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SchlafBesser schlafen11 min Lesezeit

Ist deine Matratze durchgelegen?

veröffentlicht von Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer in Schlaf am 5.8.2025
Dr torsten pfitzer
Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer

Schläfst du schlecht und wachst morgens mit Rückenschmerzen oder Verspannungen auf? Dann lohnt sich ein genauerer Blick auf deine Matratze – denn nicht selten ist sie der Auslöser für diese Beschwerden. Genauer gesagt: eine durchgelegene Matratze. Mit der Zeit verliert sie an Stützkraft und Formstabilität, was dazu führt, dass dein Körper im Schlaf nicht mehr optimal gelagert wird. Das kann nicht nur die Schlafqualität massiv beeinträchtigen, sondern langfristig auch zu körperlichen Problemen führen – vor allem im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich.

Besonders bei Kaltschaummatratzen fragen sich viele: Wie lange hält sie eigentlich, und woran merke ich, dass es Zeit für eine neue ist? In diesem Artikel erfährst du, wie du eine durchgelegene Matratze erkennst, welche Ursachen dahinterstecken können und was du konkret dagegen tun kannst. Denn eines ist sicher: Guter Schlaf ist kein Luxus, sondern die Grundlage für Gesundheit, Energie und Wohlbefinden – und der beginnt mit der richtigen Matratze.

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Woran erkenne ich eine durchgelegene Matratze?

1. Kuhlenbildung und sichtbare Verformungen

Ein klares Zeichen für eine durchgelegene Matratze sind tiefe Mulden oder Kuhlen, vor allem an den Stellen, an denen du regelmäßig liegst – etwa im Bereich von Schultern, Becken oder Rücken. Diese Unebenheiten führen dazu, dass deine Wirbelsäule nicht mehr ergonomisch gelagert wird. Besonders bei Kaltschaummatratzen deutet dauerhafte Verformung auf eine nachlassende Rückstellkraft hin.

2. Morgendliche Schmerzen und Verspannungen

Wenn du morgens häufig mit Rückenschmerzen, Nackenverspannungen oder einem steifen Gefühl aufwachst, liegt das möglicherweise nicht an deinem Bewegungsverhalten, sondern an der Matratze. Eine durchgelegene Matratze kann Druckpunkte nicht mehr gleichmäßig abfedern – dein Körper liegt dadurch unausgewogen und wird über Nacht fehlbelastet.

3. Geräusche beim Umdrehen

Besonders bei Federkern- oder Hybridmatratzen können ungewohnte Geräusche wie Quietschen, Knarzen oder Knacken beim Bewegen im Bett auf eine durchgelegene Struktur oder gebrochene Federn hinweisen. Diese akustischen Signale sind ein Warnzeichen für nachlassende Materialqualität und eine durchgelegene Matratze

4. Veränderter Liegekomfort

Fühlt sich deine Matratze plötzlich härter, weicher oder insgesamt unbequemer an als früher? Auch das kann ein Hinweis darauf sein, dass sich der Aufbau der Matratze verändert hat. Wenn du dich nachts oft hin und her wälzt oder keine angenehme Schlafposition mehr findest, kann die Ursache eine durchgelegene Liegefläche sein.

Unterschied zur normalen Abnutzung

Jede Matratze zeigt nach mehreren Jahren Gebrauch gewisse Abnutzungserscheinungen – das ist völlig normal. Leichte Druckstellen oder eine sanfte Anpassung an deine Körperform sind kein Grund zur Sorge.

Entscheidend ist der Unterschied:

  • Normale Abnutzung beeinträchtigt den Liegekomfort nicht wesentlich.
  • Eine durchgelegene Matratze hingegen verliert ihre stützenden Eigenschaften dauerhaft – und das wirkt sich direkt auf deinen Schlaf und dein Wohlbefinden aus.

Wenn mehrere der oben genannten Anzeichen auftreten, solltest du prüfen, ob ein Matratzenwechsel notwendig ist – besonders, wenn deine Matratze schon einige Jahre alt ist.

GOOD TO KNOW:

In einer Studie haben Teilnehmer ihre alten Matratzen, die im Schnitt 9,5 Jahre alt waren, durch neue Matratzen ersetzt. Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass neue Bettsysteme die Schlafqualität verbessert und Rückenschmerzen verringert haben.

