Hast du nach den ersten Schritten am Morgen schon mal Schmerzen in der Ferse bemerkt, die sich nach ein bisschen Bewegung wieder bessern? Dann liegt möglicherweise eine Entzündung der Achillessehne vor. Eine Achillessehnenentzündung (medizinisch Achillodynie) ist eine vor allem bei Sportlern häufig auftretende degenerative Erkrankung, die durch eine anhaltende Reizung der Achillessehne verursacht wird.
Die Achillessehne ist die größte und stärkste Sehne im menschlichen Körper und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Sie ermöglicht das Abstoßen beim Gehen, Laufen und Springen, durch eine Entzündung wird ihre Belastbarkeit jedoch stark eingeschränkt. Wir klären in unserem Artikel über Hauptursachen und Risikofaktoren für eine Achillessehnenentzündung auf und was du gegen den Schmerz tun kannst.
Die Beschwerden kommen bei einer Achillessehnenentzündung meistens schleichend, sind sie aber erst einmal da, kann die Behandlung sehr langwierig sein und sogar chronisch verlaufen, wenn Betroffene nicht rechtzeitig gegensteuern. Im Normalfall heilt eine Achillodynie aber innerhalb von sechs bis acht Wochen aus.
Zu den häufigsten Ursachen und Risikofaktoren für eine Achillessehnenentzündung zählen:
Typisch für eine entzündete Achillessehne sind ständige Schmerzen im Fersenbereich. Sie lassen sich etwa zwei bis sechs Zentimeter über dem Fersenbein und im unteren Unterschenkel lokalisieren und machen sich zu Beginn vor allem bei Belastung bemerkbar (insbesondere bei Bewegungen, die die Sehne stark dehnen, zum Beispiel Treppensteigen). Wird die Sehne immer weiter gereizt, kann es aber auch bereits im Ruhezustand zu den typischen Beschwerden kommen. Äußerlich nehmen Betroffene meistens eine Verdickung der Sehne und eine leichte Überwärmung der Haut im betroffenen Bereich wahr. Vor allem zu Beginn einer Belastung und morgens nach dem Aufstehen sind die Beschwerden am stärksten (die Rede ist dann vom sogenannten Anlaufschmerz), sie nehmen aber nach den ersten Schritten in der Regel wieder ab. Auch eine Morgensteifigkeit der Achillessehne zählt zu den typischen Symptomen einer Achillodynie.
Hast du den Verdacht, an einer Achillessehnenentzündung zu leiden, solltest du einen Facharzt für Orthopädie aufsuchen, damit die Beschwerden nicht chronisch werden und du schnellstmöglich die richtige Behandlung erhältst. Belastest du die Sehne immer weiter, kann es im schlimmsten Fall zu einer Achillessehnenruptur, also einem vollständigen Riss der Sehne, kommen.
Durch eine körperliche Anamnese kann ein Arzt die Entzündung relativ einfach feststellen. Durch bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT kann ein Arzt die Achillodynie von weiteren Erkrankungen der Achillessehne abgrenzen, die ähnliche Beschwerden hervorrufen können. Dazu zählen unter anderem ein Fersensporn, ein Teilriss der Sehne oder auch die Haglundferse, bei deren Vorkommen der gesamte Bereich des Fersenbeins entzündet ist.
In der Regel erfolgt die Behandlung der Achillodynie mit konservativen Maßnahmen, eine Operation ist nur äußerst selten notwendig. Bei der Anwendung von Erste-Hilfe-Maßnahmen geht es vor allem darum, die Symptome zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Solltest du unter Achillessehnenschmerzen leiden, kannst du folgende Tipps unmittelbar befolgen:
Tipp: Mit unseren Erste-Hilfe-Maßnahmen lassen sich die Beschwerden lindern. Solltest du aber dennoch unter anhaltenden Schmerzen leiden oder verstärken sich diese sogar, suche einen Arzt auf, um andere Erkrankungen auszuschließen und die richtige Behandlung zu erhalten.
