Erlebe Leichtigkeit beim Aufstehen:
Handgelenk
SchmerzenGesundheit15 min Lesezeit

Handgelenk Schmerzen: Ursachen, Symptome und effektive Behandlungsmöglichkeiten

veröffentlicht von Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer in Schmerzen am 22.5.2025
Dr torsten pfitzer
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer

Sei es beim Tippen, Heben oder im Yogakurs – wenn das Handgelenk zwickt, merken wir erst, wie sehr wir es eigentlich brauchen. Ursachen gibt’s viele: Überlastung, kleine Verletzungen oder auch chronische Beschwerden. In unserem Artikel zeigen wir dir, woran’s liegen kann, wie du typische Symptome erkennst und welche modernen Diagnose- und Behandlungsmethoden wirklich helfen. Plus: Tipps, wie du dein Handgelenk im Alltag stärkst und Schmerzen langfristig vorbeugst.

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Handgelenk_Schmerzen.jpg?v=1748267509
01

Ursachen von Handgelenkschmerzen

Die Ursachen für Handgelenkschmerzen reichen von akuten Verletzungen bis hin zu chronischen Erkrankungen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Überlastung durch repetitive Bewegungen (z. B. Mausarm/RSI-Syndrom)
  • Sturz auf die Hand und daraus resultierende Knochenbrüche (z. B. Radiusfraktur)
  • Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) durch wiederholte Belastung
  • Karpaltunnelsyndrom durch Einengung des Medianusnervs
  • Arthrose im Handgelenk durch Abnutzung der Gelenkknorpel
  • Arthritis (z. B. rheumatoide Arthritis)
  • Verletzungen von Bändern, Sehnen oder Knorpeln
  • Fehlstellungen oder Fehlbelastungen im Gelenk
  • Hormonstörungen beispielsweise in den Wechseljahren  

Manche Berufe (z. B. Arbeiten am Computer, Handwerk, Pflege) und Sportarten (zum Beispiel Tennis, Klettern, CrossFit) bergen ein besonders hohes Risiko für Handgelenksschmerzen. Auch in der Schwangerschaft klagen Frauen vermehrt über Schmerzen im Handgelenk. Durch hormonelle Veränderungen sammelt der Körper mehr Flüssigkeit an – auch in den Händen. Das kann im Handgelenk auf Nerven oder Sehnen drücken, vor allem im Karpaltunnel.

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Handgelenkschmerzen.jpg?v=1748269189
02

Symptome und Anzeichen

Die Symptome können in Intensität und Art sehr unterschiedlich ausfallen. Während akute Reizzustände eher plötzlich auftreten, entwickeln sich chronische Beschwerden oft schleichend über einen längeren Zeitraum. Typische Anzeichen, die auf eine Funktionsstörung oder Entzündung im Bereich des Handgelenks oder Unterarms hinweisen, sind:

  • Stechende, ziehende oder dumpfe Schmerzen im Handgelenk, im Unterarm oder sogar bis in die Finger 
     
  • Stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegungen 
     
  • Sichtbare oder tastbare Schwellungen, Rötungen oder eine Überwärmung der betroffenen Region – häufig ein Hinweis auf eine entzündliche Reaktion 
     
  • Spürbare Einschränkung der Beweglichkeit, ein Kraftverlust oder Schmerzen in der Hand beim Greifen, Heben oder Drehen 
     
  • Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit oder Brennen, insbesondere im Daumen-, Zeige- und Mittelfingerbereich – typisch zum Beispiel beim Karpaltunnelsyndrom 
     
  • Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, etwa beim Beugen, Drehen, Stützen oder Greifen von Gegenständen 
     
  • Schmerzen, die ausstrahlen – etwa vom Handgelenk in den Daumen, in die Finger oder bis in den Unterarm

Handgelenkschmerzen treten meistens akut auf, ihre Dauer hängt von der Diagnose ab. Bei einer leichten Überlastung stellt sich oft nach ein paar Tagen bis einer Woche eine Besserung ein. Bei einer Verstauchung oder Prellung kann es je nach Schwere eine bis drei Wochen dauern, bis Betroffene wieder schmerzfrei sind. Eine Sehnenscheidenentzündung heilt meist nach zwei bis sechs Wochen aus.