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Was passiert, wenn ich auf einer durchgelegenen Matratze schlafe?

Viele Menschen unterschätzen, welche Auswirkungen eine durchgelegene Matratze auf den Körper und den Schlaf hat. Was sich zunächst nur wie ein „leicht unbequemer“ Liegekomfort anfühlt, kann auf Dauer ernsthafte Beschwerden nach sich ziehen – sowohl körperlich als auch mental.

Auswirkungen auf deinen Schlaf

Eine Matratze, die ihre Stützkraft verloren hat, sorgt dafür, dass dein Körper nicht mehr ergonomisch liegt. Das kann folgende Folgen haben:

  • Unruhiger Schlaf: Du drehst dich häufiger, weil du keine bequeme Liegeposition findest. Das unterbricht deine Tiefschlafphasen – du schläfst zwar viele Stunden, aber wenig erholsam.
  • Schlafmangel durch Mikro-Aufwachphasen: Dein Körper registriert jede kleine Fehlstellung – auch unbewusst. Die Folge: Du wachst öfter auf, ohne es zu merken, und fühlst dich morgens müde.
  • Verminderte Regeneration: Während des Schlafs regenerieren sich Muskeln, Gelenke und das Nervensystem. Eine durchgelegene Matratze stört diesen Prozess – mit Folgen für deine Leistungsfähigkeit am Tag.

Risiken für Rücken, Schulter und Nacken

Besonders betroffen ist die Körperhaltung im Schlaf. Durch die fehlende Stütze kommt es zu Fehlbelastungen, die sich in verschiedenen Bereichen bemerkbar machen:

  • Rückenschmerzen: Die Wirbelsäule sinkt ein, anstatt gerade gelagert zu werden – besonders im Lendenbereich. Das führt zu Verspannungen, Schmerzen und langfristig sogar Haltungsschäden.
  • Nackenschmerzen: Eine instabile Matratze verändert die Stellung von Kopf und Nacken. Vor allem in Kombination mit einem ungeeigneten Kissen kann das zu schmerzhaften Blockaden führen.
  • Schulterschmerzen: Besonders Seitenschläfer spüren oft einen unangenehmen Druck in der Schulter – ein Zeichen dafür, dass die Matratze den Körper nicht mehr ausreichend entlastet.

Eine durchgelegene Matratze ist weit mehr als nur ein Komfortproblem. Sie beeinflusst deinen gesamten Schlafzyklus, schwächt die nächtliche Regeneration und kann zu chronischen Beschwerden führen – vor allem im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich. Wer langfristig gesund und erholsam schlafen möchte, sollte Warnzeichen ernst nehmen und rechtzeitig handeln.

Für heiße 

Nächte

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Ursachen für eine durchgelegene Matratze

Eine durchgelegene Matratze ist meist das Ergebnis mehrerer Faktoren. Oft spielt nicht nur das Alter der Matratze eine Rolle, sondern auch äußere Einflüsse wie Lattenrost, Pflege oder Körpergewicht. Die folgenden Ursachen sind besonders häufig:

1. Materialqualität der Matratze

Nicht jede Matratze ist gleich. Günstige Modelle neigen schneller zur Verformung, da sie oft aus minderwertigen Schäumen oder Federsystemen bestehen. Hochwertige Matratzen – insbesondere mit zertifiziertem Kaltschaum oder punktelastischem Taschenfederkern – behalten ihre Form deutlich länger. 

2. Falscher oder ungeeigneter Lattenrost

Auch der Lattenrost beeinflusst die Lebensdauer deiner Matratze. Ist er zu alt, gebrochen oder nicht auf die Matratzenart abgestimmt, fehlt die nötige Unterstützung von unten. Besonders bei Kaltschaummatratzen ist ein elastischer und stabiler Lattenrost wichtig – sonst entstehen Druckstellen und die Matratze gibt schneller nach.

3. Ungleichmäßige Belastung

Wird die Matratze über Jahre hinweg einseitig genutzt, zum Beispiel wenn du immer auf derselben Stelle liegst oder allein in einem Doppelbett schläfst, kann das zu frühzeitiger Muldenbildung führen. Auch hohes Körpergewicht, häufiges Sitzen auf derselben Bettkante oder punktuelle Belastungen (z.B. Kinder, Haustiere) beschleunigen das Durchliegen bestimmter Zonen.