Zu den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten, die die konservativen Maßnahmen unterstützen können, zählt die Einnahme entzündungshemmender Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol. Hier sollte in jedem Fall ein Arzt für die richtige Dosierung zu Rate gezogen werden.
Damit dein Unterschenkel beim Belasten und Bewegen wieder schmerzfreier wird, kannst du mit Dehn- und Kräftigungsübungen die Flexibilität und Stärke der Achillessehne sowie der umgebenden Muskulatur verbessern, was die Heilung unterstützt und zukünftigen Verletzungen vorbeugt. Dafür eignen sich auch Übungen mit einer Faszienrolle optimal. Wir empfehlen dazu die MINI von BLACKROLL, den DUOBALL 12 oder den DUOBALL 08.
Weitere Faszienrollen-Übungen für die Achillessehne und die 5 besten Übungen gegen Achillessehnenschmerzen haben wir dir auf unserer Website zusammengestellt. Dort findest du auch eine Auswahl an geeigneten Tools, die du für die Übungen benutzen kannst.
Die geeignete Physiotherapie bei Achillodynie umfasst eine Kombination aus Dehn- und Kräftigungsübungen, manuellen Techniken und Schmerzlinderung.
Exzentrische Übungen der Wadenmuskulatur sind bei der Behandlung von Achillessehnenentzündungen besonders effektiv. Dabei handelt es sich um eine Form des Krafttrainings, bei dem der Muskel zuerst verkürzt und anschließend wieder gedehnt wird. Wichtig hierbei, eine sehr langsame Bewegungsausführung in der Phase des Abbremsens. Das Bremsen aus der angespannten Muskelposition in die Dehnung, sollte ca. 8 Sekunden betragen.
Im Rahmen einer manuellen Therapie versucht ein Therapeut Störungen im Bewegungsapparat, den Muskeln und Gelenken zu ertasten und durch manuellen Druck zu lösen.
Auch regelmäßiges Dehnen der Wadenmuskulatur kann die Flexibilität verbessern und die Achillessehne entlasten. Ein Physiotherapeut erklärt dir, welche Übungen du auch allein zu Hause ohne Probleme durchführen kannst.
Alternative Therapiemethoden für Achillessehnenentzündung können ergänzend zu Physiotherapie und medikamentöser Behandlung eingesetzt werden, um die Heilung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Bewährte alternative Therapiemethoden sind:
1. Stoßwellentherapie: Bei der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) werden hochenergetische Stoßwellen auf die betroffene Stelle gerichtet, um die Durchblutung zu verbessern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
2. Akupunktur: Akupunktur kann dabei helfen, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren, indem sie bestimmte Akupunkturpunkte stimuliert. Einige Studien haben gezeigt, dass Akupunktur eine wirksame Ergänzung zur konventionellen Behandlung sein kann.
3. Ultraschalltherapie: Therapeutischer Ultraschall kann dabei helfen, die Durchblutung zu erhöhen, Entzündungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Dafür wird die betroffene Stelle mit einem Ultraschallgerät behandelt, das hochfrequente Schallwellen sendet.
4. Lasertherapie: Im Rahmen der Low-Level-Lasertherapie (LLLT) wird die betroffene Stelle mit niedrig dosierten Laserstrahlen behandelt, um die Heilung zu fördern, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
5. Kinesiologisches Taping: Ein elastisches Tape, das von einem Physiotherapeuten auf die betroffene Stelle aufgebracht wird, kann die Durchblutung und den Lymphfluss verbessern und so die Heilung unterstützen und Schmerzen lindern.
6. Ernährungs- und Nahrungsergänzungsmittel: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in Fischöl enthalten), Antioxidantien (unter anderem in Beeren oder grünem Blattgemüse) und entzündungshemmenden Gewürzen (wie zum Beispiel Kurkuma oder Ingwer) ist, kann Entzündungen im Körper reduzieren und sich so positiv auf die Sehnengesundheit auswirken.
Damit es gar nicht erst zu einer Entzündung der Achillessehne kommt, kannst du ein paar wesentliche Dinge berücksichtigen. 8 Tipps zu Prävention und Vorbeugung erhältst du jetzt: