Du bist Laufsportler, spielst Fußball oder betreibst eine andere laufintensive Sportart? Wenn du unter stechenden Knieschmerzen leidest, ist die Diagnose Läuferknie (ITBS) wahrscheinlich.
Stechende Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks sind typisch für das sogenannte Läuferknie, auch Runner‘s Knee, Jumper‘s Knee oder ITBS-Knie genannt. Der medizinische Fachbegriff für das Läuferknie ist „Ilio-tibiales Bandsyndrom (ITBS)“ oder „Tractus-iliotibalis-Syndrom“.
Beim Läuferknie treten die Schmerzen zunächst beim Joggen auf, später auch beim Gehen. Meist zeigt sich das ITBS, wenn du Trainingsumfang oder Trainingsintensität erhöhst. Die gute Nachricht: Du kannst deine Beschwerden mit konventionellen Methoden wie Muskel-Faszientraining mit einer sehr hohen Erfolgsquote angehen.
Die breite und derbe Faszienplatte (Tractus iliotibialis) ist wegen ihrer stabilisierenden Funktion für Hüfte und Knie sehr wichtig beim Laufen. Sie zieht sich vom Darmbeinkamm seitlich am Oberschenkel über die Außenseite des Knies bis zum äußeren Wadenbeinköpfchen unterhalb des Knies. Außerdem verbindet sie die Gesäßmuskulatur mit einem Muskel namens Schenkelbindenspanner. Das Zusammenspiel dieser Muskeln sorgt wiederum für die Stabilisation der Beinachse.
Die Symptome beim Läuferknie sind eindeutig: Die stechenden Schmerzen befinden sich immer auf der Außenkante des Knies. Der Tractus iliotibialis verläuft in Verbindung mit der Gesäßmuskulatur von der Beckenkante über die Außenseite des Oberschenkels seitlich zum Wadenbeinköpfchen. Diese derbe Faszienstruktur steht unter einer zu hohen und meist fehl gerichteten Spannung – so wird die umliegende Muskulatur sehr druckempfindlich.
Oft treten die Knieschmerzen erst nach einer gewissen Laufdistanz auf. Ein Zeichen dafür, dass du selbst nach einer Behandlung des Bereichs noch nicht wieder fit bist und weitere Reizungen vermeiden solltest. Klar – Schmerzen sind lästig und werden mit Negativem assoziiert. Doch gerade die Schmerzen bei Überlastungserscheinungen wie dem Tractus–iIliotibialis-Syndrom sind wichtige Alarmschmerzen, die du nicht ignorieren solltest.
Unser Rat: Lass eine medizinisch-technische Voruntersuchung machen, um Schädigungen des Knorpels und passiver Strukturen auszuschließen. Dabei sollte der Arzt folgende Auffälligkeiten untersuchen:
Auch eine professionell durchgeführte Laufanalyse kann sehr hilfreich sein, um langfristig einen gesunden Laufstil zu erreichen.
Das Tractus-iIliotibalis-Syndrom ist eine Überlastungserscheinung. Die Ursache: ein Zusammenspiel aus myofaszialen Verkürzungen und Verhärtungen, Bewegungseinschränkungen sowie Kraftdefiziten und daraus entstehenden Dysbalancen.
Eine eingeschränkte Beweglichkeit des Schenkelbindenspanners als ITBS-Ursache
Der Schenkelbindenspanner und die Gesäßmuskulatur strahlen gemeinsam in das ITB ein und spannen das Band für seine stabilisierende Aufgabe vor. Wenn der Schenkelbindenspanner eine zu hohe Spannung entwickelt (was durch übermäßiges Sitzen verursacht werden kann), rotiert der Oberschenkel nach innen und wird in eine verstärkte Hüftbeugung gezogen. Dies erhöht auch die Spannung auf dem kompletten Tractus iliotibialis – so entsteht eine erhöhte Reibung auf der Außenseite des Knies. Das kannst du dir vorstellen wie eine Wollschnur, die immer wieder an einer scharfen Steinkante reibt. Früher oder später kommt es zu Reizungen
Fehlende Aktivität und Kraftdefizite der Gesäßmuskulatur als ITBS-Ursache
Die Hauptfunktion der Gesäßmuskulatur ist es, die Hüfte zu strecken. Dein Körper ist komplett aufrecht und Oberschenkel, Becken und Oberkörper sind in einer geraden und aufrechten Linie. Gerade unsere Gesäßmuskulatur leidet unter den so bequemen Bedingungen des ständigen Sitzens. Durch seine ständige Kompression werden die Beweglichkeit sowie die neuromuskuläre Aktivität dieser Muskulatur stark eingeschränkt. Ist die Gesäßmuskulatur erst einmal geschwächt, kann sie die Balance zum Schenkelbindenspanner nicht mehr ausreichend aufrechterhalten.
Ein Nachinnenkippen des Fußes (Überpronation) als ITBS-Ursache
Die Statik der Füße ist das Fundament eines gesunden Laufstils. Durch nach innen kippende Füße entsteht eine Kettenreaktion: Auch Knie und Oberschenkel folgen. Das iliotibiale Band auf der Außenseite des Oberschenkels reagiert mit einer hohen Spannung, um die Bewegung bestmöglich zu stabilisieren und die Kippung des Fußes zu kompensieren.
Schwache Beckenstabilisatoren als ITBS-Ursache
Bei vielen Läufern ist ein starkes Abkippen des Unterschenkels nach innen zu beobachten. Ein leichtes Abkippen ist natürlich und unproblematisch. Kippt der Unterschenkel jedoch exzessiv nach innen, kann das auf zu schwache Beckenstabilisatoren hinweisen. Bei einer Abschwächung können diese Muskeln nicht mehr ihrer Aufgabe nachkommen, die Oberschenkel außen in einer stabilen Beinachse zu halten. Das erhöht ebenfalls den Zug auf der Oberschenkelaußenseite und kann zum Läuferknie (ITBS) führen.
Mit einer gezielten Läuferknie-Behandlung kannst du deine Beschwerden schnell lindern. Doch es kann bis zu zwölf Wochen dauern, bevor Sehnen, Faszien und Bänder vollständig geheilt sind. Das ist besonders wichtig bei der Belastungssteuerung: Du solltest die Laufdistanzen und Intensitäten in den ersten Wochen nur langsam steigern, auch wenn das Läuferknie (ITBS) vermeintlich verschwunden ist und du schmerzfrei bist. Beachte deshalb unsere Hinweise zur Schonung und zu den Laufschuhen und mache konsequent die Übungen zur Vorbeugung und Schmerzlinderung des Runner‘s Knee.
Ein Appell an die ambitionierten Läufer und Athleten: Haltet die Entlastung unbedingt während der Phase der korrigierenden Übungen ein. Ständige neue Reizungen zögern eine langfristige Heilung unnötig hinaus und können jegliches Training zunichtemachen. Du musst dir vor Augen führen, dass dein ITBS ja gerade durch die einseitige Belastung des Laufens entstanden ist. Wenn du also dein Lauftraining zu schnell wieder aufnimmst und so den korrigierenden Übungen entgegenwirkst, wirst du auf der Stelle treten. Gib deinen Strukturen die entsprechende Zeit zur Regulierung, bevor dein Läuferknie und die Schmerzen chronisch werden. Gibst du deinem Körper die nötige Pause vom Sport, so wird in der Regel eine schnelle Besserung eintreten.
Ist eine Kniebandage sinnvoll? Eine Bandage kann das Knie in seiner Stabilisierung unterstützen und dadurch etwas Erleichterung bringen. In manchen Fällen – und das ist sowohl abhängig von der Person als auch von der Bandage – kann sie durch zusätzlichen Druck jedoch zu verstärkten Schmerzen führen. Du solltest individuell für dich testen, ob eine Kniebandage das Richtige für dich ist. Wichtig: Eine Bandage kann nur unterstützen, nicht aber die oben beschriebenen Ursachen des Läuferknies beheben.
Welche Laufschuhe solltest du benutzen? Diese Frage lässt sich schwer allgemein beantworten. Die Wahl hängt von Faktoren ab wie Körperstatik, Spannungsverhältnissen, Laufstil und Laufpensum. Manchmal kann bei der oben beschriebenen Überpronation des Fußes eine entsprechende Einlagenunterstützung helfen. Generell raten wir jedoch, über folgende Übungen und eine Anpassung des Laufstils das Fußgewölbe und die aufsteigenden Muskel-Faszien-Ketten als aktiv arbeitende und abfedernde Strukturen zu nutzen anstatt die Knochen-Gelenk-Kette. Das entspricht einer gesunden Barfußlauftechnik und läuft auf die Empfehlung von Barfußlaufschuhen hinaus. Achtung: Die Umstellung benötigt Zeit!
