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Lymphdrainage Titelbild

Lymphdrainage: So unterstützt du deinen Körper beim Entschlacken und Entgiften

Dr torsten pfitzer
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer

Ist unser körpereigenes Lymphsystem gestört, können Flüssigkeiten nicht mehr ausreichend abfließen – die Folge sind schmerzhafte Gewebeschwellungen. Mithilfe einer Lymphdrainage lässt sich der Transport von Lymphflüssigkeit jedoch wieder anregen und Wasseransammlungen im Gewebe können sanft behandelt werden. Wie genau sie funktioniert, wann sie sinnvoll ist und wann eher von dieser Maßnahme abgeraten wird, erfährst du im nachfolgenden Artikel.

Eine Lymphdrainage hat viele Vorteile und unterstützt bei zahlreichen Krankheitsbildern. Sie kann helfen, Schwellungen zu reduzieren, die Durchblutung zu verbessern, den Stoffwechsel anzuregen und das Immunsystem zu stärken. Darüber hinaus wird sie oft unter anderem bei der Behandlung von Lymphödemen, rheumatoider Arthritis oder Fibromyalgie angewendet. Wir erklären dir alles über die Vorteile einer Lymphdrainage, für wen sie geeignet ist und wie genau sie abläuft.

01. Der lymphatische Kreislauf in 4 Schritten erklärt

Um zu verstehen, was die spezielle Entstauungstherapie bewirken kann, lohnt es sich, einen Blick auf den lymphatischen Kreislauf im Körper zu werfen. Der lymphatische Kreislauf ist ein Teil des körpereigenen Abwehrsystems und spielt eine wichtige Rolle beim Abtransport schädlicher Substanzen und Mikroorganismen aus den Geweben, beim Transport von Nährstoffen und bei der Immunabwehr.

Der lymphatische Kreislauf besteht aus einem Netzwerk von Lymphknoten, Organen und Lymphgefäßen, die wie Blutgefäße durch den Körper verlaufen. Diese Gefäße sind mit den Lymphknoten verbunden, die wie Filter wirken und Krankheitserreger sowie Abfallprodukte herausfiltern. So funktioniert der Kreislauf:

  1. In den Geweben des Körpers sammelt sich aus den feinsten Blutgefäßen eine klare Flüssigkeit. Diese wird dann zur Lymphflüssigkeit, diese enthält neben Abfallstoffen aus dem Zellstoffwechsel auch weiße Blutkörperchen (Lymphozyten), die für die Immunabwehr verantwortlich sind. Außerdem werden größere, wasserunlösliche Stoffe wie Proteine und Lipide über die Lymphe transportiert.
  2. Die Lymphflüssigkeit sammelt sich in den Geweben an und wird dann von feinsten Lymphgefäßen aus dem Zwischenzellraum aufgenommen. Diese Gefäße besitzen integrierte Klappen, die sicherstellen, dass die Lymphflüssigkeit nur in eine Richtung fließt.
  3. Die Lymphgefäße transportieren die Lymphflüssigkeit zu den Lymphknoten. Hier werden Abfallstoffe und Krankheitserreger (Viren, Bakterien etc.) herausgefiltert und die weißen Blutkörperchen können die schädlichen Mikroorganismen zerstören.
  4. Nachdem die Lymphflüssigkeit durch die Lymphknoten gereinigt wurde, gelangt sie in größere Lymphgefäße und schließlich über die Venenwinkel zurück in das Blutkreislaufsystem.

Täglich werden zwei bis drei Liter dieser Gewebsflüssigkeit durch den Körper gespült.
Der oben beschriebene Transport durch den Körper findet hauptsächlich durch Bewegungen der Extremitäten („Muskelpumpe“) statt. Aber auch durch andere körpereigene Kompressionen wie Atmung, Organbewegungen und Kontraktion der Gefäße. Außerdem ist die Einflussnahme von außen möglich - hier kommt die Lymphdrainage ins Spiel.

Dass das lymphatische System auf Hochtouren arbeitet, merken wir vor allem, wenn unsere Lymphknoten merklich geschwollen sind. Denn dann produzieren sie vermehrt Abwehrzellen, zum Beispiel durch virale Infekte wie Erkältung oder Grippe, was sich oftmals durch verschiebbare, druckempfindliche Verhärtungen (zum Beispiel am Hals, unter den Achseln oder an den Leisten) bemerkbar macht.

Ein Lymphödem tritt auf, wenn sich überschüssige Flüssigkeit in den Geweben ansammelt und nicht richtig abfließt. Dies kann verschiedene Ursachen haben. In der Medizin wird zwischen primären und sekundären Lymphödemen unterschieden. Primäre Lymphödeme sind seltener und haben genetische Ursachen. Sie können bereits bei der Geburt vorhanden sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Sekundäre Lymphödeme hingegen treten als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise eines Lipödems, oder eines Traumas auf. Zum Beispiel können Operationen, Krebsbehandlungen oder Infektionen das Risiko für ein sekundäres Lymphödem erhöhen.

Hinweis: Lymphödeme beginnen oftmals schleichend und können sich im Laufe der Zeit erst verschlimmern. Als Symptome verspüren Betroffene meistens Schwellungen, Schweregefühl, Spannungsgefühle und Hautveränderungen. In fortgeschrittenen Fällen können Bewegungseinschränkungen und chronische Entzündungen auftreten.

Lymphatischer Kreislauf

02. Was ist eine Lymphdrainage?

Um diese Symptome zu lindern und für eine Anregung des Lymphflusses zu sorgen, kommt als Teil der Physiotherapie die lymphatische Drainage zum Einsatz. Diese sanfte Massagetechnik hilft dabei, die Lymphe zu mobilisieren, den Transport der Flüssigkeit durch das Lymphsystem zu verbessern und Lymphflüssigkeit aus den geschwollenen Gliedmaßen zu befördern. Dadurch werden Schwellungen reduziert und ein gesundes Gleichgewicht im Körper wiederhergestellt.

Bildlich vorstellen kannst du dir das wie ein Haus mit einem Rohrleitungssystem. Wenn das Rohrleitungssystem verstopft oder beschädigt ist, kann Wasser nicht richtig fließen und es kommt zu Staus und Überschwemmungen. Genau wie unser Lymphsystem kann auch das Rohrleitungssystem repariert und gereinigt werden, um den Fluss wiederherzustellen. Die lymphatische Drainage arbeitet wie ein Installateur in einem Haus für dein Lymphsystem.

Studien haben gezeigt, dass die lymphatische Drainage bei zahlreichen Beschwerden unterstützend wirken kann – nicht nur kurz-, sondern auch langfristig.

  • Eine 2018 veröffentlichte Studie verdeutlichte, dass die manuelle Lymphdrainage bei bis zu 75% der Patienten mit Lymphödem zu einer signifikanten Verringerung der Schwellung führte.
  • Eine 2020 durchgeführte Untersuchung ergab, dass regelmäßige Lymphdrainagen das Risiko für lymphbedingte Komplikationen nach brusterhaltenden Operationen, zum Beispiel nach Brustkrebs, um bis zu 25% senken können.
  • Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Lymphologie wird die manuelle Lymphdrainage in Deutschland jährlich rund 6 Millionen Mal durchgeführt und trägt wesentlich zur Behandlung von Lymphödemen bei.

Neben der Lymphdrainage stehen auch weitere Ansätze zur Behandlung von Lymphödemen zur Verfügung, so zum Beispiel medikamentöse Therapien oder Kompressionsstrümpfe. Daher solltest du als Betroffener beachten, dass jeder Fall individuell ist – was für eine Person funktioniert, muss nicht unbedingt für alle anderen auch gelten. Erkundige dich immer bei einem Facharzt oder Therapeuten nach den Behandlungsmöglichkeiten und entscheide dich für diejenige, die dir empfohlen wird.

Das lymphatische System

03. Indikationen für eine Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage kann in vielen Fällen Anwendung finden. Wir stellen euch ein paar der gängigsten Indikationen vor.

