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Titelbild Venenschwäche

Venenschwäche: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Dr torsten pfitzer
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer

Bei der Venenschwäche handelt es sich um eine Erkrankung der Beinvenen, die sich meistens an den Unterschenkeln und Knöcheln bemerkbar macht. Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder zu verlangsamen und Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren, haben sich verschiedene Behandlungsansätze bewährt. Wir informieren dich in unserem Artikel über Ursachen und Symptome und geben dir die wichtigsten Tipps, wie du einer Venenschwäche vorbeugen oder was du im Akutfall tun kannst.

01. Ursachen von Venenschwäche

Die Venenschwäche wird in der Medizin auch chronisch-venöse Insuffizienz genannt. Dabei ist die Leistungsfähigkeit des Venensystems in den Beinen vermindert. Denn die Blutgefäße (Venen), deren Aufgabe es ist, das Blut aus den Beinen zum Herzen zu transportieren, sind bei der venösen Insuffizienz geschwächt – und das hat zur Folge, dass der Abtransport des Blutes nur eingeschränkt funktionieren kann und das Blut in Richtung der Füße zurückfließt.

Eine solche Venenschwäche kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden und tritt gehäuft in höherem Alter auf. Frauen sind oftmals nach einer Schwangerschaft oder durch Einnahme der Antibabypille betroffen. Aber auch eine angeborene Schwäche der Venenklappen oder des Bindegewebes kann eine Venenschwäche verursachen. Zudem treten Venenschwächen gehäuft familiär auf. Weitere Ursachen sind Übergewicht, langes Stehen oder Sitzen, Bewegungsmangel sowie bestimmte Erkrankungen wie Thrombosen oder Herzinsuffizienz.

02. Symptome und Anzeichen

Die Symptome einer Venenschwäche sind vielfältig. Betroffene klagen oftmals über müde, schwere Beine, die Schmerzen und Juckreiz verursachen oder kribbeln können. Am häufigsten treten allerdings Schwellungen, Krampfadern und Hautveränderungen wie zum Beispiel Besenreiser auf, die durch netzförmige Verästelungen auf der Haut erkennbar sind. Häufig treten die Beschwerden einer Venenschwäche verstärkt nach langem Stehen oder Sitzen auf und verbessern sich in liegender Position.

Auch Hitze im Sommer kann das Problem verstärken. Denn durch warme Temperaturen dehnen sich die Blutgefäße aus und die Blutzirkulation verlangsamt sich, wodurch die Venen an Elastizität verlieren. Dadurch fließt Flüssigkeit in das umliegende Gewebe und wird schlechter über die Venen abtransportiert. Das äußert sich in geschwollenen Beinen und/oder Knöcheln.

03. Diagnoseverfahren

Leidest du abends regelmäßig unter schweren Beinen und geschwollenen Knöcheln und verstärkt sich das Problem im Sommer? Hast du oft Krämpfe in den Beinen oder verspürst du ein unruhiges Gefühl? Das können bereits erste Hinweise auf eine Venenschwäche sein. Erkennst du solche Symptome bei dir, lasse dich sicherheitshalber von deinem Hausarzt beraten oder suche gleich einen Venenspezialisten auf. Beim Phlebologen bist du an der richtigen Adresse.

Die Diagnose einer Venenschwäche erfolgt in der Regel zunächst durch eine gründliche Anamnese, in der ein Arzt dich im Gespräch zu deinen Symptomen und deiner Krankengeschichte befragen wird. Danach wird er deine Beine auf äußerlich sichtbare Veränderungen überprüfen. Denn neben geschwollenen Knöcheln macht sich eine Venenschwäche auch durch das Auftreten von Besenreisern bemerkbar, die beim Fortschreiten der Erkrankung bereits bräunliche Verfärbungen aufweisen.

Auch Krampfadern oder blaue Flecken können vermehrt auftreten und sind meistens Anzeichen eines Venenleidens. Mithilfe eines speziellen Ultraschallgerätes lassen sich anschließend zudem Zustand und Funktion der Venenklappen prüfen sowie der venöse Blutfluss erkennen (Dopplersonographie).

04. Lifestyle-Veränderungen zur Vorbeugung

Um einer Venenschwäche vorzubeugen oder ihren Verlauf zu verlangsamen und Schwellungen zu reduzieren, können bestimmte Veränderungen deines Lebensstils hilfreich sein. Zum Beispiel:

  • Regelmäßige Bewegung ist das A&O, um einer Venenschwäche vorzubeugen oder deren Verlauf zu verlangsamen. Und dafür musst du noch nicht mal schweißtreibenden Workouts absolvieren. Denn regelmäßige Spaziergänge, Joggen, Schwimmen oder Radfahren reichen bereits aus, um die Muskelpumpe zu aktivieren. Zusätzlich kannst du auch mehr Bewegung in deinen Alltag einbauen, wenn du ein paar deiner bisherigen Gewohnheiten änderst. Nimm also statt Rolltreppe oder Aufzug einfach mal die Treppen oder steige eine Haltestelle früher aus dem Bus aus, um zu Fuß zum Büro oder nach Hause zu gehen.

  • Solltest du einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, achte darauf, regelmäßige Bewegungspausen einzulegen, indem du zwischendurch aufstehst oder Übungen im Sitzen machst, die die Venenpumpe aktivieren – zum Beispiel Fußgymnastik. Dafür ziehst du im Wechsel die Zehen zu dir heran und streckst sie wieder aus. Oder du hebst die Füße an und lässt die Fußgelenke acht- bis zehnmal kreisen. Danach Richtungswechsel.

  • Zudem kann auch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung Venenerkrankungen positiv beeinflussen bzw. vorbeugen. Achte darauf, dass du viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und Saaten und Fisch isst und nimm nur geringe Mengen Fleisch zu dir. Idealerweise isst du jeden Tag einen bunten Mix aus frischem Obst und Gemüse. Da Obst allerdings viel Fruchtzucker enthält, sollte der Gemüseanteil überwiegen. Für die Stärkung der Venenwände und Venenklappen gelten zudem Lebensmittel mit einem hohen Vitamin C-Gehalt als ideal. So zum Beispiel Zitrusfrüchte, Brokkoli, Spinat oder Paprika. Achte außerdem auf die ausreichende Zufuhr von Mineralien und Antioxidantien, wie Zink und Vitamin E. Für eine gute Durchblutung benötigt der Körper außerdem ausreichend Flüssigkeit, am besten viel stilles Wasser. Auf Alkoholkonsum und Zigaretten solltest du hingegen besser verzichten.

  • Vermeide zudem Übergewicht, da sich durch überschüssiges Gewicht der Druck auf die Beinvenen erhöht, wodurch wiederum das Risiko für Venenprobleme steigt.

  • Zählst du auch zu denjenigen, die im Sitzen gerne die Beine übereinanderschlagen? Dann solltest du dir diese Position deinen Venen zuliebe abgewöhnen. Denn das Zusammenschlagen der Beine kann die Venen in den Kniekehlen abdrücken und dadurch die Blutzirkulation hemmen.

  • Regelmäßiges Hochlegen der Beine (über Kopfhöhe) kann ebenfalls einer Venenschwäche vorbeugen und bei Schwellungen Linderung verschaffen, weil das Blut so leichter zum Herzen zurückfließt und die Schwellungen dadurch zurückgehen.

  • Führe regelmäßig Wechselduschen an den Beinen durch. Dadurch wird die Durchblutung angeregt, Krampfadern gelindert und Schwellungen gehen zurück.

05. Konservative Behandlungsmethoden

Ziel einer jeden Therapie bei Venenschwäche ist es, dass sich die Venenklappen wieder besser schließen, sich dadurch die Durchblutung verbessert und so das Blut aus den Beinen nach oben zum Herzen befördert wird. Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Ausprägung der Venenschwäche, der individuellen Symptome und der persönlichen Vorlieben des Patienten.

Die konservative Behandlung einer Venenschwäche umfasst verschiedene Maßnahmen, zu denen vor allem das Tragen von Kompressionsstrümpfen und Kompressionsverbänden sowie die manuelle Lymphdrainage gehören. Ist die Venenschwäche bereits weit fortgeschritten, können minimalinvasive oder chirurgische Eingriffe sowie eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen werden. Dazu weiter unten mehr.

Eine Lymphdrainage kann bei der Behandlung von Venenschwäche unterstützend dabei helfen, die Lymphflüssigkeit und das Blut aus den Beinen abzutransportieren und dadurch die Beine sanft zu entstauen. Bei der Lymphdrainage handelt es sich um eine spezielle Massagetechnik, die darauf abzielt, überschüssige Flüssigkeit und Stoffwechselendprodukte aus dem Gewebe abzuleiten und den Lymphfluss zu fördern. Durch sanfte, kreisförmige Bewegungen entlang der Lymphbahnen regt ein Therapeut die Bewegung der Lymphflüssigkeit an, wodurch die Entfernung von Flüssigkeit und Abfallstoffen aus dem Gewebe unterstützt wird. Idealerweise wird die manuelle Lymphdrainage mit der Kompressionstherapie kombiniert, um den Effekt der Lymphdrainage zu unterstützen.

Wichtig:
Bei einer akuten Thrombose darf keine Lymphdrainage durchgeführt werden.

06. Kompressionsstrümpfe- und Verbände

Kompressionsstrümpfe sind als eine Art Basistherapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Venenschwäche und werden individuell im Sanitätshaus für dich angepasst. Die Strümpfe erzeugen von außen Druck auf das Gewebe und das geschädigte Venen- und Lymphsystem. Dadurch wird es entlastet, weil die Muskelpumpe der Venen verstärkt wird. So unterstützen die Strümpfe die venöse Rückkehr zum Herzen und zudem wird verhindert, dass zu viel Blut in die falsche Richtung fließt und sich Wasser im Gewebe ansammelt.

Tipp:
Um deine Venen gesund zu halten, solltest du bei langen Reisen (zum Beispiel im Flugzeug) auch dann schon Kompressionsstrümpfe tragen, wenn noch keine Venenschwäche vorliegt.

Alternativ zu den Kompressionsstrümpfen kannst du auch einen Kompressionsverband tragen, der ebenfalls Schwellungen reduziert und die Durchblutung fördert. Dieser elastische Wickelverband wird eng am Bein angelegt. Er hat den Vorteil, dass er an den Schwellungszustand des Beines angepasst werden kann. Ein Kompressionsverband wird in der Regel nur über kürzere Zeit angewendet, um geschwollene Beine im Akutfall zu entstauen. Für den dauerhaften Einsatz sind Kompressionsstrümpfe allerdings die bessere Wahl, da Betroffene sie leichter alleine anlegen können.

Willst du deine Kompressionsbehandlung unterstützen, empfehlen wir dir für den Gebrauch zu Hause die COMPRESSION BOOTS von BLACKROLL. Dabei handelt es sich um Kompressionsstiefel mit einzelnen Luftkammern, die sich wechselnd aufblasen und dadurch eine 360°-Kompressionsmassage ermöglichen – ähnlich einer manuellen Lymphmassage. Dadurch fördern sie die Durchblutung und können so nicht nur den Wasser- und Lymphabfluss anregen, sondern auch die Regeneration beschleunigen.

07. Chirurgische Eingriffe: Minimalinvasive Verfahren bei Venenschwäche

Je nachdem, in welchem Stadium sich die Venenschwäche befindet, kommen auch chirurgische Eingriffe zum Einsatz, um erkrankte Venenabschnitte zu behandeln. Abhängig vom Verfahren werden sie oftmals nicht unter Vollnarkose, sondern unter lokaler Betäubung von einem Gefäßchirurgen durchgeführt.