Bei vielen Betroffenen verschlimmern sich die Beschwerden unter Belastung oder bei bestimmten Tätigkeiten, etwa längeres Tippen, Heben schwerer Gegenstände oder bei monotonen Bewegungsabläufen. In Ruhe hingegen können die Schmerzen häufig nachlassen, was insbesondere bei chronischen Überlastungssyndromen wie der Sehnenscheidenentzündung typisch ist. Wird die Hand einseitig und dauerhaft überbeansprucht – etwa durch bestimmte Berufs- oder Sportarten – kann sich eine zunächst harmlose Reizung zu einem dauerhaften Schmerzsyndrom entwickeln. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/national-cancer-institute-L8tWZT4CcVQ-unsplash.jpg?v=1717061995
03

Diagnostische Verfahren

Eine präzise Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten. Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese, ein Gespräch, bei dem der Arzt Fragen zur Schmerzlokalisation, zur Dauer der Beschwerden und zu möglichen Auslösern stellt.  

Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der Beweglichkeit, Schmerzpunkte und eventuelle Fehlstellungen überprüft werden. Je nach Verdachtsdiagnose kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz: Ein Röntgenbild wird häufig gemacht, wenn ein Knochenbruch oder eine Arthrose vermutet wird. Ein MRT eignet sich besonders zur Darstellung von Sehnen, Muskeln, Bändern, Nerven und Flüssigkeitsansammlungen, während der Ultraschall bei Sehnenscheidenentzündungen oder Schwellungen hilfreich sein kann. In speziellen Fällen kann eine Kombination der bildgebenden Verfahren notwendig sein. 

Bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom, bei dem es zu einer Engstelle im Handgelenk kommt, oder ähnliche Nerveneinengungen führt ein Neurologe zusätzlich Tests zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit durch. In manchen Fällen sind aber auch weiterführende Laboruntersuchungen notwendig, um entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis auszuschließen. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Kontraindikation-Faszientraining.jpg?v=1618394851
04

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Schmerzen im Handgelenk richten sich nach Art, Dauer und Schwere der Beschwerden – und haben zum Ziel, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung im Handgelenk zu hemmen und die Funktion des Handgelenks wiederherzustellen. Bewährte konservative Behandlungsmöglichkeiten sind:

  • Ruhigstellung durch Schiene oder Bandage: Eine temporäre Stabilisierung entlastet das Gelenk, schützt vor weiteren Reizen und unterstützt den Heilungsprozess – vor allem bei akuten Entzündungen oder nach Verletzungen. 
     
  • Entlastung des Gelenks durch ergonomische Anpassungen: Kleine Veränderungen im Alltag – zum Beispiel eine andere Handhaltung wie bei einer Vertikalmaus oder angepasste Arbeitsabläufe – können helfen, schmerzauslösende Bewegungen zu vermeiden. 
     
  • Kühlung bei akuter Schwellung oder Verletzung: Eispackungen oder kühlende Umschläge wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd – besonders hilfreich direkt nach dem Auftreten der Beschwerden. 
     
  • Wärmeanwendungen bei chronischen Beschwerden: Wärme fördert die Durchblutung und kann Verspannungen lösen, insbesondere bei langanhaltenden oder belastungsbedingten Schmerzen. 
     
  • Manuelle Therapie oder Faszientherapie: Durch gezielte Grifftechniken werden Blockaden gelöst, Muskelverspannungen reduziert und die Beweglichkeit verbessert – häufige Anwendung in der Physiotherapie oder Osteopathie. 
     
  • Tape-Anwendungen zur Stabilisierung: Kinesiologie-Tapes können einerseits stützend eingesetzt werden, das Handgelenk stabilisieren und bei bestimmten Bewegungen Sicherheit geben. Andererseits können sie Haut und oberflächliche Faszie entlasten, die Durchblutung und den Stoffwechsel fördern und Entzündungsprozesse lindern. 
     
  • Ergonomische Hilfsmittel am Arbeitsplatz im Büro (z. B. vertikale Maus, Gelpads): Spezielle Geräte und Auflagen reduzieren die Belastung bei der Computerarbeit und beugen einer wiederholten Reizung des Handgelenks vor. 
Haltungskorrektur im Büro

Physiotherapie und Übungen

Spezielle Übungen spielen eine zentrale Rolle bei der Rehabilitation und Prävention von Handgelenksbeschwerden. Sie unterstützen dabei, die Beweglichkeit zu erhalten, die Muskulatur zu regulieren oder zu kräftigen und das Gelenk langfristig zu stabilisieren. Durch regelmäßiges und kontrolliertes Training lässt sich die Funktionalität des Handgelenks verbessern und das Risiko für erneute Verletzungen deutlich senken.

Die wichtigsten Übungskomponenten umfassen:

  • Mobilisationsübungen für Handgelenk, Elle und Speiche: Sanfte Bewegungsübungen wie Kreisen, Beugen, Strecken und Kippen des Handgelenks fördern die Gelenkbeweglichkeit und helfen, Bewegungseinschränkungen entgegenzuwirken. 
     
  • Kräftigungsübungen für die Unterarmmuskulatur und die Beuge- und Streckmuskeln der Finger: Diese Übungen bauen gezielt Muskelkraft auf, die das Handgelenk im Alltag unterstützt – beispielsweise durch gezieltes Ballen der Faust, Handgelenk-Curls oder Fingerübungen mit Therapieknete. 
     
  • Dehnübungen der Beugesehnen und Strecksehnen: Um muskuläre Verkürzungen und damit verbundene Fehlbelastungen zu vermeiden, ist eine regelmäßige Dehnung der Hand- und Unterarmmuskulatur wichtig. Dies kann z. B. durch das Dehnen mit ausgestrecktem Arm und sanftem Zug an der Handfläche oder den Fingerspitzen erfolgen. 
     
  • Isometrisches Training zur Stabilisierung: Bei isometrischen Übungen wird die Muskulatur angespannt, ohne dass es zu einer sichtbaren Bewegung kommt – etwa durch Gegendruck gegen die andere Hand. Diese Form des Trainings ist besonders gelenkschonend und daher ideal in frühen Reha-Phasen oder bei Schmerzempfindlichkeit. 
     
  • Übungen mit kleinen Hanteln oder Therabändern: Der Einsatz von Hilfsmitteln wie Hanteln, Wasserflaschen oder elastischen Bändern ermöglicht ein progressives Training. Das steigert nicht nur die Kraft, sondern fördert auch die Koordination und Stabilität des Gelenks. Zudem gewinnt die betroffene Person wieder an Vertrauen in die Belastung. 
     
  • Faszienrollen und Massagebälle zur Eigenbehandlung: Durch die gezielte Selbstmassage mit kleinen Faszienbällen wie den BALL SETS oder Rollen lassen sich Verklebungen im Gewebe lösen, die Durchblutung und der Flüssigkeitsaustausch anregen und Spannungen in der Muskulatur abbauen. Auf unserer Website stellen wir dir vier Übungen bei Schmerzen im Handgelenk vor. Du brauchst dafür unsere FASZIENROLLE MINI und den TWISTER von BLACKROLL.

Ein individuell abgestimmtes Übungsprogramm – idealerweise in Absprache mit einem Physiotherapeuten – kann die Heilung maßgeblich unterstützen. Achte darauf, die Übungen regelmäßig durchzuführen, auch nachdem die akuten Beschwerden abgeklungen sind. So lassen sich Rückfälle vermeiden und die Belastbarkeit im Alltag langfristig verbessern. 

Faszientools

Medikamentöse Therapien 


Die Einnahme von Medikamenten ist selbstverständlich keine Dauerlösung bei Beschwerden im Handgelenk, aber vor allem in der Akutphase kann eine medikamentöse Therapie dabei helfen, Entzündungen im Handgelenk zu hemmen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks wiederherzustellen. Je nach Ursache und Schweregrad der Beschwerden kommen unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz:

  1. Schmerzmittel (Analgetika): 
    Bei akuten Schmerzen helfen häufig frei verkäufliche Wirkstoffe wie Paracetamol. Diese lindern den Schmerz, wirken aber nicht entzündungshemmend. Hinweis: Bei längerer Einnahme oder höheren Dosen kann insbesondere die Leber belastet werden. 
     
  2. Entzündungshemmende Medikamente (NSAR): 
    Nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen haben schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Sie werden häufig bei Überlastungen, Arthritis oder Sehnenscheidenentzündung eingesetzt. 
    Hinweis: Bei längerer Einnahme können Magen, Niere oder Herz belastet werden. 
     
  3. Lokale Schmerzmittel (Salben und Gels): 
    Cremes oder Gele mit Diclofenac oder Ibuprofen können direkt auf das Handgelenk aufgetragen werden. Sie sind oft besser verträglich als Tabletten, da sie nicht auf den Magen schlagen. 
     
  4. Kortison (Corticoide): 
    Bei starken oder chronischen Entzündungen – z. B. durch rheumatoide Arthritis – kann ein Arzt Kortison als Tablette oder Spritze ins Gelenk verabreichen. Es wirkt stark entzündungshemmend, sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht und nicht dauerhaft verwendet werden. 
     
  5. Medikamente bei Grunderkrankungen: 
    Wenn die Schmerzen durch eine rheumatische Erkrankung, Hormonstörung oder Gicht verursacht werden, sind spezielle Medikamente nötig.

Wichtig: Die Auswahl und Dosierung von Medikamenten sollte stets in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder bestehende Vorerkrankungen zu berücksichtigen. Eine alleinige Schmerzbehandlung ersetzt keine ursächliche Therapie – sie sollte daher immer Teil eines ganzheitlichen Behandlungsplans sein. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Chirurg.jpg?v=1748267982
05

Chirurgische Eingriffe

Wenn konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Eigenübungen, Medikamente oder Ruhigstellung über einen längeren Zeitraum keine ausreichende Besserung bringen, kann unter Umständen ein operativer Eingriff notwendig werden. Dabei ist zu bedenken, dass jede Operation Narbengewebe hinterlässt, das später wiederum die Beweglichkeit einschränken oder auch Beschwerden verursachen kann. Die Entscheidung für eine Operation hängt von der genauen Diagnose, dem Ausmaß der Beschwerden und der individuellen Lebenssituation ab. Ziel eines chirurgischen Eingriffs ist es, die Ursache der Schmerzen gezielt zu behandeln und die Funktion des betroffenen Gelenks wiederherzustellen.  

Folgende operative Maßnahmen stehen zur Verfügung:

  • Dekompression beim Karpaltunnelsyndrom: Wenn der Medianusnerv im Handgelenk dauerhaft eingeengt ist und Taubheit, Kribbeln oder Schmerzen verursacht, kann eine sogenannte Karpaltunnelspaltung durchgeführt werden. Dabei wird das quer verlaufende Band durchtrennt, um dem Nerv mehr Platz zu verschaffen und so die Beschwerden zu lindern. 
     
  • Entfernung entzündeter Sehnenscheiden oder Bänder: Bei chronisch gereizten oder entzündeten Sehnenscheiden – zum Beispiel bei einer Sehnenscheidenentzündung – kann eine operative Entfernung der entzündeten Gewebeanteile notwendig sein. Auch verdickte Bänder, die auf umliegende Strukturen drücken, können chirurgisch entfernt oder gespalten werden. 
     
  • Arthroskopie: Diese minimalinvasive Technik ermöglicht es, das Gelenk über kleine Hautschnitte mit einer Kamera (Arthroskop) zu untersuchen und gleichzeitig therapeutisch einzugreifen. Dabei können z. B. abgenutzter oder beschädigter Knorpel geglättet, freie Gelenkkörper entfernt oder entzündetes Gewebe abgetragen werden. Die Vorteile dieser Methode liegen in der geringen Gewebeverletzung, der schnelleren Heilung und geringeren Infektionsgefahr im Vergleich zu offenen Operationen. 
     
  • Fixierung bei instabilen Knochenbrüchen: Bei komplizierten oder instabilen Frakturen im Bereich des Ellenbogens oder Handgelenks ist häufig eine operative Stabilisierung notwendig. Dabei kommen Schrauben, Platten oder Drähte zum Einsatz, um die Bruchstücke in die richtige Position zu bringen und die Heilung zu ermöglichen. Ziel ist eine möglichst anatomisch korrekte Wiederherstellung der Gelenkfunktion. 
https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Office-%C3%9Cbungen_2021-07-16-111253_ygbj.jpg?v=1626433973
06

Vorbeugung von Handgelenkschmerzen

Mit einfachen, aber effektiven Maßnahmen kannst du Handgelenksschmerzen im Alltag und beim Sport vorbeugen. Dabei solltest du vor allem darauf achten, Überlastungen zu vermeiden, die Gelenke zu stabilisieren und eine gesunde Haltung zu fördern. Wichtige Tipps:

  1. Regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit 
    Längeres Arbeiten am Computer kann die Handgelenke stark belasten, besonders wenn du in einer unnatürlichen Haltung sitzt. Um Schmerzen oder Verspannungen zu vermeiden, solltest du regelmäßig kurze Pausen einlegen. Verlasse dafür idealerweise alle 30-60 Minuten für mindestens fünf bis zehn Minuten den Arbeitsplatz und entlaste die Handgelenke. In dieser Zeit kannst du kleine Dehnübungen für die Hände und Unterarme machen oder einfach die Hände schütteln und die Gelenke lockern. So verhinderst du eine dauerhafte Überlastung und förderst die Durchblutung. 
     
  2. Ergonomische Haltung am Arbeitsplatz  
    Eine gute ergonomische Einstellung deines Arbeitsplatzes ist entscheidend, um Handgelenksschmerzen zu verhindern. Achte darauf, dass deine Tastatur und Maus auf einer angenehmen Höhe platziert sind, sodass dein Handgelenk beim Tippen und Klicken nicht zu stark abgewinkelt ist. Deine Arme sollten im 90-Grad-Winkel auf der Tischplatte aufliegen, und die Handgelenke sollten gerade und nicht abgeknickt sein. Investiere in eine ergonomische Tastatur oder Maus, die die Belastung auf deine Hände und Handgelenke reduziert. Eine ergonomische Unterlage für die Handgelenke kann ebenfalls helfen, den Druck zu mindern. 
     
  3. Stärkende Übungen für Unterarm und Hand  
    Um deine Handgelenke vor Verletzungen und Schmerzen zu schützen, ist es wichtig, die Muskulatur rund um das Handgelenk zu stärken. Übungen wie Handgelenk-Curls, Ballen der Hand zur Faust oder das Training mit Therabändern stärken nicht nur das Handgelenk selbst, sondern auch die Muskeln des Unterarms, die oft für die Stabilität und Bewegung verantwortlich sind. Auch das Greifen und Halten von Gegenständen wie einem Tennisball oder kleinen Gewichten fördert die Muskulatur und sorgt dafür, dass deine Gelenke stabiler und widerstandsfähiger werden. 
     
  4. Aufwärmen und Dehnen vor dem Sport  
    Vor sportlichen Aktivitäten wie Laufen, Klettern oder Tennis solltest du deine Handgelenke gezielt aufwärmen und dehnen. Besonders wenn du Aktivitäten nachgehst, die intensive Hand- oder Handgelenksbewegungen erfordern, ist es wichtig, die Muskulatur und Gelenke auf die bevorstehenden Belastungen vorzubereiten. Wärmeanwendungen – wie das Einreiben der Handgelenke mit wärmenden Salben oder das Umwickeln mit einem warmen Tuch – helfen, die Durchblutung zu steigern und die Muskeln geschmeidiger zu machen. Dehnübungen für Hand, Finger und Unterarm können die Flexibilität fördern und das Risiko von Zerrungen und Verletzungen minimieren. 
     