  • Lymphödeme: Lymphödeme sind Schwellungen, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit verursacht werden (siehe oben). Die Lymphdrainage kann dazu beitragen, diese Schwellungen zu reduzieren, insbesondere bei chronischen Lymphödemen.
  • Nach chirurgischen Eingriffen: Nach chirurgischen Eingriffen, insbesondere solchen, die das Lymphsystem beeinträchtigen (z. B. bei der Entfernung von Lymphknoten), kann eine Lymphdrainage helfen, Schwellungen zu minimieren und die Genesung zu fördern.
  • Verletzungen und Traumata: (Sport-)Verletzungen, Traumata oder Verbrennungen können zu Schwellungen führen. Die Lymphdrainage kann in solchen Fällen dazu beitragen, den Lymphfluss zu fördern und Schmerzen zu lindern.
  • Rheumatoide Arthritis: Auch bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis kann die Lymphdrainage dazu beitragen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Chronische Veneninsuffizienz: Menschen mit chronischer Veneninsuffizienz, bei der es zu einem Rückfluss von Blut in den Beinen kommt, können von der Lymphdrainage profitieren, um das lymphatische System zu unterstützen.
  • Migräne und Kopfschmerzen: Bei einigen Menschen können Migräne und Kopfschmerzen auf Spannungen und Ansammlungen von Flüssigkeiten im Kopf- und Nackenbereich zurückzuführen sein. Auch bei diesen Problemen kann die Lymphdrainage Abhilfe schaffen.
  • Cellulite und Hautprobleme: Die Lymphdrainage wird gelegentlich auch bei der Behandlung von Cellulite und Hautproblemen eingesetzt, da sie den Lymphfluss fördern und den Abbau von Giftstoffen unterstützen kann.
  • Immunsystem-Stärkung: Es wird in der Medizin angenommen, dass die Lymphdrainage dazu beitragen kann, das Immunsystem zu stärken, indem sie den Lymphfluss verbessert.

04. Kontraindikationen für eine Lymphdrainage

So sinnvoll die Lymphdrainage auch sein kann: Nicht jeder Betroffene profitiert von dieser Anwendung. Bei bestimmten Erkrankungen kann sie unter Umständen sogar den Gesundheitszustand verschlechtern. Dazu zählen:

  • Akute Infektionen: Wenn eine Person an einer akuten Infektion leidet, kann die Lymphdrainage die Ausbreitung von Infektionen sogar weiter fördern. Daher sollte die Behandlung unbedingt verschoben werden, bis die Infektion abgeklungen ist.
  • Akute Thrombose oder Embolie: Liegt eine akute Thrombose (Blutgerinnsel) oder Lungenembolie vor, kann die Anwendung einer Lymphdrainage die weitere Ausbreitung des Blutgerinnsels vorantreiben.
  • Herzinsuffizienz: Menschen mit schwerer Herzinsuffizienz sollten ebenfalls von einer Lymphdrainage absehen, da sie den Kreislauf beeinflussen kann.
  • Sehr niedriger Blutdruck: Liegt dein Blutdruck durchschnittlich unter 100/60 mmHg solltest du keine Lymphdrainage vornehmen lassen, da die Massagetechnik den Blutdruck weiter sinken lassen kann, was zu Schwindel, Benommenheit und sogar Ohnmacht führen kann.
  • Akutes Nierenversagen: Bei akutem Nierenversagen oder schweren Nierenproblemen kann die Lymphdrainage kontraindiziert sein, da der Körper möglicherweise nicht in der Lage ist, die ausgeschwemmten Stoffe (vor allem die Proteine) über die Nieren effektiv zu verarbeiten.
  • Bösartige Tumore und Krebserkrankungen: Bei bestimmten Krebserkrankungen oder in der Nähe von Tumorstandorten sollte die Lymphdrainage vermieden werden, um das Risiko einer Tumorausbreitung zu minimieren.
  • Offene Wunden oder Hautinfektionen: Die Lymphdrainage sollte nicht an offenen Wunden oder infizierten Hautstellen durchgeführt werden, um eine weitere Ausbreitung von Infektionen zu vermeiden.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Bei einigen Schilddrüsenerkrankungen sollte die Lymphdrainage nur mit Vorsicht durchgeführt werden, um die Hormonproduktion nicht zu beeinträchtigen.
  • Fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit: Bei fortgeschrittener arterieller Verschlusskrankheit in den Extremitäten ist die Lymphdrainage möglicherweise nicht ratsam, da sie den Sauerstoffbedarf im Gewebe erhöht, der gegebenenfalls durch die eingeschränkte Durchblutungssituation nicht gedeckt werden kann.

