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Faszienketten

Muskelfaszien-Ketten – Alles in unserem Körper ist miteinander verbunden.

Veröffentlicht von Dr. Robert Schleip in 13. September 2022
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Dr. Robert Schleip

Welche Potentiale sich daraus für Training, Therapie und gegen Schmerzen ergeben.

Sie verbinden den Körper von Kopf bis Fuß, von Fuß bis Kopf oder von Hand zu Hand. Die Rede ist von myofaszialen Ketten oder auch kurz Faszienketten. “Myofaszial” bedeutet zu Deutsch auch Muskelfaszien und beschreibt die Faszienanteile, die in direkter Verbindung mit den Muskeln stehen. Myofasziale Zugbahnen sind demnach die Muskelfaszien-Ketten, die sich durch unseren ganzen Körper ziehen und alles mit allem verbinden. Wenn wir verstehen, wie diese Zugbahnen zusammenarbeiten, können wir unsere Bewegungsmuster, Körperwahrnehmung, Gelenkstabilität und Kraft verbessern. Muskelfaszien-Ketten können uns auch helfen, ein Verständnis für Schmerzen und strukturelle Schwächen zu erlangen.

In diesem Beitrag erfährst du das Wichtigste, was du zum Thema Muskelfaszien-Ketten wissen solltest.

Warum du bei Bewegung immer Muskelfaszien-Ketten statt einzelner Muskeln betrachten solltest

Faszien umhüllen die Muskeln und bilden mit ihnen gemeinsam ein funktionelles Netzwerk. Über die Faszien wird die Muskelkraft übertragen. Alles hängt folglich miteinander zusammen: Knochen, elastisches Bindegewebe, Nerven, Muskelstrukturen.

Wenn du deine Fußsohlen aktivierst, kann das bis in den Schädelbereich hineinwirken. Diese myofasziale Verbindung von weit entfernten Muskelpartien vollzieht sich über sogenannten Leitbahnen in den Faszien und über Muskelschlingen bzw. Muskelfaszien-Ketten. Informationen werden im Körper vorwiegend über elektrische Impulse und durch die Nerven in den Faszien weitergeleitet.

Diese neuen Erkenntnisse über funktionelle anatomische Zusammenhänge ermöglichen neue Trainingsprinzipien und auch neue Behandlungsansätze in der Therapie von Muskelschmerzen. Beim Training belastest du also nicht mehr einzelne Muskeln isoliert, sondern du trainierst sie am besten in ihrer Funktion in der gesamten Kette. Kurzum: Du trainierst Bewegungen und nicht den Bizeps oder Trizeps.

Hintergrund – Bauprinzip der Tensegrität

Tensegrität setzt sich aus den beiden englischen Begriffen „tension” (Spannung) und „integrity” (Ganzheit, Einheit) zusammen. Es handelt sich dabei um eine neue Sicht auf die menschliche Anatomie und den Körper als Tensegritätssystem, das uns sowohl stabil wie beweglich hält. Das gelingt aufgrund der faszialen Strukturen, die über Zugspannung die festen Partien dieses Bauprinzips, die Knochen, miteinander verbinden und gleichzeitig auch auf Distanz halten. Ein Beispiel: Bewegst du nur einen Muskel wie den kleinen Finger, so wird die Bewegung weitergegeben über den Unterarm, in den Oberarm und bisweilen sogar bis in die Schädelbasis.

Welche Muskelfaszien-Ketten gibt es?

01
vordere oberflächliche Muskelfaszien-Kette

Die vordere oberflächliche Muskelfaszien-Kette verläuft von den Zehen über Schienbein und Oberschenkelvorderseite und setzt am Beckenkamm an. An dieser Stelle ist die Linie strukturell unterbrochen. Weiter über das Schambein, den Bauch und die Rippen zum Brustbein und Schlüsselbein entlang des Kopfwender-Muskels und setzt hinter den Ohren am Schädel an. Zusammen mit der hinteren Kette sorgt sie für eine aufrechte Haltung. In der Bewegung ist die vordere Muskelfaszien-Kette für die Rumpfbeuge und Streckung der Knie zuständig. Wenn du viel sitzt, verharrt der Rumpf meist lange in einer nach vorne geneigten Position. Tun wir das über mehrere Stunden am Tag, ohne einen Ausgleich zu schaffen, verformt sich die Muskelfaszie auf der Körpervorderseite. Umgangssprachlich sprechen wir von einer Verkürzung. Die Folge ist ein Spannungsungleichgewicht zwischen vorderer und hinterer Muskelfaszien-Kette. Die hintere Faszienkette muss die erhöhte Spannung, die die vordere Kette verursacht, ausgleichen. Die Folgen sind Rückenschmerzen. Für die Praxis bedeutet das, dass du die Ursachen für Schmerzen im Bereich des Rückens in erster Linie auf deiner Körpervorderseite suchen solltest.

02
hintere Muskelfaszien-Kette

Die hintere Muskelfaszien-Kette zieht von den Zehengrundgelenken über die Plantarfaszie in der Fußsohle die rückwärtige Beinseite und den Rückenstreckern hoch über die Schädeldecke und endet in den Augenbrauen. Es hängen also Fußsohle, inklusive, Achillessehne, Wadenmuskulatur, der rückwärtige Oberschenkmuskel, die langen Rückenstrecker und die bindegewebige Platte des Schädels in der Funktion zusammen. Diese hintere Kette dient hauptsächlich der Streckung und einer aufrechten Haltung. Klagst du öfter über Kopfschmerzen im Bereich deiner Stirn? Dann könnte deine hintere Kette der Ausgangspunkt sein.

03
spiralen Muskelfaszien-Ketten

Die spiralen Muskelfaszien-Ketten verlaufen wie eine Doppelhelix um den Körper herum. Sie verbinden die jeweiligen Schädelseiten über den oberen Rücken mit der gegenüberliegenden Schulter und laufen um den Brustkorb herum. Sie kreuzen sich etwa auf Bauchnabelhöhe und ziehen weiter rechts und links an den Bein-Außenseiten zur Fußinnenseite. Von hieraus ziehen sie über die Rückseite des Rumpfes wieder an die Schädelbasis. Diese spiraligen Ketten sind für Rotationen zuständig. Ihre Aufgabe ist zudem, dich in allen Haltungen gleichgewichtig stabil zu halten. Neigst du zu Hüft- oder Schulterbeschwerden? Vielleicht findest du die Lösung, indem du dich verstärkt um die spiralförmigen Ketten kümmerst.

04
seitlichen Muskelfaszien-Ketten

Die seitlichen Muskelfaszien-Ketten ziehen von der mittleren Fußaußenseite über die jeweilige Außenseite der Beine und des Rumpfes unter den Schultern hindurch bis zu den Ohren. Ihre Aufgabe ist die Haltungsbalance nach vorn und hinten und zu den Seiten. Auch das Abspreizen der Beine gehört dazu. Diese lateralen Ketten ziehen von der Fußsohle seitlich am Körper bis nach oben zu den Schädelknochen. Sie gleichen die Körpervorder- und die Rückseite aus. Oft sind wir im Alltag einseitig tätig, auch beim Sport, wenn du als Rechts- oder Linkshänder meist die eine Seite aktiver einsetzt als die andere – gilt natürlich auch für die Beine. Unsere Muskelfaszien verformen sich und es kommt zu strukturellen Ungleichgewichten zwischen der rechten und linken Seite. In den Flanken befindet sich zudem die Atemhilfsmuskulatur. Wenn du deine lateralen Muskel-Fazienketten trainierst, kannst du also deine Vitalkapazität (Kenngröße für die Lungenfunktion) verbessern - Besonders interessant für alle Ausdauersportler.

