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Schlafphasen bei Kindern: was du über den Schlaf deines Kindes wissen solltest

veröffentlicht von Dr. med. Alfred Wiater in Schlaf am 17.12.2025
Dr alfred wiater experte fuer kinderschlafmedizin
Dr. med. Alfred Wiater

Dein Kind wälzt sich nachts hin und her, wacht häufig auf oder wirkt morgens wie gerädert? Als Elternteil möchtest du das Beste für dein Kind – und guter Schlaf ist die Grundlage für gesunde Entwicklung, Konzentration und Wohlbefinden. Doch was passiert eigentlich nachts im Körper deines Kindes? Und warum schlafen Kinder anders als Erwachsene?

Die Antwort liegt in den Schlafphasen, die sich im Laufe der Kindheit deutlich verändern. Hier erfährst du alles Wichtige über die unterschiedlichen Schlafphasen bei Kindern, wie sie sich entwickeln und was du tun kannst, um den Schlaf deines Kindes optimal zu unterstützen.

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Verschiedene Schlafphasen bei Kindern im Überblick

Egal, ob erwachsen oder Kind: Unser Schlaf ist kein gleichförmiger Zustand, sondern durchläuft verschiedene Phasen, die sich in einem Zyklus wiederholen. Die Schlafphasen unterscheiden sich darin, wie tief wir schlafen, genauer gesagt, wie leicht wir geweckt werden können und wie aktiv unser Körper in dieser Zeit ist.

Einschlafphase (N1)

Die Einschlafphase ist der Übergang vom Wachsein zum Schlaf. Sie dauert nur wenige Minuten. Die Muskeln entspannen sich, die Atmung wird ruhiger. In dieser Phase lässt sich dein Kind noch leicht wecken. Ein kleines Geräusch oder eine Berührung können es schon wieder aufwecken.

Leichtschlafphase (N2)

Der Leichtschlaf macht den größten Teil der Nacht aus. Hier beginnt der Körper, richtig zur Ruhe zu kommen. Die Herzfrequenz verlangsamt sich, die Körpertemperatur sinkt leicht. Darüber hinaus dient die Leichtschlafphase der Gedächtniskonsolidierung. Aus dieser Schlafphase heraus lässt sich dein Kind schon schwerer wecken als aus der Einschlafphase.

Tiefschlafphase (N3)

Der Tiefschlaf ist die erholsamste Phase der Nacht. Hier ist dein Kind am schwersten zu wecken. Der Körper regeneriert sich, Zellen werden repariert, das Immunsystem arbeitet, und das Wachstumshormon (Somatropin) wird ausgeschüttet.

Auch im Tiefschlaf findet die Konsolidierung des Gedächtnisses statt. Es wird unterschieden zwischen dem deklarativen Gedächtnis, das sich auf Fakten und erlebte Ereignisse bezieht, und dem prozeduralen Gedächtnis. Hier werden vor allem motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten verarbeitet und gefestigt. Einzelne Schlafphasen lassen sich jedoch nicht eindeutig den unterschiedlichen Inhalten zuordnen. Für die Gedächtniskonsolidierung sind auch die Übergänge zwischen den einzelnen Schlafphasen relevant.

Der Tiefschlaf ist besonders in der ersten Nachthälfte ausgeprägt. Deshalb ist es so wichtig, dass dein Kind die erste Nachthälfte möglichst ungestört durchschlafen kann.

Übrigens: Die Schlafphasen N1 bis N3 werden auch als Nicht-REM-Schlaf oder Non-REM-Schlaf bezeichnet.

REM-Schlaf (Traumphase)

REM steht für „Rapid Eye Movement“, also schnelle Augenbewegungen. Die Bezeichnung kommt daher, dass sich die Augen während dieser Phase schnell hin- und herbewegen, obwohl die Augenlider geschlossen sind. Gleichzeitig sind die Muskeln deines Kindes inaktiv.

Der REM-Schlaf wird auch als Traumschlaf bezeichnet, weil in dieser Phase besonders intensive, bildhafte Träume auftreten. Träume finden zwar auch im Non-REM-Schlaf statt, diese sind aber wesentlich abstrakter als die REM-Schlaf-Träume. Im REM-Schlaf ist das Gehirn sehr aktiv – fast so aktiv wie im Wachzustand. Es wird angenommen, dass der REM-Schlaf durch die Förderung neuer Assoziationen an kreativem Problemlösen beteiligt ist.

Alfred Wiater Experte Für Kinderschlaf

Schon gewusst? Im frühen Säuglingsalter sind Non-REM-Schlaf (N1 bis N3) und REM-Schlaf zu gleichen Teilen vorhanden (je 50 Prozent). Im späteren Lebensalter nimmt der REM-Schlaf kontinuierlich ab – bis auf einen Anteil von etwa 20 Prozent der Gesamtschlafzeit.