Lasse dich vor der Anwendung einer Lymphdrainage immer umfassend von einem Arzt oder Physiotherapeuten unter Berücksichtigung möglicher Erkrankungen beraten. Nur so kannst du sichergehen, dass sich die Anwendung positiv auf deine Gesundheit auswirkt.

05. Techniken der manuellen Lymphdrainage

Bei einer manuellen Lymphdrainage handelt es sich um eine Entstauungstherapie in Form einer Oberflächenmassage mit kreisförmigen Dreh-, Pump- und Schöpfgriffen. Durch sanfte Streichbewegungen, Druck, Unterdruck und Sogwirkung bei der Behandlung soll die körpereigene Kontraktion der Lymphgefäße und damit der Lymphabfluss angeregt werden.

Lymphdrainage wird nicht nur in Physiotherapiepraxen, sondern auch in Kosmetikstudios angeboten. Du solltest stets darauf achten, dass die Behandelnden eine entsprechende Zusatzausbildung an einem anerkannten Lehrinstitut absolviert haben.

Die Lymphdrainage ist ein Baustein der sogenannten Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) und dauert, je nach Schwere der Erkrankung, in der Regel 30, 45 oder 60 Minuten. In der akuten Entstauungsphase wird sie meist täglich durchgeführt, danach ein- bis zweimal pro Woche.

Mithilfe der Entstauungstherapie macht der Therapeut die Abflusswege bei einem Lymphödem systematisch frei. Er behandelt dabei mehrere Körperregionen, um verschiedene Bereiche des Lymphsystems zu aktivieren. Die Anwendung bestimmter Techniken erfolgt hauptsächlich an den Hauptlymphabflusspunkten im Körper – wie dem Nacken, der Leiste und den Achselhöhlen.

Die Behandlung beginnt in der Regel an Hals und Schlüsselbein. Hier befinden sich besonders viele Lymphknoten. Von da aus wird über den Rumpf in Richtung Ödem behandelt. Der Großteil der Behandlung erfolgt anschließend an der geschwollenen Extremität, also meistens an Armen oder Beinen. Danach arbeitet sich der Physiotherapeut wieder bis zum Hals hoch, um die Lymphe zu den zentralen, größten Lymphstämmen zu leiten.

Im Anschluss an die Lymphdrainage erfolgt meistens eine Kompressionsbehandlung. Durch das Anlegen spezieller Kompressionsbandagen wird ein Rückfluss der Lymphe verhindert. Auch medizinische Kompressionsstrümpfe erfüllen diesen Zweck.

06. 10 Tipps zur Vorbereitung auf eine Lymphdrainage-Sitzung

Mit der richtigen Vorbereitung kannst du für einen reibungslosen Ablauf deiner Lymphdrainage-Sitzung sorgen und deinen Therapeuten dabei unterstützen, dass die Behandlung angenehm und effizient verläuft. Unsere 10 Tipps zur Vorbereitung:

  1. Gespräch mit einem Fachmann suchen: Kläre vor einer Lymphdrainage-Sitzung mit einem Physiotherapeuten oder zertifizierten Lymphdrainage-Therapeuten mögliche gesundheitliche Bedenken und besprich, ob die Behandlung für dich geeignet ist.
  2. Medizinische Vorgeschichte teilen: Teile deinem Therapeuten alle relevanten Informationen über deine medizinische Vorgeschichte mit, einschließlich bestehender Erkrankungen, Operationen, Medikamente oder Allergien. Das hilft dabei, mögliche Kontraindikationen zu identifizieren.
  3. Bequeme Kleidung tragen: Trägst du lockere, bequeme Kleidung, ermöglichst du es dem Therapeuten, leicht auf deine Haut zuzugreifen. Vermeide enge Kleidung, die den Blut- und Lymphfluss behindern könnte.
  4. Hygiene: Achte vor der Sitzung auf eine gute Körperhygiene, um mögliche Infektionen zu vermeiden.
  5. Flüssigkeitszufuhr: Trinke vor und nach der Behandlung ausreichend Wasser. Eine gute Flüssigkeitszufuhr unterstützt den Lymphfluss und hilft somit, Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren.
  6. Verdauliche Mahlzeit zu sich nehmen: Es ist normalerweise nicht erforderlich, vor einer Lymphdrainage-Sitzung nüchtern zu sein. Iss aber ausschließlich leicht verdauliche Mahlzeiten und vermeide schwere Mahlzeiten kurz vor der Behandlung, da die Therapeuten meist auch am Bauch arbeiten.
  7. Entspannungsmentalität an den Tag legen: Gehe mit einer entspannten Mentalität zur Sitzung. Die Lymphdrainage tut nicht weh und ist dazu gedacht, Stress abzubauen.
  8. Fragen stellen: Hab keine Scheu, Fragen zu stellen. Kläre alle Unklarheiten bezüglich des Verlaufs der Behandlung, der angewendeten Techniken oder etwaiger Empfehlungen für die Zeit danach.
  9. Nachbetreuung planen: Besprich mit deinem Therapeuten, wie du dich nach der Behandlung verhalten sollst und kläre, welche Nachbetreuung oder Übungen Sinn machen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu unterstützen.
  10. Vermeide Koffein und Nikotin: Allgemein wird empfohlen, auf Koffeinkonsum und Rauchen vor der Lymphdrainage zu verzichten, da diese Substanzen den Blutdruck beeinflussen können.

07. Ablauf einer Lymphdrainage-Sitzung

Je nach Diagnose und den individuellen Bedürfnissen der Patienten und der Techniken, die der Therapeut anwendet, variiert die Lymphdrainage-Sitzung. Folgende Elemente gehören aber zur Standardbehandlung:

  1. Anamnese und Vorgespräch: Die Sitzung beginnt mit einer Anamnese und einem Vorgespräch zwischen Patienten und Therapeuten. Während dieser Zeit bespricht der Therapeut die medizinische Vorgeschichte des Patienten, eventuelle Beschwerden oder Symptome sowie persönliche Ziele für die Behandlung.
  2. Untersuchung und Beurteilung: Der Therapeut führt eine körperliche Untersuchung durch, um die Bereiche zu identifizieren, in denen der Lymphfluss beeinträchtigt sein könnte. Dies kann auch die Beurteilung von Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und anderen relevanten Faktoren umfassen.
  3. Positionierung des Patienten: Der Patient begibt sich in eine bequeme Position. In der Regel liegt der Patient auf einer speziellen Massageliege oder ist leicht angelehnt. Die Kleidung sollte bequem und locker sein, um einen einfachen Zugang zu den zu behandelnden Bereichen zu ermöglichen.
  4. Anwendung von Lymphdrainage-Techniken: Der Therapeut wendet spezifische, sanfte, rhythmische Bewegungen an, um den Lymphfluss zu fördern. Diese Techniken können kreisende, pumpende und streichende Bewegungen umfassen. Der Druck ist leicht und soll die Haut und das darunterliegende Gewebe stimulieren, ohne den Blutfluss zu beeinträchtigen.
  5. Behandlungsbereiche: Die Lymphdrainage kann auf verschiedene Bereiche des Körpers ausgedehnt werden, je nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Dies kann Gesicht, Hals, Arme, Beine oder andere Regionen umfassen.
  6. Entspannung und Wohlbefinden: Während der Sitzung wird der Therapeut darauf achten, dass du als Patient entspannt bist. Die Lymphdrainage hat nicht nur das Ziel, den Lymphfluss zu verbessern, sondern soll auch Stress abbauen und eine Verbesserung des Wohlbefindens fördern.
  7. Nachbereitung und Empfehlungen: Nach der Behandlung gibt der Therapeut Empfehlungen für die Nachsorge. Dies kann das Trinken von Wasser, leichte Bewegung oder andere Anweisungen zur Unterstützung des Lymphflusses umfassen.
  8. Termine planen: Je nach den Zielen der Therapie und den individuellen Bedürfnissen kann der Therapeut gemeinsam mit dir den Zeitplan für weitere Termine besprechen.

08. Häufig gestellte Fragen zur Lymphdrainage

Hast du noch Fragen zum Thema Lymphdrainage? Hier kommen die Antworten auf die gängigsten Fragen, die zum Thema Lymphdrainage vielleicht jetzt noch offen sind:

  • Ist eine Lymphdrainage schmerzhaft?
    Im Normalfall ist eine Lymphdrainage nicht schmerzhaft und kann – sofern keine Kontraindikationen vorliegen – ohne die Gefahr von Nebenwirkungen durchgeführt werden. Die Techniken, die bei der Lymphdrainage Anwendung finden, sind sanft, leicht und rhythmisch. Der Druck, der währenddessen auf das Gewebe ausgeübt wird, ist deutlich geringer als bei anderen Massagemethoden. Das Hauptziel der Lymphdrainage ist es, den Lymphfluss zu fördern, Schwellungen zu reduzieren und das Immunsystem zu unterstützen, ohne dabei Schmerzen zu verursachen.
  • Darf eine Lymphdrainage während der Schwangerschaft durchgeführt werden?
    Solange bei Schwangeren keine akuten Beschwerden vorliegen, kann die Lymphdrainage auch an schwangeren Frauen durchgeführt werden. Vor allem bei Wassereinlagerungen, die in einer Schwangerschaft häufig auftreten, kann die spezielle Massagetechnik Abhilfe schaffen und die Beschwerden lindern. Solltest du schwanger sein, sprich die Möglichkeiten einer Behandlung vorab mit deinem Arzt ab und informiere anschließend auch deinen Therapeuten über deine Schwangerschaft.
  • Kann man eine Lymphdrainage auch alleine zu Hause durchführen?
    Die Lymphdrainage wird in der Regel von speziell ausgebildeten Therapeuten durchgeführt. Um die korrekten Grundgriffe anzuwenden, ist eine richtige Schulung im Vorfeld immens wichtig, um maximale Erfolge zu erzielen. Die Massage der Lymphbahnen in die falsche Richtung kann sogar zur Verschlimmerung der Symptome führen und den Flüssigkeitsabfluss noch stärker beeinträchtigen. Deshalb wird im Allgemeinen eher davon abgeraten, die Behandlung in Eigenregie durchzuführen. In weniger starken Fällen ist es nach guter Anleitung jedoch durchaus möglich, selbst Hand anzulegen. Ansonsten ist Bewegung, wie oben beschrieben, ein gutes Mittel, um den Lymphabfluss zu unterstützen.
  • Wie unterscheidet sich die Lymphdrainage von einer klassischen Massage?
    Die Lymphdrainage und die klassische Massage sind zwei verschiedene Formen der Massage mit unterschiedlichen Techniken, Zielen und Anwendungen. Das Hauptziel der Lymphdrainage ist die Stimulation des Lymphflusses mit dem Ziel der Reduzierung von Schwellungen, zur Entgiftung des Körpers und zur Unterstützung des Immunsystems. Die klassische Massage durch einen Masseur zielt hingegen darauf ab, die Muskulatur zu entspannen, Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  • Was kostet eine Lymphdrainage-Behandlung?
    Je nach Behandlungsdauer (im Normalfall 30, 45 oder 60 Minuten) liegen die Kosten zwischen 20 und 60 Euro. Die Kosten können aber von Behandler zu Behandler auch variieren.
  • Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Lymphdrainage?
    Sofern Bedarf besteht und die Lymphdrainage von einem Arzt auf Rezept verschrieben wird, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die anfallenden Behandlungskosten. Im Regelfall verschreibt ein Arzt – je nach Art der Beschwerden – zwischen sechs und zehn Sitzungen mit einer Dauer von 30 oder 60 Minuten. Die Selbstbeteiligung für eine Behandlung beim Therapeuten beträgt im Regelfall zehn Euro pro Rezept zuzüglich zehn Prozent der Heilmittelkosten. Ohne entsprechende Verordnung zählt eine manuelle Lymphdrainage nur als Wohlfühlbehandlung und muss privat gezahlt werden.
  • Wie finde ich qualifizierte Lymphdrainage-Therapeuten in meiner Nähe?
    Frage den Arzt, der dir das Rezept für die Lymphdrainage ausstellt, gleich nach einem Kontakt in deiner Nähe. Alternativ kannst du dir auch in Krankenhäusern, Reha- und Pflegeeinrichtungen Empfehlungen für Fachpersonal holen. Suchst du eigenständig online nach geeigneten Behandlern, solltest du darauf achten, dass die behandelnde Person eine Weiterbildung an einem anerkannten Lehrinstitut auf diesem Gebiet absolviert hat.