"Das Läuferknie ist eine der häufigsten Diagnosen bei Knieschmerzen, besonders bei jungen und aktiven Menschen. Gewebeveränderungen wie verkürzte Muskeln und verklebte Faszien führen häufig zu Gelenkfehlstellungen durch eine gegenläufige Verdrehung von Ober- und Unterschenkel sowie zu unphysiologischen Drücken und Zügen am äußeren Kniegelenk. Durch entsprechende regulierende Maßnahmen der Dysbalancen und eine Anpassung der Aktivität kann ein Läuferknie gut behandelt werden." Dr. Torsten Pfitzer, ganzheitlicher Schmerztherapeut und Gesundheitscoach
Das Tractus iliotibialis Syndrom (auch als IT-Bandsyndrom bekannt) ist ein häufiges Problem bei Läufern, das oft mit dem Läuferknie in Verbindung gebracht wird. Der Tractus iliotibialis ist ein Bindegewebsband, das sich entlang der Außenseite des Oberschenkels erstreckt und am Knie befestigt ist. Wenn dieser Band überstrapaziert wird oder anfällig für Reibung wird, kann es zu Schmerzen entlang der Außenseite des Oberschenkels bis zum Knie kommen.
Das IT-Bandsyndrom tritt häufig bei Läufern auf, insbesondere bei solchen, die lange Strecken laufen oder intensives Training absolvieren. Zu den Ursachen gehören oft biomechanische Probleme wie Überpronation (Einwärtsdrehung des Fußes beim Aufkommen), schwache Hüft- oder Beinmuskulatur sowie übermäßiges Laufen auf harten Oberflächen.
Die Symptome des IT-Bandsyndroms umfassen oft Schmerzen an der Außenseite des Knies, die sich beim Laufen oder Treppensteigen verschlimmern können. Diese Schmerzen können dumpf und ziehend sein oder als brennendes Gefühl wahrgenommen werden. Das IT-Bandsyndrom kann auch zu Schwellungen oder Reizungen im Bereich des äußeren Knies führen.
Die Behandlung des IT-Bandsyndroms beinhaltet oft Ruhe, das Vermeiden von Aktivitäten, die die Symptome verschlimmern, sowie physiotherapeutische Übungen zur Stärkung der Hüft- und Beinmuskulatur. Dehnübungen für den Tractus iliotibialis können ebenfalls hilfreich sein, um die Spannung im Band zu reduzieren.
Der Tensor fasciae latae ist ein Muskel an der Außenseite des Oberschenkels, der eine wichtige Rolle beim Laufen spielt, insbesondere beim Stabilisieren des Beckens und der Hüfte während des Laufs. Schmerzen in diesem Bereich können häufig mit dem Läuferknie in Verbindung gebracht werden.
Der Tensor fasciae latae kann beim Läuferknie eine Rolle spielen, da ein Ungleichgewicht oder eine Schwäche in diesem Muskel die Laufbewegung beeinträchtigen kann, was zu einer ungünstigen Ausrichtung der Kniescheibe führt. Dies kann zu übermäßiger Reibung und Druck auf die Kniescheibe führen, was wiederum Schmerzen verursacht.
Die Symptome von Tensor fasciae latae Schmerzen im Zusammenhang mit dem Läuferknie können Schmerzen an der Außenseite des Knies, Steifheit oder ein Gefühl von Instabilität um die Kniescheibe herum umfassen. Diese Schmerzen können sich oft beim Laufen oder bei anderen belastenden Aktivitäten verschlimmern.
Physiotherapie und Rehabilitation spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung eines Läuferknies (ITBS). Im Rahmen eines individuell angepassten Programms fokussieren sich Physiotherapeuten auf die Stärkung und Dehnung der betroffenen Muskelgruppen sowie auf die Verbesserung der Bewegungsmuster, die zu der Überlastung geführt haben. Gezielte Übungen zur Kräftigung der Hüft- und Gesäßmuskulatur sowie zur Stabilisierung des Knies tragen dazu bei, die Belastung des Tractus iliotibialis zu reduzieren und zukünftigen Verletzungen vorzubeugen. Zudem werden Techniken zur Selbstmassage und zum Faszientraining vermittelt, die die Regeneration unterstützen und die Flexibilität des Gewebes verbessern. Ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation ist auch die schrittweise Wiederaufnahme der Laufaktivität unter professioneller Anleitung, um sicherzustellen, dass der Heilungsprozess nicht durch eine zu frühe oder zu intensive Belastung gestört wird.
