80 bis 90 Prozent der Frauen über 20 sind davon betroffen. Frauen auf der ganzen Welt hadern vor dem Spiegel mit den Dellen in ihrer Haut. Nahrungsergänzungsmittel, Bindegewebsschwächen-Behandlungen, Trockenbürsten, Hormonbehandlungen, Schröpfen, ätherische Öle und weitere Maßnahmen versprechen das “Schönheitsmakel” zu beseitigen. Ob das Faszientraining mit der BLACKROLL® gegen Cellulite hilft, wollen wir dir in diesem Beitrag beantworten. Aber zunächst werfen wir einen Blick darauf, um was es sich bei Cellulite eigentlich handelt.
Zwischen den Zellen unseres Unterhaut-Fettgewebes verlaufen faserige Bindegewebsbänder. Cellulite entsteht durch Veränderung unseres Bindegewebes, oft beeinflusst durch Ernährung, Lebensstil und hormonelle Faktoren.
Sie tritt auf, wenn unsere Haut über diese Bänder nach unten in das tiefere Gewebe gezogen wird. Das Resultat: Die Hautoberfläche sieht dadurch gedellt aus. Frauen neigen dazu, in manchen Bereichen, wie z. B. am Po und an den Oberschenkeln, weniger stützendes Bindegewebe zu haben als Männer. Wenn sich die Kollagenfasern der Faszie deformieren, ragen Fettdepots hervor.
Darüber hinaus verläuft das Bindegewebe bei Männern kreuz und quer, während es bei Frauen senkrecht angeordnet ist. Das Fett ist also nicht das "Problem". Es sind die Faszien, die zwischen unserem Fettgewebe verlaufen, die die Cellulite verursachen. Das ist der Grund, dass sowohl schlanke Models, als auch kurvigere Frauen von den Dellen betroffen sind
Nehmen wir uns dem Thema Cellulite an, müssen wir einen schärferen Blick auf unsere Faszien werfen. Alle Faszien sind miteinander vernetzt. Eine Restriktion in einem bestimmten Bereich kann einen anderen Körperbereich einschränken und somit dessen Aussehen verändern.
So kann eine strukturelle Veränderung im Oberschenkel eine Folge von Verspannungen in Waden, Rücken oder sogar Nacken sein. Stell dir das wie bei einem Leintuch vor, das du auf dein Bett legst. Wenn du das Tuch unten ziehst, wird sich auch die Oberfläche des Tuches auf der anderen Seite verändern.
Es scheint fast zu schön um wahr zu sein, dass das Massieren des Körpers mit einer BLACKROLL® die Orangenhaut an Bauch, Beinen und Po verschwinden lässt. Wir haben bereits geklärt, dass unsere Faszien dafür verantwortlich sind, dass Cellulite auftreten. Da scheint es nur zu logisch, dass wir mit Faszientraining unsere Cellulite loswerden. Aber ist das wirklich so?
Fakt ist: Faszientraining verbessert die Durchblutung und erhöht den Lymphfluss. Jedes Mal, wenn wir uns auf die BLACKROLL® legen, pressen wir unsere Faszien wie ein Schwamm aus. Diese kann sich wieder mit frischer Flüssigkeit füllen. Daraus könnte man schließen, dass wir mit Faszientraining das Auftreten von Cellulite reduzieren.
Es gibt viele einfache Übungen, die du mit Faszienrollen durchführen kannst. Dazu brauchst du keine Ausbildung - leg am Besten gleich noch heute los.
Tatsächlich gibt es keine aussagekräftige Studie, die die Wirksamkeit von Faszientraining gegen Cellulite belegt. Wir müssen also auf Erfahrungswerte zurückgreifen.
Nachdem eine betroffene Person über eine Faszienrolle gerollt ist, verändert sich das Erscheinungsbild und es sind weniger Dellen zu sehen. Eine Erklärung dafür ist, dass die Selbstmassage Spannung aus den Faszien nimmt, wodurch das Fett flach unter der Haut liegen kann. Dieser Effekt hält allerdings nicht lange an. Um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen, müsste jeden Tag vermutlich mindestens eine Stunde auf der Faszienrolle verbracht werden. Für die meisten Menschen ist das wahrscheinlich kaum praktikabel.
Wir kommen zu dem Schluss: Faszientraining könnte aufgrund der Auswirkungen auf unser Bindegewebe etwas dazu beitragen, gegen Cellulite zu helfen. Die 100-Prozent-Lösung stellt es aber sicherlich nicht dar.
Wie wäre es mit einem Paradigmenwechsel? Eine bessere Frage als „Wie bekomme ich meine Cellulite weg?“, wäre „wie halte ich meine Faszien gesund?“.
