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SchmerzenGesundheit10 min Lesezeit

Ellenbogenschmerzen verstehen: Ursachen, Diagnose und Behandlung

veröffentlicht von Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer in Schmerzen am 16.6.2025
Dr torsten pfitzer
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer

Ob beim Sport, im Job oder im Alltag – wenn der Ellenbogen schmerzt, ist schnell Schluss mit unbeschwerten Bewegungen. Die Ursachen? Oft steckt eine Überlastung, eine falsche Haltung oder eine kleine (manchmal unbemerkte) Verletzung dahinter. Das Gute: Wenn du frühzeitig handelst, kannst du viel tun, um die Beschwerden zu lindern und deine Beweglichkeit zu erhalten. In unserem Artikel zeigen wir dir, woher die Schmerzen kommen können, welche Behandlungen helfen – und was du tun kannst, um ihnen in Zukunft vorzubeugen.

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Ursachen von Ellenbogenschmerzen

Das Ellenbogengelenk ist ein komplex aufgebautes Gelenk, das aus drei Knochen besteht: Humerus (Oberarmknochen), Radius (Speiche) und Ulna (Elle). Diese Knochen sind von einer Gelenkkapsel umgeben und ein straffer Apparat aus Bändern sowie eine gelenkübergreifende Muskulatur sorgen für Stabilität und Beweglichkeit im Ellbogen. Die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks ist für viele alltägliche Bewegungen wie das Beugen, Strecken, Drehen oder Aufstützen essenziell. Aber auch bei einer Reihe von sportlichen Aktivitäten ist ein funktionierendes Ellengelenk unerlässlich.

Doch was sind die häufigsten Ursachen für Ellenbogenschmerzen? Schmerzen im Ellenbogen können viele Ursachen haben und sich auf verschiedene Strukturen wie Sehnen, Muskeln, Faszien, Bänder, Nerven oder Knochen beziehen.

 Zu den häufigsten Ursachen von Beschwerden zählen:

  • Überlastung durch wiederholte Bewegungen im Sport, Beruf oder Alltag (zum Beispiel bei Sportarten mit Wurf- oder Schlagbewegungen wie Tennis, Golf, Baseball oder Handball, beim Heben schwerer Lasten, vor allem mit gestrecktem Arm wie beim Krafttraining oder beim Tragen von Kisten, bei Stütz- oder Zugbewegungen, zum Beispiel beim Klettern, Liegestützen oder bei Arbeiten über Kopf)

  • Verletzungen wie Sturz, Riss, Luxation oder Brüche

  • Entzündungen von Sehnen, Schleimbeutel oder Gelenkkapsel

  • Degenerative Erkrankungen wie Arthrose oder Gelenkverschleiß

  • Rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis

  • Nervenirritationen, zum Beispiel des Ellennervs (z. B. Kubitaltunnelsyndrom)

  • Belastungsfaktoren wie falsche oder einseitige Belastung, Fehlstellungen, aber auch akute Unfälle

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Symptome und Diagnose

Schmerzen im Ellenbogengelenk können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen – je nach zugrundeliegender Ursache, dem betroffenen Bereich des Gelenks und der Intensität der Beschwerden. Manche Menschen verspüren ein leichtes Ziehen nur bei Belastung, andere klagen über stechende Schmerzen im Ellenbogen bereits in Ruhe. Häufige Symptome sind unter anderem:

  • Schmerzen an der Innen- oder Außenseite des Ellenbogens, oft verstärkt bei Bewegung oder Druck

  • Schwellungen, Rötungen oder eine spürbare Überwärmung im betroffenen Areal

  • Eingeschränkte Beweglichkeit, manchmal auch ein Kraftverlust im Unterarm oder in der Hand

  • Taubheitsgefühle, Kribbeln oder andere Missempfindungen in den Fingern, der Hand oder dem Unterarm

Diese Anzeichen können auf unterschiedliche Ursachen hinweisen – von Überlastungssyndromen über Nervenreizungen bis hin zu akuten Verletzungen oder entzündlichen Erkrankungen. Für eine zuverlässige Diagnose solltest du einen Facharzt, idealerweise für Orthopädie oder Unfallchirurgie, aufsuchen. Eine präzise Diagnose ist entscheidend, um dich gezielt behandeln zu können.

Der erste Schritt ist meist das ausführliche Patientengespräch (Anamnese), gefolgt von einer körperlichen Untersuchung des Ellenbogens. Dabei prüft der Arzt Beweglichkeit, Schmerzpunkte und Funktion. Je nach Verdacht können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein, um strukturelle Veränderungen oder Entzündungen sichtbar zu machen. In manchen Fällen kommen auch Laboruntersuchungen zum Einsatz – etwa bei Verdacht auf eine Entzündung oder rheumatische Erkrankung.