Bei der Bewältigung der Schmerzen, die mit einem Läuferknie (ITBS) einhergehen, kommen verschiedene Schmerzlinderungstechniken zum Einsatz. Neben der Anwendung von Kälte- oder Wärmetherapie, die entzündete Bereiche beruhigen und die Durchblutung fördern kann, spielen auch manuelle Therapien wie die Triggerpunktbehandlung oder sanfte Massagen eine wichtige Rolle. Sie helfen, Verhärtungen in den betroffenen Muskeln und Faszien zu lösen und so die Schmerzen zu reduzieren. Zudem können gezielte Dehnübungen für den Tractus iliotibialis und die angrenzenden Muskelgruppen zur Schmerzlinderung beitragen, indem sie die Spannung im Gewebe verringern. Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung von Taping-Techniken, die eine Entlastung des betroffenen Bereichs bewirken und gleichzeitig die Bewegungsführung verbessern. Schließlich wird auch der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten in Betracht gezogen, allerdings sollte dies immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um die Ursache der Beschwerden gezielt zu behandeln und nicht nur die Symptome zu lindern.
Am besten ist es natürlich, es gar nicht zu einem Läuferknie (ITBS) kommen zu lassen. Dafür ist eine ganzheitliche Herangehensweise wichtig, die verschiedene Aspekte deines Trainings und deiner allgemeinen Fitness berücksichtigt. So kannst du das Risiko eines Läuferknies minimieren:
Optimierung des Laufstils
Integration dreidimensionaler Bewegungen
Wahl der richtigen Ausrüstung
Regeneration und Prävention
Stärkung und Flexibilität
Durch die Kombination dieser Maßnahmen kannst du nicht nur einem Läuferknie vorbeugen, sondern auch deine Laufperformance steigern und dein allgemeines Wohlbefinden fördern.
Anpassungen im Lauftraining sind essenziell, um ein Läuferknie (ITBS) zu behandeln und zukünftig zu vermeiden. Vor allem eine Reduktion des Trainingsumfangs und der Intensität kann zunächst notwendig sein, um die Belastung auf das Knie zu verringern und dem Körper die nötige Zeit zur Heilung zu geben. Hier einige Tipps um dein Lauftraining zu optimieren und dem Läuferknie entgegen zu wirken:
1. Trainingsanpassungen
2. Lauftechnik
3. Kraft- und Stabilisationstraining
4. Spezielle Übungen
5. Schrittweise Steigerung
Indem du diese Anpassungen und Trainingstipps berücksichtigst, kannst du nicht nur ein bestehendes Läuferknie effektiv behandeln, sondern auch präventiv agieren, um die Gesundheit deiner Knie langfristig zu schützen und deine Laufleistung zu verbessern.
Zur Linderung der Beschwerden bei einem Läuferknie (ITBS) gibt es verschiedene Heilmittel und Ansätze, die du in deine Behandlungsstrategie integrieren kannst. Hier sind einige effektive Methoden:
1. Kälte- und Wärmetherapie
2. Physiotherapeutische Behandlungen
3. Medikamentöse Behandlung
4. Faszientraining und Dehnübungen
5. Stärkungsübungen
6. Taping, Bandagen und Salben
Diese Heilmittel und Verfahren können je nach individueller Situation und in Kombination miteinander eingesetzt werden, um die Beschwerden eines Läuferknies effektiv zu lindern und deinen Heilungsprozess zu unterstützen. Wichtig ist, dass du die Behandlung mit einem Fachmann besprichst. So kannst du deinen Heilungsverlauf optimal gestalten.
Am besten ist es natürlich, es gar nicht zu einem Läuferknie (ITBS) kommen zu lassen. Das erreichst du, indem du deinen Laufstil optimierst und mehr dreidimensionale Bewegungen in dein Training einbaust, also Seitwärtsschritte, Überkreuzschritte, Rückwärtslaufen sowie unterschiedliche Untergründe. Achte außerdem auf die passenden Schuhe und ausreichende Regeneration. Durch die richtigen Übungen mit den BLACKROLL® Produkten kannst du myofaszialen Ungleichgewichten rechtzeitig vorbeugen.