Entdecke Schlaf neu:
Kostenloser Versand ab 35€ Kostenloser Versand ab 35€
90 Tage gratis Rückgabe 90 Tage gratis Rückgabe
Kauf auf Rechnung Kauf auf Rechnung
Schlaftemperatur wichitg

Alles über die Periodische Bewegungsstörung der Extremitäten

veröffentlicht in Schlaf am 8.1.2025

Wer unter der Periodischen Bewegungsstörung der Extremitäten leidet, bekommt dies oftmals gar nicht mit. Denn typischerweise treten die unbewussten Bewegungen der Gliedmaßen im Schlaf auf und können von einer diffusen Tagesmüdigkeit begleitet werden. Was es mit dem Krankheitsbild auf sich hat und was Betroffene tun können, erfährst du in unserem Artikel.

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Schlaftemperatur.jpg?v=1665755763
01

Definition Periodische Bewegungsstörung der Extremitäten

Die Periodische Bewegungsstörung der Extremitäten (abgekürzt PLMD = Periodic Limb Movement Disorder) ist eine neurologische Störung, die durch wiederholte, unwillkürliche Bewegungen der Gliedmaßen hauptsächlich während des Schlafs gekennzeichnet ist. Diese Bewegungen treten meistens als Beinbewegungen auf, können aber auch die Arme betreffen und sorgen für einen gestörten Schlaf und Tagesschläfrigkeit bei den Betroffenen. Periodische Bewegungsstörungen der Extremitäten kommen im Normalfall im mittleren und höheren Lebensalter vor (über 30 Prozent der über 50-Jährigen sollen betroffen sein) und werden häufiger bei Menschen mit Narkolepsie oder einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung diagnostiziert. 

Zu den wesentlichen Merkmalen der PLMD zählen:

  • Wiederholte Bewegungen: Die Bewegungen bei PLMD sind rhythmisch und wiederholen sich in regelmäßigen Abständen, typischerweise alle 20 bis 40 Sekunden. Sie dauern oft wenige Sekunden und können während einer Schlafperiode viele Male auftreten.  
  • Unwillkürliches Auftreten: Die Bewegungen treten ohne bewusste Kontrolle durch den Betroffenen im Moment der Muskelkontraktion auf.
  • Schlafstörungen: Die ungewollt auftretenden Bein- und Armbewegungen können den Schlaf des Betroffenen oder den von Bettpartnern stark stören. Oftmals sind exzessive Tagesmüdigkeit und andere Symptome von Schlafentzug die Folge.
  • Begleiterscheinungen: PLMD kann allein oder in Verbindung mit anderen Schlafstörungen wie dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) auftreten. Während PLMD auf den Schlaf beschränkt ist, betrifft RLS jedoch typischerweise die Wachzeit und ist durch unangenehme Empfindungen in den Beinen und einen Drang zur Bewegung gekennzeichnet.
https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Schlafphasen_Leichtschlaf.jpg?v=1654862342
02

Symptome und Anzeichen

Betroffene einer PLMD bekommen deren Symptome und Anzeichen oftmals gar nicht mit. Denn die Zuckungen von Armen und Beinen und das anschließende Erwachen erfolgt völlig unbewusst. Erst eine starke Müdigkeit am Tag und das Gefühl, schlecht geschlafen zu haben, geben Hinweise darauf, dass möglicherweise eine PLMD vorliegt. Außerdem haben Betroffene morgens häufig das Gefühl, dass ihre Beine während der Nacht nicht zur Ruhe gekommen sind, obwohl sie scheinbar ausreichend geschlafen haben. Oft sind es auch die Bettpartner, die die unruhigen Zuckungen, Tritte oder Schläge bemerken. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Schlafprobleme.jpeg?v=1681395872
03

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen der PLMD sind noch weitestgehend unbekannt. Wissenschaftler ziehen aber eine Funktionsstörung im dopaminergen System als gemeinsame Ursache verschiedener Erkrankungen, die mit periodischen Extremitätenbewegungen einhergehen, in Betracht. Zudem soll rund ein Drittel aller Betroffenen von PLMD familiär vorbelastet sein, ein genetischer Einfluss wird also vermutet. Zu den Risikofaktoren zählt eine allgemein ungesunde Lebensweise, die mit Bewegungsmangel und Fettleibigkeit einhergeht, sowie Rauchen.  