09. Nachsorge und Wartung

Die Nachsorge nach einer Lymphdrainage ist wichtig, um die positiven Effekte der Behandlung zu unterstützen und langfristige Ergebnisse zu fördern, und du kannst auf verschiedene Arten selbst aktiv werden. Trink ausreichend Wasser, um den Lymphfluss zu unterstützen und die aus dem Gewebe abgeleiteten Gifte zu eliminieren. Das ist besonders wichtig in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Lymphdrainage. Durch leichte körperliche Aktivität kannst du den Lymphfluss ebenfalls weiter fördern. Dazu zählen Spaziergänge und leichte Dehn- und Yogaübungen. Du solltest zudem den Konsum von Koffein und Alkohol reduzieren, da beide Substanzen dehydrierend auf den Körper wirken. Achte zudem auf Symptome wie Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen und informiere deinen Therapeuten, falls du etwas Ungewöhnliches nach der Behandlung bemerkst. Plane deine Folgebehandlungen gewissenhaft, denn oftmals reicht eine einmalige Sitzung nicht aus, um von der entstauenden die Wirkung zu profitieren.

10. Zusammenfassung

Leidest du zum Beispiel unter Lymphödemen, Venenproblemen, Verletzungen, aus denen Schwellungen und Entzündungen resultieren, unter geschwollenen Beinen in der Schwangerschaft oder hast einen chirurgischen Eingriff hinter dir, kann die Methode der Lymphdrainage mit ihrem entstauuenden Effekt eine gute Behandlungsmöglichkeit sein. Besprich die Möglichkeiten einer Lymphdrainage mit deinem Arzt, er kann dir ein Rezept ausstellen, sodass die Behandlung beim Therapeuten für dich kostenfrei ist. Wähle ausgebildete Physiotherapeuten oder Behandler mit einer zertifizierten Weiterbildung aus, um die Lymphdrainage vornehmen zu lassen.

Den Behandlungserfolg unterstützen kannst du, indem du auf Koffein und Nikotin verzichtest, viel Flüssigkeit (am besten stille Wasser) zu dir nimmst und nach den Behandlungen auf leichte Bewegung setzt. Informiere den behandelnden Therapeuten immer über deine medizinische Vorgeschichte. Nur so kann er die richtigen Handgriffe vornehmen und verhindern, dass sich in Ausnahmefällen dein Zustand sogar verschlechtert. Nach wenigen Lymphdrainage-Sitzungen wirst du sicherlich von dem entspannenden Effekt profitieren, dich wohler fühlen und eine Linderung deiner Beschwerden erfahren.