  5. Vermeidung einseitiger Belastungen und wiederholter Bewegungen  
    Wiederholte Bewegungen oder ständige Belastungen des Handgelenks, wie sie bei monotonen Tätigkeiten auftreten können (zum Beispiel beim Tippen, Schneiden oder Schrauben), sollten vermieden oder zumindest reduziert werden. Achte darauf, die Bewegungen zu variieren und Pausen einzulegen, um das Handgelenk zu entlasten. Wenn du häufig eine bestimmte Bewegung ausführst, versuche, deine Technik zu ändern oder deine Haltung zu korrigieren, um das Gelenk nicht ständig in die gleiche Position zu zwingen. Bei wiederholten Tätigkeiten solltest du auf eine ergonomische Ausführung und eine regelmäßige Entlastung achten. 
     
  6. Tragen von Schutzausrüstung bei risikobehafteten Sportarten  
    Bestimmte Sportarten, wie Ski- und Inlinerfahren, Klettern oder Basketball, bergen ein höheres Risiko für Handgelenksverletzungen, insbesondere bei Stürzen oder starken Stößen. Das Tragen von Schutzausrüstung wie Handgelenksbandagen, Schutzpolstern oder speziellen Handgelenksschienen sowie stabilisierendes Taping kann helfen, das Gelenk zu stabilisieren und vor plötzlichen Verletzungen zu schützen. Besonders bei Aktivitäten mit hohem Verletzungsrisiko solltest du nicht auf Schutzmaßnahmen verzichten. Auch ein regelmäßiges Aufwärmen vor dem Sport und die Vermeidung von Überlastung tragen zur Prävention von Handgelenksschmerzen bei.
https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/Muskelverspannung_2025-05-20-072447_zfdh.jpg?v=1747725888
07

Hausmittel und natürliche Heilmethoden

Bei leichten oder beginnenden Beschwerden im Handgelenk können altbewährte Hausmittel dabei helfen, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu hemmen und die Durchblutung zu fördern – und das ganz ohne Medikamente. Auch wenn sie keine medizinische Therapie ersetzen können, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur natürlichen Selbstfürsorge.

  • Kühlung mit Quarkwickeln oder Eis 
    Besonders bei akuten Entzündungen, Schwellungen oder nach einer Überbelastung wirkt Kälte lindernd. Ein kühlender Quarkwickel zieht die Wärme aus dem Gewebe, wirkt abschwellend und schmerzlindernd. Auch Eispackungen können helfen, sollten jedoch nie direkt auf die Haut gelegt werden – am besten wickelst du das Kühlpack in ein Tuch, um Erfrierungen zu vermeiden. Die Anwendung sollte nicht länger als 15-20 Minuten dauern. 
     
  • Wärmekissen bei Muskelverspannungen 
    Im Gegensatz zur Kälte eignet sich Wärme besonders gut bei chronischen Beschwerden, muskulären Verspannungen oder nach der Abschwellphase bei Verletzungen. Wärmekissen, Körnerkissen oder warme Umschläge fördern die Durchblutung und lockern das Gewebe. So können auch tieferliegende Spannungen im Unterarm- und Handbereich gelöst werden, die häufig zu Schmerzen im Handgelenk führen. 
     
  • Kamillenbäder zur Entspannung 
    Ein warmes Handbad mit Kamillentee wirkt entzündungshemmend, beruhigend und entspannend zugleich. Kamille enthält natürliche Wirkstoffe wie Bisabolol und Flavonoide, die Reizungen lindern und die Heilung des Gewebes unterstützen können. Dafür lege deine Hand für etwa zehn bis 15 Minuten in das warme Bad – ideal als Abendritual zur Regeneration. 
     
  • Einreiben mit ätherischen Ölen wie Rosmarin oder Lavendel 
    Ätherische Öle haben eine lange Tradition in der Naturheilkunde. Rosmarinöl regt die Durchblutung an, wirkt leicht schmerzlindernd und kann Verspannungen lösen. Lavendelöl wirkt beruhigend, entzündungshemmend und entspannend. Trage ein paar Tropfen verdünnt in einem Trägeröl (z. B. Mandelöl) auf das Handgelenk auf und massiere die Stelle sanft. 
     
  • Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln 
    Auch über die Ernährung kannst du entzündungshemmende Prozesse im Körper positiv beeinflussen. Lebensmittel mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (wie Lachs, Leinsamen oder Walnüsse) wirken antientzündlich. Ebenso können Kurkuma, Ingwer oder grünes Blattgemüse helfen, Entzündungen zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker, ausreichend Antioxidantien und gesunden Fetten unterstützt die Regeneration des Gewebes von innen. In vielen Fällen und abhängig von der Ernährungsweise können Nahrungsergänzungsmittel unterstützend zu einer gesunden Ernährung sinnvoll sein, um eine ausreichende Versorgung mit den notwendigen Bau- und Funktionsstoffen zu gewährleisten.

Diese sanften Methoden sind besonders hilfreich bei ersten Anzeichen von Überlastung oder bei chronisch leichten Beschwerden. Wichtig: Wenn die Symptome länger anhalten, sich verschlimmern oder immer wiederkehren, solltest du ärztlichen Rat einholen. Hausmittel können eine sinnvolle Ergänzung zur medizinischen Behandlung sein, ersetzen sie aber nicht vollständig. 

https://storage.googleapis.com/oneworld-prod/assets/haeufige-lauf-verletzungen-jogger.jpeg?v=1726666054
08

Wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Nicht jeder Schmerz im Handgelenk ist harmlos – auch wenn die Beschwerden zunächst eher unspezifisch erscheinen oder nur gelegentlich auftreten. Gerade bei Gelenken wie dem Handgelenk, die täglich stark beansprucht werden, kann eine frühzeitige Abklärung helfen, schwerwiegendere Folgen zu vermeiden. Denn hinter den Schmerzen können sich neben Überlastung auch ernsthafte Erkrankungen wie Arthritis, hormonelle Dysbalancen, Nerveneinengungen oder strukturelle Schäden verbergen. Je früher eine gezielte Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich die Ursache behandeln – und desto geringer ist das Risiko, dass sich akute Probleme zu chronischen Beschwerden oder dauerhaften Funktionsstörungen entwickeln.

Ein Arztbesuch ist dringend zu empfehlen, wenn:

  • Die Schmerzen länger als ein paar Tage anhalten 
    Akute Beschwerden, die sich nicht von selbst bessern oder sogar zunehmen, sollten medizinisch untersucht werden – besonders wenn sie ohne erkennbare Ursache auftreten. 
     
  • Schwellungen, Rötungen oder Taubheitsgefühle auftreten 
    Diese Symptome deuten oft auf entzündliche Prozesse oder eine Reizung von Nervenstrukturen hin. Auch ein Bluterguss oder Flüssigkeit im Gelenk kann sich so äußern. 
     
  • Ein Sturz oder eine Verletzung vorausgegangen ist 
    Selbst wenn der Schmerz zunächst nur leicht ist: Verstauchungen, Bänderdehnungen oder sogar kleine Frakturen können unentdeckt bleiben und bei Belastung zu langwierigen Problemen führen. 
     
  • Die Beweglichkeit eingeschränkt ist 
    Wenn das Handgelenk nicht mehr frei bewegt werden kann oder bestimmte Bewegungen Schmerzen auslösen, kann dies auf strukturelle Schäden, Blockaden oder entzündliche Erkrankungen hinweisen. 
     
  • Missempfindungen im Daumen, Finger oder Arm vorliegen 
    Kribbeln, Taubheit oder brennende Schmerzen sind häufige Anzeichen für Nervenreizungen – etwa beim Karpaltunnelsyndrom oder bei einer Einengung des Ulnarnervs auf der Kleinfingerseite.

Handgelenkprobleme werden normalerweise von einem Facharzt für Orthopädie untersucht. Er ist darauf spezialisiert, die richtige Diagnose zu stellen und dir die bestmögliche Therapie zu verordnen.

 

Fazit 


Ob nach dem Workout, stundenlangem Tippen oder vermeintlich aus dem Nichts – Schmerzen im Handgelenk können viele Auslöser haben: von kleinen Verletzungen bis hin zu chronischer Überlastung oder Arthrose. Die gute Nachricht? Mit der richtigen Diagnose, gezielten Therapien, Bewegung statt Schonhaltung und ein paar cleveren Alltagstricks kannst du oft viel erreichen. Und wenn’s nicht besser wird – hol dir professionelle Unterstützung, damit du beim Sport und im Alltag schnell wieder fit bist. 

Artikel teilen