Zudem tritt eine PLMD häufiger bei Menschen auf, die unter Diabetes, Eisenmangel oder Blutarmut (Anämie) leiden, schwere chronische Nieren- und Lebererkrankungen oder neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson haben. Auch eine Schwangerschaft zählt zu den Risikofaktoren für PLMD und der Konsum von koffeinhaltigen Getränken oder die Einnahme bestimmter Antidepressiva können das Risiko der Entstehung einer PLMD ebenfalls erhöhen. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/narkolepsie-diagnose.jpeg?v=1683190916
04

Diagnoseverfahren

Die Diagnose der Periodischen Bewegungsstörung der Extremitäten erfordert eine sorgfältige Abklärung der Symptome und oftmals auch eine Untersuchung im Schlaflabor.  

 

  • Der Arzt wird zunächst eine ausführliche Anamnese erheben, um die Symptome, ihre Häufigkeit, Dauer und Intensität zu erfassen. Dazu gehört auch die Frage nach Tagesmüdigkeit, Schlafqualität und Schlafgewohnheiten des Betroffenen. Eine Anamnese sollte auch Fragen zu früheren Schlafstörungen, psychiatrischen Erkrankungen, neurologischen Problemen, Medikamenteneinnahme und familiärer Vorgeschichte von Schlafstörungen enthalten. Durch die vor allem Nachts stattfindenden Bewegungen reicht jedoch eine einfache Anamnese nicht aus.
  • Validierte Fragebögen, wie der ‘Epworth Sleepiness Scale’ oder der ‘Pittsburgh Sleep Quality Index' können dabei helfen, die Schlafqualität und das Ausmaß der Tagesschläfrigkeit bei Betroffenen zu bewerten. Patienten können ihren Arzt bei der Diagnosefindung unterstützen, indem sie ein Schlaftagebuch führen, ihre Schlaf- und Wachzeiten notieren und Schlafunterbrechungen sowie Tagesmüdigkeit über einen Zeitrahmen von ein bis zwei Wochen dokumentieren. 
  • Für die Diagnose der Periodischen Bewegungsstörung der Extremitäten wird normalerweise eine Polysomnographie und zusätzlich eine Elektromyografie (EMG) im Schlaflabor durchgeführt. Bei der Polysomnographie werden verschiedene physiologische Parameter während des Schlafs aufgezeichnet, darunter Hirnaktivität, Augenbewegungen, Muskelaktivität (insbesondere der Beine), Herzfrequenz sowie Atemmuster. Die EMG-Aufzeichnung der Beinmuskulatur hilft, die charakteristischen periodischen Bewegungen zu identifizieren und zu bewerten. 
  • In manchen Fällen kann eine Aktigraphie, bei der der Patient ein Gerät (Aktigraph) trägt, das Bewegungen über mehrere Tage oder Wochen aufzeichnet, zusätzliche Informationen über die Schlaf-Wach-Muster liefern. 
  • Neurologische und andere systemische Erkrankungen, die die Symptome erklären könnten, sollten ausgeschlossen werden. Dies kann zum Beispiel durch ein MRT des Gehirns erfolgen.
  • Zudem sollten Betroffene im Rahmen eines Blutbildes ihre Eisen- und Nierenwerte checken lassen. 