 

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Häufige Erkrankungen (z. B. Tennisarm, Golferellenbogen)

  1. Tennisarm (Epicondylitis lateralis)
    Diese Form der Sehnenreizung betrifft die Außenseite des Ellenbogens und entsteht meist durch Überlastung, etwa beim Tennis, Arbeiten am Computer (kann zum sogenannten Mausarm führen), Klavierspielen oder handwerklichen Tätigkeiten.

  2. Golferellenbogen (Epicondylitis medialis)
    Hier liegt die Reizung an der Innenseite des Ellenbogens vor. Sportarten wie Golf und Klettern oder einseitige Belastungen im Beruf sind typische Auslöser.

  3. Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
    Eine Entzündung des Schleimbeutels am Ellenbogen kann durch Sturz, Dauerbelastung oder Infektionen entstehen.

  4. Arthritis und Arthrose
    Chronische Gelenkentzündungen (z. B. rheumatoide Arthritis) oder Verschleiß des Gelenkknorpels führen zu dauerhaften Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Schwellungen.

  5. Kubitaltunnelsyndrom
    Hierbei wird der Ellennerv im Ellenbogenkanal befindlichen Kubitaltunnel eingeengt. Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle im Bereich von Unterarm, Hand und Fingern sind typische Symptome.

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Behandlungsmethoden bei Ellenbogenschmerzen

Die Behandlung deiner Ellenbogenschmerzen sollte immer individuell auf die Ursache und Schwere der Beschwerden abgestimmt werden. Eine frühzeitige, gezielte Therapie kann den Heilungsprozess erheblich beschleunigen und verhindern, dass deine Schmerzen chronisch werden. Je nach Auslöser der Schmerzen kommen verschiedene Behandlungsansätze zum Einsatz, in vielen Fällen ist auch eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmethoden notwendig. Zu den gängigen Maßnahmen gehören:

  1. Ruhigstellung mit Bandagen, Orthesen oder Schienen: Besonders bei akuten Schmerzen, starken Entzündungen oder nach einer Verletzung ist es wichtig, das Gelenk zu stabilisieren und zu entlasten. Spezielle Bandagen oder Schienen helfen, die Beweglichkeit zu verringern, sodass das Gelenk nicht unnötig belastet wird und sich besser erholen kann. Eine Ruhigstellung sollte jedoch nur so lang wie wirklich nötig erfolgen.

  2. Kühlung bei akuten Entzündungen oder Schwellungen: Bei plötzlichen, entzündlichen Prozessen oder nach einer Verletzung kann das Kühlen des Ellenbogens helfen, Schwellungen zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Eispackungen oder Kühlkompressen sind hier besonders effektiv.

  3. Entlastung durch Vermeidung belastender Bewegungen und Tätigkeiten: Eine der wichtigsten Maßnahmen, um den Heilungsprozess zu fördern, ist die Vermeidung von Bewegungen, die den Ellenbogen weiter belasten. Besonders bei wiederholten Überlastungen oder Überanstrengungen ist es entscheidend, belastende Aktivitäten zu pausieren und dem Gelenk von diesen konkreten Bewegungen ausreichend Ruhe zu gönnen. 

  4. Salbenverbände, Kompression oder Wärmeanwendungen je nach Befund: Bei chronischen Schmerzen oder Verspannungen können Salben mit entzündungshemmenden oder schmerzlindernden Wirkstoffen helfen, die Beschwerden zu lindern. In anderen Fällen kann eine sanfte Wärmebehandlung helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.

Manuelle Therapie, Massagen, Dry Needling oder Faszientherapie: Physiotherapeutische Maßnahmen wie manuelle Therapie oder Massagen können Verspannungen im Bereich des Ellenbogens und der umgebenden Muskulatur lösen. Dry Needling (auch medizinische Akupunktur genannt), bei dem mit feinen Nadeln Triggerpunkte in der Muskulatur behandelt werden, kann besonders bei hartnäckigen Schmerzen helfen. Faszientherapie zielt darauf ab, den Flüssigkeitsaustausch anzuregen, das Nervensystem zu entlasten sowie Verklebungen und Spannungen im Bindegewebe zu lösen, die ebenfalls zu Schmerzen führen können

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Physiotherapie und Übungen

Die Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Ellenbogenschmerzen – insbesondere wenn die Schmerzen durch muskuläre und fasziale Verspannungen oder Überlastung entstanden sind. In der Physiotherapie werden sowohl aktive als auch passive Techniken eingesetzt, um das Gelenk optimal zu mobilisieren und zu stabilisieren. Die wichtigsten Ziele dabei sind:

  • Verbesserung der Beweglichkeit des Ellenbogens, der Handgelenke und der Schulter, da diese oft miteinander in Verbindung stehen und Fehlhaltungen oder Bewegungsmuster die Ursache der Schmerzen sein können.