4. Nutzung über die empfohlene Lebensdauer hinaus

Jede Matratze hat eine begrenzte Lebensdauer – selbst hochwertige Modelle. Kaltschaummatratzen halten im Durchschnitt etwa 8 bis 10 Jahre, je nach Qualität und Pflege. Wird sie darüber hinaus weiterverwendet, lässt die Stützkraft nach, selbst wenn keine sichtbaren Schäden vorliegen. Häufiges Wenden und gute Pflege können die Lebensdauer verlängern – ersetzen lässt sich der natürliche Alterungsprozess aber nicht.

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Wie lange hält eine Kaltschaummatratze?

Kaltschaummatratzen gelten als besonders langlebig und komfortabel – doch auch sie haben ein Verfallsdatum. Die Lebensdauer hängt von mehreren Faktoren ab und ist individuell verschieden. Dennoch gibt es Richtwerte, an denen du dich orientieren kannst.

1. Durchschnittliche Lebensdauer

Im Durchschnitt hält eine hochwertige Kaltschaummatratze etwa 8 bis 10 Jahre. Günstige Modelle können bereits nach 4–5 Jahren an Formstabilität verlieren, während Premiummatratzen mit hohem Raumgewicht und guter Verarbeitung sogar bis zu 12 Jahre durchhalten – vorausgesetzt, sie werden gut gepflegt.

2. Einflussfaktoren auf die Haltbarkeit

Mehrere Aspekte entscheiden darüber, wie lange deine Kaltschaummatratze ihre stützenden Eigenschaften behält:

  • Körpergewicht: Je höher das Gewicht der schlafenden Person, desto stärker wird die Matratze beansprucht – besonders an Schultern, Becken und Hüfte.
  • Belastung: Dauerhafte einseitige Belastung der Matratze an immer der gleichen Stelle führt schneller zur Muldenbildung.
  • Pflege und Nutzung: Regelmäßiges Wenden (längs und quer), ausreichendes Lüften sowie ein Matratzenschoner schützen vor Feuchtigkeit, Schweiß und Materialermüdung.
  • Lattenrost: Ein passender Lattenrost verteilt den Druck gleichmäßig – ein falsches Untergestell kann die Lebensdauer verkürzen.

3. Wann ein Austausch wirklich nötig ist

Du solltest deine Kaltschaummatratze spätestens dann austauschen, wenn:

  • deutliche Mulden oder Verformungen sichtbar oder spürbar sind,
  • du morgens regelmäßig mit Schmerzen oder Verspannungen aufwachst,
  • sich der Liegekomfort spürbar verschlechtert hat oder
  • die Matratze älter als 8–10 Jahre ist – auch ohne offensichtliche Schäden.

 

Auch wenn Kaltschaummatratzen für ihre Langlebigkeit bekannt sind, solltest du nicht nur nach dem Kalender urteilen. Achte auf deinen Körper und den Zustand deiner Matratze – denn guter Schlaf ist keine Frage des Alters, sondern der richtigen Unterstützung.

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Was tun bei durchgelegener Matratze?

Eine durchgelegene Matratze muss nicht sofort auf dem Sperrmüll landen – zumindest nicht, wenn du noch nach Übergangslösungen suchst. Aber: Für erholsamen Schlaf ist langfristig eine neue, passende Matratze die beste Lösung. Hier erfährst du, was du jetzt tun kannst – kurzfristig und dauerhaft: 

1. Übergangslösungen: Soforthilfe für mehr Komfort

Wenn ein Austausch aktuell nicht möglich ist, helfen diese Maßnahmen, um den Liegekomfort kurzfristig zu verbessern:

  • Topper auflegen: Ein Matratzen-Topper aus Kaltschaum, Viscoschaum oder Latex kann vorhandene Mulden spürbar ausgleichen. Er schafft eine neue, gleichmäßigere Liegefläche – besonders hilfreich, wenn du Rückenschmerzen hast.
  • Matratze wenden oder rotieren: Viele Kaltschaummatratzen sind beidseitig nutzbar. Durch regelmäßiges Wenden (Ober- und Unterseite tauschen) und Drehen (Kopf- und Fußseite wechseln) kannst du Muldenbildung verlangsamen und die Belastung gleichmäßiger verteilen.
  • Gezieltes Auspolstern: Wenn nur ein Bereich eingesunken ist (z.B. im Beckenbereich), kannst du unter die Matratze an dieser Stelle ein zusammengerolltes Handtuch oder eine gefaltete Decke legen. Das stabilisiert die Zone vorübergehend.

