Wir verraten dir, wie der Tiefschlaf dich dabei unterstützt, leistungsfähiger durch deinen Alltag zu gehen.
Unser Schlaf besteht aus verschiedenen Schlafzyklen und Schlafstadien, die sich in einer Nacht mehrfach wiederholen. Der Tiefschlaf nimmt eine zentrale Rolle in einem Schlafzyklus ein, da er extrem wichtig für die körperliche Regeneration, geistige Erholung und ein intaktes Immunsystem ist.
Er unterscheidet sich von anderen Schlafphasen dadurch, dass der Puls sinkt, unsere Atmung sich verlangsamt und wir – im Gegensatz zum REM-Schlaf – ganz ruhig vor uns hin schlummern. Auch von lauteren Geräuschen wird man in dieser Phase meistens nicht geweckt.
Alle Prozesse im Körper laufen jetzt auf Sparflamme. Währenddessen kann das Gehirn die Informationen vom Tag verarbeiten und die körpereigenen Reparaturvorgänge starten. Studien zufolge soll sogar in dieser Phase durch elektrische Erregungen das Gehirnwasser so in Wallung gebracht werden, dass dadurch schädliche Stoffwechselprodukte aus dem Organ entfernt werden.
Und genau aus diesen Gründen solltest du besonderen Wert auf einen guten (Tief-)Schlaf legen.
Fühlst du dich schon morgens beim Aufwachen gerädert und alles andere als erholt, kann es dir helfen, deinen Tiefschlaf zu verbessern. Denn Tiefschlaf (auch Deltaschlaf genannt) liefert dir jede Menge Vorteile, weil die körperliche und geistige Regeneration jetzt auf Hochtouren läuft.
Und die wiederum ist für jeden von uns wichtig. Sportler profitieren davon, dass im Tiefschlaf die Muskeln besser durchblutet und Wachstumshormone ausgeschüttet werden, die das Zellsystem erneuern und quasi im Schlaf kräftiger und schneller machen. Auch Knochenaufbau und Fettverbrennung werden angekurbelt. Und alle anderen brauchen den Tiefschlaf ebenfalls: Denn er ist für unsere optimale Leistungsfähigkeit im Alltag und ein intaktes Immunsystem unerlässlich.
Wir verraten dir 5 Tipps, wie du deinen Tiefschlaf verbessern und allgemein eine bessere Schlafqualität erzielen kannst:
Rund 20 bis 30 Minuten nach Beginn der Einschlafphase und der darauffolgenden Leichtschlafphase beginnt die erste Tiefschlafphase (Stadium N3).
Am Anfang der Nacht ist sie mit zwischen 20 und 40 Minuten besonders lang. Mit jedem folgenden Schlafzyklus nimmt die Dauer der Tiefschlafphase dann ab, bis wir schließlich kurz vorm Aufwachen überhaupt keinen Tiefschlaf mehr erreichen. Das Gehirn befindet sich jetzt eher in einem leichten Dämmerzustand und einem vermehrten REM-Schlaf.
Im Optimalfall verbringen Erwachsene 1-1,5 Stunden ihres gesamten Schlafes im Tiefschlaf, um von dessen Erholungs- und Regenerationsprozessen zu profitieren. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Schlafdauer pro Nacht nur 6 Stunden beträgt oder 8. Auch Menschen, die kürzer als 8 Stunden schlafen, können genauso lange Tiefschlafphasen haben wie Langschläfer.
Wie viel Tiefschlaf normal ist und jeder Mensch braucht, hängt auch von Alter und Geschlecht, Aktivitäten am Tag, der Gesundheit, der Ernährung und dem Schlafdruck ab. Daher variiert die perfekte Schlafdauer von Mensch zu Mensch und Nacht zu Nacht und lässt sich nicht pauschal festlegen.
Exkurs: Polyphasischer Schlaf ist ein Schlafmuster, das den Schlaf auf mehrere kurze Phasen über den Tag verteilt, anstatt ihn in einer einzigen Nachtschlafperiode zu konzentrieren. Das Ziel ist es, die Gesamtschlafdauer zu reduzieren und die Wachzeit zu maximieren, indem besonders effiziente Schlafphasen, wie der REM-Schlaf, optimiert werden. Es gibt verschiedene Varianten, darunter der biphasische Schlaf (Nachtschlaf plus Mittagsschlaf) und der Everyman-Schlaf (Kernschlaf plus mehrere kurze Nickerchen). Obwohl polyphasischer Schlaf in Extremsituationen angewendet wird, ist seine Umsetzung im Alltag schwierig und wissenschaftlich nicht als langfristig effektiv bewiesen. Potenzielle Nachteile sind Schlafmangel und gesundheitliche Risiken.