  • Lösen von Verspannungen im Bereich des Ellenbogens und der umliegenden Muskulatur.

  • Kräftigung der Muskulatur, um das Gelenk langfristig zu stabilisieren und die Belastung gleichmäßig zu verteilen.

Folgende Kräftigungs- und Mobilisationsübungen können dir helfen, die Muskulatur zu stärken und die Funktionalität des Ellenbogens zu verbessern:

1. Exzentrisches Training der Streckmuskulatur
Das exzentrische Training zielt darauf ab, die Streckmuskeln des Unterarms gezielt zu stärken. Diese Übung besteht darin, den Arm kontrolliert zu strecken, während das Gewicht langsam und mit Widerstand zurückgeführt wird. Durch das langsame, kontrollierte Strecken wird die Muskulatur gestärkt und die Gefahr von Überlastung und weiteren Verletzungen verringert.

2. Dehnung der Beuge- und Streckmuskeln
Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Dehnung sowohl der Beugemuskulatur als auch der Streckmuskulatur sowie der Unterarmdrehmuskeln durch Rotation. Verkürzte Muskulatur kann zu einer Fehlbelastung des Ellenbogens führen, was die Schmerzen oftmals verstärkt. Regelmäßige Dehnübungen verhindern diese Verkürzungen und fördern die Flexibilität.

Beispiel Dehnübung:

  • Beugemuskeln dehnen: Strecke den Arm nach vorne aus, Handfläche nach oben. Mit der anderen Hand ziehst du sanft die Finger nach unten, um die Beugemuskeln im Unterarm zu dehnen. Den Ellenbogen des langen Arms immer gestreckt halten.

  • Streckmuskeln dehnen: Strecke den Arm ebenfalls nach vorne, aber mit der Handfläche nach unten. Ziehe mit der anderen Hand die Handrücken vorsichtig nach unten, um die Streckmuskeln zu dehnen. Den Ellenbogen des langen Arms immer gestreckt halten.

3. Mobilisationsübungen für Schulter und Nacken
Da die Schulter- und Nackenmuskulatur über die Zugverbindungen mit dem Ellenbogen zusammenarbeitet und Verspannungen in diesem Bereich ebenfalls zu Ellenbogenschmerzen führen können, sind Mobilisationsübungen für diese Körperpartien besonders wichtig. Lockernde Bewegungen für Schulter und Nacken können die allgemeine Beweglichkeit erhöhen und die Belastung auf den Ellenbogen reduzieren.

Beispiel Mobilisationsübung:

  • Schulterkreisen: Stelle dich aufrecht hin und mache mit den Schultern langsame, große Kreise in beide Richtungen. Dies hilft, die Schultergelenke zu lockern und Verspannungen zu lösen.

4. Isometrische Übungen
Isometrische Übungen stärken die Muskulatur, ohne das Gelenk unnötig zu belasten. Bei diesen Übungen wird der Muskel kontrahiert, aber das Gelenk bleibt in einer festen Position. Mache diese Übung vor allem, wenn das Gelenk noch empfindlich ist oder gerade in einer Heilungsphase steckt.

Beispiel isometrische Übung:

  • Isometrisches Handgelenkdrücken: Lege deine Handflächen gegeneinander (z. B. Handfläche der rechten Hand gegen die Handfläche der linken Hand) und drücke so stark wie möglich für fünf bis zehn Sekunden, während du das Handgelenk in einer neutralen Position hältst

5. Training der Griffkraft
Griffkrafttraining ist wichtig, da der Ellenbogen eng mit der Muskulatur des Unterarms und der Hand verbunden ist. Ein starker Griff reduziert nicht nur die Belastung des Ellenbogens, sondern verbessert auch die Gesamtkraft des Arms. Übungen wie z. B. der Einsatz eines Knetgummis oder das Training mit einem Handtrainer können die Griffkraft steigern. Kombinieren kannst du das Griffkrafttraining mit dem Aushängen des Ellenbogens an einer Stange (z.B. Türreck), wenn es sich nicht um eine akute Verletzung handelt.