Dr. med. Alfred Wiater, Experte für Kinderschlafmedizin, Pädiater & Schlafforscher
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Wie sich der Schlafzyklus bei Kindern unterscheidet

Ein Schlafzyklus besteht bei Kindern und Erwachsenen aus den verschiedenen Schlafphasen, die wir nacheinander durchlaufen: Einschlafphase → Leichtschlaf → Tiefschlaf → REM-Schlaf. Danach beginnt der Zyklus von vorn. Erwachsene „durchschlafen“ pro Nacht etwa vier bis sechs solcher Zyklen, die jeweils 90 bis 110 Minuten dauern.

Bei Kindern ist der Schlafzyklus anders:

  • Neugeborene (0–3 Monate): Schlafzyklen dauern etwa 50 bis 60 Minuten. Der Anteil an REM-Schlaf ist mit rund 50 Prozent deutlich höher als bei älteren Kindern oder Erwachsenen. Der Schlaf verteilt sich in regelmäßigen Abständen über den 24-Stunden-Tag. Die einzelnen Phasen verlaufen im gleichförmigen Wechsel.
  • Säuglinge (3–12 Monate): Die Schlafzyklen verlängern sich allmählich auf über 60 Minuten. Der REM-Schlaf-Anteil sinkt kontinuierlich. Ab dem Alter von etwa 6 Monaten entwickeln die Kinder häufig bereits eine längere Schlafphase in der Nacht und machen noch kürzere Tagesschläfchen.
  • Kleinkinder (1–3 Jahre): Die Schlafzyklen dauern etwa 60 bis 90 Minuten. Die Schlafarchitektur wird zunehmend reifer und ähnelt langsam der von Erwachsenen mit den Tiefschlafphasen in der ersten Hälfte der Schlafenzeit und mehr Leicht- und REM-Schlaf in der zweiten Hälfte.
  • Kinder ab 4 Jahren: Die Zyklen nähern sich mit 90 bis 110 Minuten immer mehr denen von Erwachsenen an.

Erholsamer schlafen

für die Familie

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Warum solltest du über Schlafzyklen Bescheid wissen?

Zwischen den einzelnen Schlafzyklen gibt es kurze Wachphasen oder Phasen, in denen dein Kind leichter aufwacht. Das ist völlig normal. Viele Eltern sind verunsichert, wenn ihr Kind nachts kurz aufwacht, doch das gehört zur natürlichen Schlafarchitektur dazu. Wichtig ist, dass dein Kind lernt, von selbst wieder einzuschlafen und so ohne Schlafstörungen zu schlafen.

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Schlafphasen nach Alter: So entwickelt sich der Schlaf deines Kindes

Die Schlafphasen und die Schlafstruktur verändern sich im Laufe der Kindheit erheblich. Hier findest du detaillierte Informationen je nach Altersgruppe:

Schlafphasen nach Alter

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So unterstützt du die Schlafphasen deines Kindes optimal

Jetzt weißt du, wie die Schlafphasen deines Kindes funktionieren. Doch wie kannst du als Elternteil aktiv dazu beitragen, dass dein Kind besser schläft? 

Hier die wichtigsten Tipps

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Warum ist Schlaf für die Entwicklung deines Kindes so wichtig?

Schlaf ist weit mehr als nur eine Ruhepause. Gerade im Kindesalter erfüllt er essenzielle Funktionen, die über die reine Erholung hinausgehen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) hat der Schlaf grundlegende Bedeutung für die Entwicklung neuronaler Strukturen im Gehirn. Das bedeutet: Während dein Kind schläft, arbeitet sein Gehirn auf Hochtouren.

Die wichtigsten Funktionen des Schlafs bei Kindern:

  • Wachstum und körperliche Entwicklung: Im Tiefschlaf wird das Wachstumshormon ausgeschüttet. Ohne ausreichend Tiefschlaf kann das Wachstum deines Kindes beeinträchtigt werden.
  • Gedächtnisbildung und Lernen: Tagsüber aufgenommene Informationen und Eindrücke werden nachts im Gehirn verarbeitet und ins Langzeitgedächtnis übertragen. Das heißt: Dein Kind lernt im Schlaf.
  • Emotionale Regulation: Kinder, die ausreichend schlafen, können ihre Emotionen besser regulieren. Schlafmangel führt hingegen häufig zu Reizbarkeit, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen.
  • Immunsystem: Während des Schlafs regeneriert sich das Immunsystem. Kinder, die gut schlafen, sind weniger anfällig für Infekte.

Betrachtet man die Schlafentwicklung im Verlauf des Lebens, fällt auf: Der Mensch schläft umso mehr, je jünger er ist. Das ist kein Zufall – Kinder brauchen mehr Schlaf, weil ihr Körper und Gehirn noch in der Entwicklung sind.

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Häufig gestellte Fragen zu Schlafphasen bei Kindern