Leidest du unter fehlendem Tiefschlaf, kann das von einer mangelnden Schlafhygiene über psychische Erkrankungen bis hin zu Schlafstörungen ganz unterschiedliche Ursachen haben. Die meisten davon lassen sich aber mit einer Veränderung der Schlafgewohnheiten bereits gut ändern. Wir haben einige der häufigsten Ursachen für fehlenden Tiefschlaf für dich zusammengefasst:
Bekommst du regelmäßig zu wenig Tiefschlaf, kann das eine Reihe von Symptomen nach sich ziehen, die die körperliche und geistige Erholung beeinträchtigen.
Im Alltag kommt es schon nach nur einer Nacht zu negativen Folgen für deine Gesundheit. Dazu zählen starke Müdigkeit, trockene und gereizte Augen, vermindertes Reaktions- und Entscheidungsverhalten, erhöhte Reizbarkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, weniger Energie beim Sport, gesenkte Leistungsfähigkeit und ein eingeschränktes logisches Denkvermögen.
Ein Mangel dieser Schlafphasen wirkt sich auch negativ auf die allgemeine Gedächtnisleistung und das Lernen aus. Denn Erfahrungen, motorische Fähigkeiten, Erlebtes und Emotionen des Tages werden vom Gehirn im Tiefschlaf sortiert und abgespeichert. Dieses Vorgehen sorgt dafür, dass man sich erinnert und sich durch die gespeicherten Informationen Wissen und Fähigkeiten festigen.
Da sich auch das Immunsystem in der Nacht erholt, sorgt schlechter Tiefschlaf zudem dafür, dass wir anfälliger für Infekte werden.
Auch psychische Erkrankungen sowie Schlafstörungen und eine Insulinresistenz können die Folge des mangelnden Schlafes sein. Bei einer Insulinresistenz sprechen die Zellen schlechter auf das Hormon Insulin an, woraus langfristig ein Diabetes-Typ 2 entstehen kann.
Diese Symptome sind zwar unspezifisch und können auch für zahlreiche andere Erkrankungen oder Mängel im Körper stehen. Wer sie aber häufiger bei sich bemerkt, sollte schlechten Tiefschlaf zumindest in Betracht ziehen.
Es ist fast unmöglich, auf eigene Faust zu ermitteln, ob man nachts genug Tiefschlaf bekommt, und die wenigsten Menschen haben ein Bewusstsein dafür, ob ihre Müdigkeit am Tag tatsächlich mit schlechtem Schlaf zusammenhängt.
Wachst du allerdings nach 8 Stunden Schlaf auf und fühlst dich kaputt und erschöpft, kann das ein erstes Indiz dafür sein, dass deine Tiefschlafphase zu kurz ist. Denn die tatsächliche Schlaftiefe kann der wahrgenommenen Qualität des Schlafes durchaus entsprechen. Bist du also morgens wie gerädert, hast du dich womöglich in der Nacht nur in Leichtschlafphasen befunden. Denn aus denen wacht man öfter auf, weshalb sie dem Körper für die umfassende Erholung nicht ausreichen.
Wer ein Bewusstsein dafür kriegen will, wie er schläft, kann sich für den Heimgebrauch eine Smartwatch zulegen, die auch den Schlaf trackt, indem sie Körperbewegungen, Puls und Schlafdauer verfolgt und aufzeichnet. Dadurch lassen sich zwar Schlafmuster erkennen, wirklich fundierte Rückschlüsse auf die Schlafqualität aber aufgrund der Ungenauigkeit der Messmethoden nicht ziehen.
Genauere Ergebnisse liefert deshalb nur eine Polysomnographie im Schlaflabor. Dabei handelt es sich um einen Test, bei dem man eine Nacht lang an verschiedene Geräte angeschlossen ist, die unter anderem aufgrund von Augenbewegungen, Atmung, Sauerstoffgehalt, elektrischer Aktivität des Gehirns oder Herzrhythmus umfassende Daten zur Schlafqualität und den Schlafphasen ermitteln.
Helfen kann auch eine Tiefschlafverdichtung. Die Tiefschlafverdichtung ist eine Methode, um die Qualität des Schlafs zu verbessern und die Erholung des Körpers während des Schlafs zu maximieren. Dabei wird versucht, die Zeit im Tiefschlaf zu verlängern, da dieser Schlafphasen besonders wichtig für die körperliche und geistige Regeneration sind. Die Methode beinhaltet spezielle Atem- und Entspannungsübungen sowie Verhaltensänderungen vor dem Schlafengehen, um den Tiefschlaf zu fördern und zu verdichten. Tiefschlafverdichtung kann dabei helfen, Schlafstörungen zu reduzieren, die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern und die körperliche Regeneration zu verbessern.
Du siehst: Tiefschlaf ist zwar eine kurze, dafür aber umso wichtigere Phase in deinen nächtlichen Schlafzyklen. Nur wer ausreichend Zeit im Tiefschlaf verbringt, unterstützt Körper und Geist beim Regenerieren. Bist du dir unsicher, ob dein Tiefschlaf möglicherweise zu kurz kommt, versuche, ein paar unserer Tipps zu beherzigen, um für eine bessere Schlafhygiene zu sorgen. Dein Körper und deine Gesundheit werden es dir danken.