6. Vermeidung von Fehlbelastung und Überlastung
Zusätzlich zu den spezifischen Übungen zur Stärkung der Muskulatur ist es wichtig, dass du Überlastungen und Fehlbelastungen vermeidest. Achte darauf, dass du deinen Ellenbogen nicht ständig in ungünstigen Positionen belastest, und vermeide wiederholte, belastende Bewegungen. Auch eine ungünstige Schlafposition kann sich belastend auf den Ellenbogen auswirken.

Auf unserer Website zeigen wir dir Übungen, die dir bei hartnäckigen Ellenbogenschmerzen durch Tennisarm oder Golferarm zuverlässig helfen können. Du brauchst dafür die BLACKROLL MINI und einen Aufsatz aus dem TRIGGER Set von BLACKROLL (bei Tennisarm) und zusätzlich das SUPER BAND für die Übungen bei Golferarm.

 

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Schmerzmittel und Medikamente

Vor allem in der akuten Phase können Ellenbogenschmerzen nicht nur unangenehm, sondern auch ziemlich hartnäckig und belastend sein. Doch welche Medikamente helfen dabei, die Beschwerden zu lindern und die Funktion des Gelenks wiederherzustellen?

In der Symptomphase, in der es um die akute Schmerzreduktion geht, können vor allem Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol effektiv sein. Diese gehören zu den gängigsten Schmerzmitteln und können sowohl die Schmerzen lindern als auch entzündliche Prozesse im Körper dämpfen. Ibuprofen gehört zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), die zusätzlich zu ihrer schmerzlindernden Wirkung auch entzündungshemmend wirken. Paracetamol hingegen wirkt primär schmerzlindernd und fiebersenkend, ohne jedoch eine starke entzündungshemmende Wirkung zu entfalten. Achte darauf, beide Präparate immer nur in Absprache mit deinem Arzt und nur für einen begrenzten Zeitraum zu verwenden, um unerwünschte Nebenwirkungen wie Magenreizungen oder Leberbelastungen zu vermeiden.

Wenn die Entzündung stärker ausgeprägt ist oder die Beschwerden besonders hartnäckig sind, kommen in vielen Fällen auch Kortisonpräparate zum Einsatz. Diese Medikamente haben eine starke entzündungshemmende Wirkung und können entweder in Form von Injektionen direkt in den betroffenen Bereich verabreicht oder als Tabletten eingenommen werden. Kortisoninjektionen wirken gezielt an der schmerzhaften Stelle und können schnelle Erleichterung verschaffen, besonders bei schweren Entzündungen oder chronischen Reizungen. Kortison darf nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, da langfristige oder wiederholte Anwendungen Nebenwirkungen wie Gewebeabbau oder die Schwächung von Sehnen und Bändern mit sich bringen können.

Neben diesen konventionellen Schmerzmitteln gibt es auch eine Reihe von pflanzlichen Mitteln, die zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung beitragen können. Dazu zählen zum Beispiel Weidenrinde, Teufelskralle und Arnika:

  • Weidenrinde enthält den Wirkstoff Salicin, der eine ähnliche Wirkung wie Aspirin hat und daher entzündungshemmend sowie schmerzlindernd wirkt.

  • Teufelskralle ist bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und wird oft bei Gelenkproblemen und Rheuma eingesetzt.

  • Arnika ist besonders als äußerliche Anwendung in Form von Salben oder Gelen bekannt. Es wird häufig bei Prellungen, Zerrungen oder stumpfen Verletzungen angewendet, da es Schmerzen lindern und den Heilungsprozess fördern kann.

Trotz ihrer pflanzlichen Herkunft können auch pflanzliche Mittel Nebenwirkungen haben oder mit anderen Medikamenten interagieren. Daher solltest du auch hier die Einnahme immer mit einem Arzt oder Apotheker absprechen, um mögliche Risiken zu vermeiden.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen ist es wichtig, bei anhaltenden oder wiederkehrenden Schmerzen im Ellenbogen eine ganzheitliche Behandlung in Erwägung zu ziehen. Schmerzmittel können in der akuten Phase sehr hilfreich sein, aber sie sollten nie als Dauerlösung betrachtet werden. Eine gezielte Behandlung der Ursache der Schmerzen ist der Schlüssel für eine langfristige Verbesserung.

Chirurgische Optionen
Wenn konservative Behandlungen keinen Erfolg bringen, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Mögliche chirurgische Eingriffe können die Entfernung von Schleimbeuteln, Sehnennaht (bei Sehnenriss), Dekompression des Ellennervs beim Kubitaltunnelsyndrom oder eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) bei Arthrose oder freien Gelenkkörpern sein.

Nach einer Operation ist eine sorgfältige Nachbehandlung mit Physiotherapie und ggf. Orthesen essentiell für die Wiederherstellung der Funktion des Ellenbogengelenks.