Auch der Differentialdiagnose kommt bei PLMD eine besondere Bedeutung zu, da einige andere Schlafstörungen ähnliche Symptome aufweisen und vor der Diagnose von PLMD ausgeschlossen werden sollten. Mehr Infos dazu erhältst du im nächsten Abschnitt. 
 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Schlafphase-REM-Schlaf.jpg?v=1655392577
05

Differentialdiagnose

Für die richtige Diagnose muss ein Arzt vor allem die PLMD von anderen Erkrankungen und Zuständen abgrenzen, die ähnliche Symptome verursachen können. Bei Verdacht auf Vorliegen von PLMD zählen zu den Differentialdiagnosen vor allem:  

  • Restless-Legs-Syndrom (RLS): RLS ist durch einen unwiderstehlichen Drang gekennzeichnet, die Beine zu bewegen, oft begleitet von unangenehmen Empfindungen. Diese Symptome treten typischerweise in Ruhe auf, zum Beispiel abends, und werden ganz charakteristisch durch Bewegung gelindert, also besser. Im Gegensatz zu PLMD, das hauptsächlich während des Schlafs auftritt, betrifft RLS die Wachzeit. Über 80 Prozent der RLS-Betroffenen weisen auch eine PLMD auf.  
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung: Diese Störung ist durch komplexe, oft aggressive Bewegungen während des REM-Schlafs gekennzeichnet. Diese Art der Bewegungen ist jedoch typischerweise weniger rhythmisch und häufiger als die Bewegungen bei PLMD. 
  • Myoklonische Störungen: Eine sogenannte Myoklonie ist durch plötzliche, unwillkürliche Muskelzuckungen der Gesichts- oder Beinmuskeln gekennzeichnet, die sowohl im Wachzustand als auch im Schlaf auftreten können. Myoklonische Störungen entstehen im Normalfall durch Störungen im zentralen Nervensystem oder Nervenverletzungen. Diese Bewegungen sind aber viel diskreter wie bei der PLMD.
  • Neurodegenerative Erkrankungen: Auch einige Erkrankungen des Nervensystems wie Parkinson-Syndrome oder Multiple Systematrophie können mit Schlafstörungen und nächtlichen Bewegungen einhergehen. Eine Diagnose und Abgrenzung von der PLMD sollte durch umfassende neurologische Untersuchungen und mithilfe spezifischer diagnostischer Kriterien erfolgen, da sich die Behandlung erheblich unterscheidet.

Zur Abklärung von möglichen Differentialdiagnosen sollte ein Neurologe, Hausarzt oder Schlafmediziner eine gründliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung und eine Polysomnographie durchführen. Auch mithilfe zusätzlicher Tests wie MRT, Nervenwasserentnahme (Lumbalpunktion), EEG oder Blutuntersuchungen lassen sich andere Ursachen als PLMD ausschließen. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/yoga-faszien.jpeg?v=1708349544
06

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Periodischen Bewegungsstörung der Extremitäten zielt vor allem darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Symptome, den zugrunde liegenden Ursachen und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab, umfasst aber medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien. Sofern eine Grunderkrankung vorliegt, die Auslöser für PLMD sein kann, sollte diese zunächst behandelt  werden.

 

Nicht-medikamentöse Therapie

Sie umfassen die Lebensstiländerungen und Selbsthilfemaßnahmen und können eine wesentliche Rolle bei der Behandlung von PLMD spielen, wenn die Schlafqualität Betroffener eingeschränkt ist.  
 