Haben sich Krampfadern gebildet, handelt es sich zu Beginn zwar nur um ein kosmetisches Problem. Unbehandelt können Krampfadern allerdings zu Thrombosen (Blutgerinnsel in einem Blutgefäß oder im Herzen) und im schlimmsten Fall zu Lungenembolien führen – und sollten deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Das Venen-Stripping oder die Mini-Phlebektomie waren lange Zeit die häufigsten Methoden, um Krampfadern zu entfernen, und gelten auch heute noch als sicher und schonend. Venen-Stripping wird umgangssprachlich auch als ‘Krampfadern ziehen’ bezeichnet, denn über kleine Hautschnitte werden die betroffenen Venen erst abgeklemmt und dann herausgezogen (gestrippt). Inzwischen haben sich aber auch weitere Methoden in der Behandlung bewährt, die ähnlich effizient sind, aber mit weniger Aufwand verbunden sind (minimalinvasiv). Dazu zählen die endovenöse Lasertherapie, die Radiofrequenzablation oder Sklerotherapie/Schaumsklerosierung. Bei allen Verfahren werden erkrankte Venenabschnitte durch Injektionen oder Hitzebehandlungen verschlossen oder verklebt.

Wichtig:
Durch eine Venenoperation kann die Venenschwäche nicht geheilt werden. Betroffene sollten auch nach einer OP weiterhin Kompressionsstrümpfe tragen, um die positiven Effekte durch den Eingriff zu unterstützen.

08. Medikamentöse Therapieoptionen

Zu den Medikamenten, die Venenentzündungen und Thrombosen wirksam behandeln, zählen vor allem Blutverdünner, die als Spritze (Heparin) oder in Tablettenform (Sintrom, Marcoumar bzw. die Antikoagulantien der neuen Generation) verfügbar sind. Sie verdünnen das Blut und verbessern seine Fließeigenschaften. Eine Einnahme erfolgt im Normalfall zeitlich begrenzt. Über die Notwendigkeit einer Einnahme sollte immer der behandelnde Arzt entscheiden.

In Apotheken und Drogerien sind zudem eine Vielzahl freiverkäuflicher Venenmittel erhältlich, die in Form von Salben und Tabletten Abhilfe schaffen sollen. Sie enthalten meistens pflanzliche Extrakte, zum Beispiel von der Rosskastanie, Mäusedorn oder Weinlaubblättern. Und auch wenn für einige Substanzen der wissenschaftliche Nachweis erbracht werden konnte, dass sie die Schwellungsneigung am Bein hemmen können, sind sie bei chronisch-venösen Erkrankungen und bei Krampfadern wirkungslos. Betroffene sollten Venenmittel also höchstens ergänzend zu konservativen Therapien einnehmen oder auftragen und die Behandlung in Rücksprache mit ihrem Arzt durchführen.

Wichtig: Sind Venenklappen und Venenwände bereits geschädigt, lassen sich diese auch mit Salben oder Tabletten nicht wieder ‘reparieren’, sie können die konservative Therapie aber wirkungsvoll ergänzen.

09. Nachsorge und Langzeitmanagement

Die richtige Nachsorge ist bei der Behandlung einer Venenschwäche entscheidend, um langfristig positive Ergebnisse zu erzielen. Dazu gehört, dass du nach chirurgischen Eingriffen Kompressionsstrümpfe trägst, regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt wahrnimmst, um die Venenschwäche zu beobachten, und einen Lebensstil einhältst, der die Venengesundheit fördert.

Dazu zählt nicht nur ein bewegungsintensiver Alltag, sondern auch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Rauchen. Auch Übergewicht solltest du unbedingt vermeiden. Gegebenenfalls kann die Behandlung in der Nachsorge für einen kürzeren Zeitraum auch mit Medikamenten fortgesetzt werden.