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Prävention von Ellenbogenschmerzen

Viele Ellenbogenschmerzen lassen sich bereits durch gezielte Prävention vermeiden, wenn du im Alltag ein paar Dinge beachtest:

  • Wärme dich vor dem Sport gut auf

  • Schaffe dir einen ergonomischen Arbeitsplatz, damit du die richtige Haltung am PC hast. Zum Beispiel durch einen höhenverstellbaren Schreibtisch, einen passenden Sitzhocker oder eine ergonomische PC-Maus

  • Bewege und kräftige regelmäßig deine Unterarmmuskulatur

  • Vermeide einseitige Belastungen oder lange Schonhaltung

Auch der bewusste Umgang mit Alltagsbelastungen (wie das Heben schwerer Gegenstände, das Tragen von Einkaufstüten oder das Halten von Kleinkindern) kann helfen, Überlastung zu vermeiden.

Lebensstiländerungen zur Schmerzlinderung
Neben medizinischen Maßnahmen kannst du auch selbst aktiv etwas zur Linderung von Ellenbogenschmerzen beitragen – und das beginnt oft mit einfachen, aber wirkungsvollen Veränderungen im Alltag. Denn Schmerzen entstehen nicht immer nur durch akute Verletzungen – häufig sind sie das Ergebnis von jahrelanger Überlastung, Fehlhaltungen oder Entzündungsprozessen im Körper.

Folgende Lebensstilfaktoren können dir dabei helfen, deine Gelenkgesundheit nachhaltig zu verbessern:

  1. Entzündungshemmende Ernährung: Lebensmittel mit entzündungshemmender Wirkung – etwa fettreicher Fisch (wegen Omega-3-Fettsäuren), frisches Gemüse, Nüsse, Kurkuma oder kaltgepresstes Olivenöl – können Entzündungen im Körper reduzieren. Vermeide dagegen stark verarbeitete Produkte, raffinierten Zucker oder zu viel rotes Fleisch.

  2. Regelmäßige Bewegung statt Überlastung: Moderate, gleichmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel im Gelenk. Achte jedoch auf Ausgleichsbewegungen, um einseitige Belastungen zu vermeiden.

  3. Ausreichend Schlaf und Erholung: Im Schlaf regeneriert sich nicht nur das Nervensystem, sondern auch das Bindegewebe. Chronischer Schlafmangel hingegen kann die Entzündungswerte im Körper erhöhen.

  4. Stressreduktion: Dauerhafter Stress kann sich negativ auf den Muskeltonus und das Schmerzempfinden auswirken. Techniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung, Atemübungen oder Yoga unterstützen den Körper dabei, ganzheitlich zu entspannen.

  5. Reduktion von Übergewicht: Jedes Kilo weniger entlastet nicht nur Knie und Hüfte, sondern indirekt auch Schulter-, Nacken- und Ellenbogengelenke. Ein gesunder BMI wirkt sich außerdem positiv auf die systemische Entzündungsaktivität im Körper aus.

  6. Ausgleichssportarten: Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren, Pilates oder sanftes Krafttraining fördern die Muskulatur, ohne den Ellenbogen übermäßig zu belasten. Auch gezielte Dehnübungen für Unterarm und Schulter können Beschwerden vorbeugen.

Es geht nicht darum, dein Leben komplett umzukrempeln – oft reichen schon kleine, kontinuierliche Veränderungen, um langfristig eine spürbare Verbesserung zu erreichen.

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Wann einen Arzt aufsuchen

Du fragst dich, wann du bei Schmerzen im Ellbogen einen Arzt aufsuchen solltest? Wenn die Schmerzen über mehrere Tage bestehen, sich verschlimmern oder mit Schwellungen, Bewegungseinschränkungen oder Gefühlsstörungen einhergehen, solltest du den Gang zum Arzt machen. Auch bei Verletzungen, Stürzen oder Verdacht auf eine ernste Erkrankung (z. B. Arthritis, Gicht, rheumatoide Erkrankungen) ist eine fachärztliche Untersuchung dringend ratsam, um rechtzeitig die richtige Behandlung einzuleiten.

Fazit
Mit Ellenbogenschmerzen bist du nicht allein. Eine frühe Diagnose, individuelle Therapie und gezielte Prävention sind der Schlüssel für einen langfristigen Heilungserfolg. Wenn du betroffen bist, suche dir kompetente Hilfe beim Arzt und Physiotherapeuten und bleib mit den richtigen Maßnahmen in Bewegung – denn dein Gelenk braucht dich.

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