  • Regelmäßiger Schlafplan: Gehe jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf, auch an Wochenenden. Das hilft dabei, den zirkadianen Rhythmus zu stabilisieren. 
  • Schlafumgebung: Schaffe dir eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung. Verwende bequeme Matratzen und Kissen. Zur Unterstützung deines Schlafes empfehlen wir dir unser RECOVERY PILLOW. Es passt sich aufgrund des elastischen, atmungsaktiven Hightech-Memoryschaum deiner Schlafposition optimal an und entastet deine Wirbelsäule – und ist sowohl für Seiten- als auch für Rücken- und Bauchschläfer geeignet. 
  • Stimulanzien vermeiden: Verzichte in den Stunden vor dem Schlafengehen auf Koffein, Nikotin und Alkohol, da diese Substanzen den Schlaf stören können. 
  • Entspannungsrituale: Entwickle eine entspannende Abendroutine. Das kann Lesen sein, aber auch Musik oder Hörbuch hören oder Entspannungstechniken wie Meditation oder ruhiges, tiefes Atmen, praktiziere Yoga oder Tai Chi.Empfehlenswert ist auch die Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobsen, hier werden Muskelgruppen aktiv an- und entspannt, was auch einem besseren Körperempfinden helfen kann. 
  • Aktivität: Auch regelmäßige Bewegung kann dabei helfen, die allgemeine Schlafqualität zu verbessern. Führe aber keine intensiven Workouts kurz vorm Schlafengehen aus, da dich diese eher wach statt müde machen.
Entspannungstechniken für einen erholsamen Schlaf
Abendyoga 1
Dauer
21 Min
Übungen
7
Schwierigkeit
Normal
Selfcare thumbnail 2
Dauer
10 Min
Übungen
4
Schwierigkeit
Normal
Blackroll progressive muskelentspannung uebungen
Dauer
12 Min
Übungen
5
Schwierigkeit
Normal
Blackroll 4 7 8 atmung atemuebung
Dauer
20 Min
Übungen
4
Schwierigkeit
Normal

Medikamentöse Therapie: Medikamente zur Linderung der Symptome

  • Medikamente wie Gabapentin oder Pregabalin können zur Behandlung bei Patienten mit PLMD eingesetzt, da sie die Symptome lindern können. 
  • Auch Arzneimittel, die zur Behandlung von Parkinson verwendet werden, kommen zum Einsatz. So zum Beispiel Pramipexol, Ropinirol oder Rotigotin (als Hautpflaster). Diese Arzneimittel steigern die Nervenimpulse zu den Muskeln, können aber die Symptome manchmal verschlimmern und zusätzlich Übelkeit, einen übermäßigen Blutdruckabfall beim Aufstehen, zwanghafte Handlungen und Schlaflosigkeit hervorrufen. 
  • Opioide wie Oxycodon können ebenfalls zur Behandlung eingesetzt werden, sind aber nicht Mittel der Wahl, weil sie schwere Nebenwirkungen haben und zu einer Abhängigkeit führen können. 
  • Benzodiazepine wie Clonazepam werden auch bei Angststörungen oder Phobien eingesetzt, können die Schlafqualität verbessern und die Bewegungen im Schlaf reduzieren. Benzodiazepine können jedoch ebenfalls süchtig machen, weshalb Betroffene sie nicht über einen längeren Zeitraum einnehmen sollten.  
  • Wenn ein Eisenmangel festgestellt wird, kann eine Supplementation mit Eisen hilfreich sein, um die Symptome zu lindern. 
https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Blackroll-Do-It-Your-Health-by-Tonya-Matyu-857_2022-11-28-155857_fyyn.jpg?v=1669651138%2C0.6064%2C0.2218
07

Verlauf und Prognose

Abhängig vom Schweregrad der Symptome, Begleiterkrankungen und der Wirksamkeit der Behandlung können Verlauf und Prognose einer PLMD variieren. Häufig tritt PLMD als chronische Erkrankung auf, die Symptome können aber mal mehr, mal weniger intensiv sein. Eine Heilung gibt es für PLMD bislang zwar nicht, mit einer geeigneten Behandlung, die medikamentöse und nicht-medikamentöse Ansätze umfasst, können viele Patienten aber eine signifikante Reduktion ihrer Symptome und eine Verbesserung der Schlafqualität erreichen und einen normalen Alltag führen. Die Behandlung kann dabei helfen, die Häufigkeit und Intensität der periodischen Bewegungen zu reduzieren. 

Artikel teilen