Gesunde Faszien sind biegsam, geschmeidig, mit ausreichend Flüssigkeit versorgt und unterstützen die Funktion der Strukturen, die sie umgeben und durchdringen. Wenn die Faszien ungesund sind, ziehen sie sich zusammen und verkleben und sorgen für eine ganze Reihe von Problemen. Schlechte Körperhaltung, eingeschränkte Beweglichkeit und Kraft, Schmerzen und Gefühle des Unbehagens können damit einhergehen. Sogar unsere Schlafqualität kann darunter leiden. Der Zustand unserer Faszien beeinflusst alles im Körper. Das heißt nicht, dass wir mit gesunden Faszien nie wieder Cellulite haben werden. Es bedeutet, dass wir diesem Bindegewebe, das alles in unserem Körper verbindet, mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.
Faszien formen unseren Körper und tragen einen maßgeblichen Anteil dazu bei, ob unsere Haut straff ist oder nicht. Wollen wir unser Bindegewebe geschmeidig halten, müssen wir uns zuerst die Frage stellen. Was mögen unsere Faszien nicht und was sollten wir im Hinblick auf ein straffes Erscheinungsbild unserer Haut vermeiden?
Die Art und Weise wie wir uns bewegen und die Körperhaltung, die wir den Großteil des Tages einnehmen, beeinflusst unsere Struktur. Befinden wir uns in einer biomechanisch ungünstigen Position, trägt dies dazu bei, dass unsere Faszien verfilzen.
Genügend Flüssigkeitszufuhr ist unabdingbar, wenn es darum geht, die Faszien gesund und damit das Bindegewebe straff zu halten. Die kleinste Veränderung in der Menge der Körperflüssigkeit in den Zellzwischenräumen verändert die Eigenschaften des Faszien-Gewebes. Was sich auf die Art und Weise auswirkt, wie wir uns bewegen. Wie kannst du überprüfen, ob du ausreichend hydriert bist? Ganz einfach: Dein Urin sollte annähernd die Farbe haben, wie das Wasser, das du trinkst.
Eine gesunde Ernährung, die reich an Wasser, gesunden Fetten, Antioxidantien und Proteinen ist, kann das Erscheinungsbild von Cellulite verbessern. Lebensmittel mit hohem Wassergehalt, wie Gurken und Beeren, hydratisieren die Haut, während Omega-3-Fettsäuren in Fisch und Nüssen Entzündungen reduzieren. Antioxidantien in Obst und Gemüse bekämpfen freie Radikale und fördern die Hautgesundheit. Vollkornprodukte und Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und helfen, Toxine zu reduzieren. Eine ausreichende Hydratation und reduzierter Zuckerkonsum sind ebenfalls wichtig, um das Bindegewebe gesund zu halten. Somit kann eine ausgewogene Ernährung dabei helfen, das Bindegewebe zu stärken und das Erscheinungsbild der Cellulite zu mindern.
Faszien brauchen vor allem eines, um gesund zu bleiben: Bewegung. Damit das Blut in alle Strukturen deines Körpers fließt, muss er stimuliert werden. Abwechslungsreiche körperliche Aktivitäten, bei denen die Herzfrequenz auf 135 bis 170 Schläge pro Minute steigt, sind ideal. Folgende Formel kannst du dir merken: Viel abwechslungsreiche Bewegung = gesunde Faszien bzw. Ein gesundes Bindegewebe
Auf Stress reagiert die Faszie mit Spannung. Das hat der Faszienforscher Robert Schleip in Untersuchungen gezeigt. Sind unsere Faszien permanent unter Spannung verfilzen sie und das Bindegewebe verliert seine Geschmeidigkeit. Wollen wir unsere Faszien gesund halten, müssen wir einen Weg finden, wie wir unseren Stress am besten managen. Für den einen funktioniert Meditation oder Yoga, der andere versucht es vielleicht mit einem Spaziergang im Wald. Finde eine Aktivität, die es deinem Nervensystem erlaubt, sich eine Auszeit von dem permanenten Dauerstress zu nehmen. Deine Faszien wird es dir danken.
Zum Schluss wollen wir noch einmal verdeutlichen, dass es sich bei Cellulite nicht um eine Krankheit handelt oder ein Anzeichen, dass etwas mit unserem Bindegewebe nicht stimmt. In der heutigen Welt werden Cellulite als ein “kosmetisches Schönheitsmakel” angesehen und Frauen eifern dem Ideal eines dellenfreien Pos nach.
Dabei kommen Cellulite seit tausenden von Jahren vor und keinen hat es je zuvor gekümmert. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Cellulite von zahlreichen Modemagazinen als „Plage“ bezeichnet. Seither hadern Frauen auf der ganzen Welt mit den Dellen in ihrer Haut.
Akzeptanz und ein positives Selbstwertgefühl wirken besser als jede Anti-Cellulite Creme. Natürlich ist es trotzdem sinnvoll, auf seine fasziale Gesundheit zu achten.
Weniger Schmerzen, bessere Performance, mehr Energie und ein allgemein besseres Wohlbefinden sind nur einige der positiven Auswirkungen eines nachhaltigen Faszien-Wellness-Programms. Ein straffes Bindegewebe kann dann ein angenehmes Nebenprodukt sein, bildet aber nicht die Haupt-Motivation.