05
tiefe vordere Muskelfaszien-Kette

Die tiefe vordere Muskelfaszien-Kette zieht von den Unterseiten der Zehen, die tiefe Wadenmuskulatur entlang über die Oberschenkelinnenseite zu den tiefen Gesäßmuskeln und verbindet über die Hüftbeuger-Muskulatur den Unterkörper mit dem Oberkörper. Im Bereich des Rumpfes schließt sie den Beckenboden, die tiefe Rumpfmuskulatur, das Zwerchfell und die tiefe Brustkorbmuskulatur ein. Schließlich setzt sie über die seitlichen und vorderen Halsmuskeln am Hinterkopf sowie an der Kiefermuskulatur an. Die tiefe vordere Muskelfaszien-Kette hat eine stabilisierende Funktion und sorgt für Ausgeglichenheit zwischen den anderen Ketten. Sie ist bei jeder Bewegung und Körperposition mitbeteiligt. Häufig sind die Muskeln der tiefen vorderen Kette in unserer vorwiegend sitzend und dauerhaft gestressten Gesellschaft verspannt. Die tiefe vordere Zugbahn ist demnach die Wurzel vieler chronischer Schmerzsyndrome.

06
Armketten

Die Armketten gibt es sowohl an der Körpervorder- wie auch an der Körperrückseite. Sie verlaufen sowohl oberflächlich als auch entlang der tieferen Muskulatur. Alle Armketten gehen nahtlos in andere Ketten über. Viele Alltagsaktivitäten wirken demnach über die Armketten auf den restlichen Körper. Besonders die vordere Armkette ist häufig aufgrund stark nach vorne eingedrehter Schultern (z.B. vor dem PC) verspannt und sollte deshalb regelmäßig durch Ausgleichsbewegungen auf Länge gebracht werden

Wie können die funktionellen Muskelketten trainiert werden?

Grundsätzlich, indem du immer ganze Ketten in dein Training miteinbeziehst und Muskeln nicht mehr nur isoliert betrachtest. Im Yoga zum Beispiel gibt es viele Stellungen, in denen gesamte Faszienketten auf Länge gebracht werden. Als besonders vielversprechend hat sich sogenanntes Muskellängentraining herausgestellt. Der Muskel wird in der Länge gekräftigt und Faszien werden geschmeidiger. Wir schaffen eine natürliche Balance im Körper. Mit regelmäßigem Muskellängentraining hältst du deine Muskelfaszien-Ketten flexibel und funktional. Hintergrund: Im normalen Alltag und durch bestimmte Dysbalancen wie etwa, wenn du lange sitzt, verfilzen die eigentlich so geschmeidigen Faszien und die Funktion der Muskeln wird eingeschränkt.

Auch wenn du dich einer myofaszialen Selbstmassage mit der Faszienrolle unterziehst, solltest du die besagten Zugbahnen miteinbeziehen. Wie du gelernt hast, können die Ursache von Schmerzen an ganz anderen Stellen liegen, als an der, an der sie zu spüren sind. Für dein Training bedeutet das, dass du deine Strukturen mit den verschieden Selbstmassagetools möglichst ganzheitlich bearbeiten solltest. Wende die Selbstmassagetools also entlang möglichst vieler Muskelfaszien einer Kette an und integriere alle Zugbahnen.

Was bringt es dir, ganze Muskelschlingen zu trainieren?

  • Eine bessere Beweglichkeit
  • Eine höhere Balance, denn du korrigierst Dysbalancen
  • Lösen von Verspannungen und Verklebungen
  • Geschmeidigeres Körpergefühl
  • Verbesserte Reizaufnahme und Reizverarbeitung (Körperwahrnehmung)
  • Funktionell effizientere Bewegung
  • Reduziertes psycho-emotionales Stressgefühl (Entspannung)
  • Weniger Beschwerden, die ihren Ursprung im Muskel-Fasziensystem haben.

Übungen für deine wichtigsten Muskelfaszien-Ketten

Du möchtest deine Muskel-Faszienketten ganzheitlich trainieren? Versuche es doch mal mit diesen kurzen Muskellängentraining Routinen für zwischendurch. Stelle durch aktive Beweglichkeitsübungen die natürlichen Spannungsverhältnisse in deinem Körper her, beuge Schmerzen vor und fühle dich wohler in deinem Körper. Kurz, einfach und sehr effektiv.

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