemmuskulatur in der REM-Phase weniger angespannt ist. Konzentriere dich deshalb ganz auf eine ruhige Atmung, bis das Gefühl in deinen Körper zurückkehrt. Um dich bis dahin abzulenken und zu beruhigen, fokussiere dich auf ein Körperteil und versuche, nur den großen Zeh oder einen Finger zu bewegen.
In der Regel ist eine Schlafparalyse nicht gefährlich, denn es bleiben keine dauerhaften Lähmungen zurück. Nach wenigen Sekunden oder Minuten ist der Spuk wieder vorbei und du kannst dich normal bewegen. Die Schlafstarre ist damit keine ernsthafte Bedrohung für deine Gesundheit.
Doch natürlich kann die Schlafparalyse Panik auslösen, vor allem, wenn sie von angsteinflößenden Halluzinationen begleitet wird. Sich hilflos zu fühlen und nicht agieren zu können – auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist – belastet die Betroffenen. Das Herz rast, das Adrenalin steigt, doch so sehr du es versuchst, du kannst einfach keine Bewegungen ausführen. Der Druck auf der Brust schnürt dir die Kehle zu, du kannst dich weder artikulieren noch atmen. Dann heißt es: Ruhe bewahren und abwarten.
Kommt die Schlaflähmung häufiger vor, lernst du mit der Zeit, dass keine echte Gefahr besteht. Allerdings stört das Aufwachen in der Nacht und die damit verbundene Panik deinen erholsamen Schlaf. Leidest du nur hin und wieder unter der nächtlichen Lähmung, steckt dein Körper das gut weg. Hast du deswegen unter regelmäßigen Schlafstörungen zu leiden, kann sich das natürlich auf deine Lebensqualität auswirken. Dann bist du tagsüber häufig müde, kannst dich nicht konzentrieren und fühlst dich nicht leistungsfähig.
Während die Schlafparalyse an sich nicht gefährlich ist, ist es aus verschiedenen, gesundheitlichen Gründen dennoch wichtig, einen erholsamen Schlaf zu fördern. Unsere BLACKROLL® Decken, Kissen & Matratzen können dich dabei unterstützen.
Bei der Schlafparalyse wacht das Gehirn zu früh aus dem REM-Schlaf auf, während sich der Körper noch in der Lähmungsphase befindet, die im Schlaf völlig normal und eine reine Schutzfunktion des Körpers ist. Manche Betroffene haben während der Schlafstarre zusätzlich Halluzinationen, Albträume oder einen Druck auf der Brust.
Da sich die Lähmung nach wenigen Sekunden von selbst wieder auflöst, ist eine Behandlung nicht notwendig. Tritt sie jedoch sehr häufig auf, sollte sie ärztlich abgeklärt werden, um weitere Schlafstörungen oder Erkrankungen wie Narkolepsie ausschließen zu können.