Tipp: Diese Maßnahmen helfen nur für kurze Zeit. Sie sind keine Dauerlösung, aber können deinen Schlafkomfort bis zur Neuanschaffung verbessern.

2. Dauerhafte Lösung: Austausch der Matratze

Langfristig führt kein Weg daran vorbei: Eine durchgelegene Matratze solltest du ersetzen. Achte beim Kauf besonders auf:

  • Materialqualität: Wähle eine Matratze mit hohem Raumgewicht (z.B. RG 40 bei Kaltschaum) für längere Haltbarkeit.
  • Ergonomische Unterstützung: Die Matratze sollte deine Wirbelsäule in jeder Schlafposition optimal stützen – je nach Körpergewicht, Schlaflage und Vorlieben.
  • Lattenrost-Kompatibilität: Ein hochwertiger Lattenrost verlängert die Lebensdauer deiner neuen Matratze. Idealerweise ist er verstellbar und bietet flexible Leisten.
  • Probeliegen nutzen: Viele Hersteller bieten 30–100 Tage Probeschlafen an – ideal, um das Modell im Alltag zu testen, bevor du dich entscheidest.

Eine durchgelegene Matratze kann deinen Schlaf und dein Wohlbefinden spürbar beeinträchtigen. Übergangslösungen wie ein Topper oder gezieltes Auspolstern können kurzfristig helfen, ersetzen auf Dauer aber keine intakte Matratze. Wenn der Liegekomfort dauerhaft nachlässt, ist ein Austausch sinnvoll. Achte dabei auf Qualität, passende Materialien und eine gute ergonomische Unterstützung. Mit regelmäßiger Pflege und einem geeigneten Lattenrost kannst du außerdem die Lebensdauer deiner neuen Matratze deutlich verlängern.

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Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer deiner Matratze

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass deine Matratze länger formstabil und hygienisch bleibt. Hier sind drei Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben:

1. Regelmäßig wenden und lüften

Drehe und wende deine Matratze alle 2–3 Monate, wenn das Modell dafür geeignet ist. So verhinderst du eine einseitige Abnutzung und beugst Muldenbildung vor. Lüfte die Matratze regelmäßig, indem du morgens die Bettdecke zurückschlägst – so kann aufgestaute Feuchtigkeit entweichen und Schimmel wird vermieden.

2. Auf den richtigen Lattenrost achten

Ein passender Lattenrost unterstützt die Matratze gleichmäßig und verhindert ein Durchhängen. Besonders bei Kaltschaummatratzen sind flexible Leisten oder Zonenrahmen ideal. Veraltete oder gebrochene Lattenroste können die Lebensdauer deiner Matratze deutlich verkürzen.

3. Matratzenschoner verwenden und auf Hygiene achten

Ein atmungsaktiver Matratzenschoner schützt vor Schweiß, Staub und Hautpartikeln – und lässt sich leicht waschen.  Regelmäßiges Staubsaugen der Matratze und gelegentliches Auslüften im Freien tragen zusätzlich zur Hygiene und Langlebigkeit bei.

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Fazit

Eine durchgelegene Matratze ist mehr als nur ein Komfortproblem – sie kann deine Schlafqualität deutlich beeinträchtigen und langfristig körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Nackenprobleme verursachen. Typische Warnzeichen wie Mulden, ein unruhiger Schlaf oder morgendliche Beschwerden solltest du daher nicht ignorieren.

Mit einfachen Pflegemaßnahmen wie regelmäßigem Lüften, einem Matratzenschoner und einem geeigneten Lattenrost kannst du die Lebensdauer deiner Matratze zusätzlich verlängern.

Reagiere also rechtzeitig, wenn du erste Anzeichen für eine durchgelegene Matratze bemerkst. So sorgst du für erholsamen Schlaf, beugst Beschwerden vor und investierst in dein tägliches Wohlbefinden.